Die Sache mit dem Elefanten – oder warum absurde Interviewfragen nicht das leisten, was sie sollen
„Du bekommst einen Elefanten geschenkt. Du darfst ihn nicht verkaufen oder verschenken. Was machst du mit dem Elefanten?“
Falls Sie sich fragen, was diese Frage mit Führungskompetenz, analytischem Denken oder Job-Performance zu tun hat – willkommen im Club.
Unkonventionelle Interviewfragen sollen Kreativität testen, aber oft testen sie nur Geduld.
Hirntraining oder reines Buzzword-Bingo?
Die Theorie hinter solchen Fragen: Sie sollen zeigen, wie ein Kandidat Probleme löst, unkonventionell denkt, Chancen erkennt.
Die Realität: In den meisten Fällen kriegt der Bewerber die Frage aus dem Nichts vor den Latz geknallt und muss dann entscheiden, ob er mitspielt oder einfach nur höflich lächelt.
Die beliebtesten Antworten?
📌 „Ich gründe eine Eventagentur und vermiete den Elefanten für Hochzeiten.“
📌 „Ich nutze ihn für tiergestützte Therapie.“
📌 „Ich baue eine nachhaltige Transportlösung auf.“
Kreativ? Vielleicht.
Realistisch? Nein.
Wer wirklich kreativ ist, braucht kein Elefanten-Szenario.
Ein guter Interviewer erkennt Problemlösungsfähigkeit an echten Beispielen.
„Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie mit unerwarteten Ressourcen arbeiten mussten.“
„Wann haben Sie aus einer scheinbar unmöglichen Situation etwas gemacht?“
Das zeigt mehr als jede hypothetische Tierfrage.
Fragen wir doch mal andersrum:
Wenn ein Kandidat einfach antwortet: „Ich nehme den Elefanten nicht an. Problem gelöst.“ – ist das dann die beste Antwort?
Und noch wichtiger: Was sagt diese Frage über das Unternehmen aus, das sie stellt?
Diskutieren wir.