Digital Leadership: Was ist das eigentlich – und was ist es nicht?
Digital Leadership – dieses Buzzword geistert aktuell immer wieder durch die Medien und bewegt Unternehmen wie Berater gleichermaßen. Doch entsteht dabei auch schnell der Eindruck: So richtig klar scheint noch nicht zu sein, was sich tatsächlich hinter dem Begriff verbirgt.
In diesem Beitrag möchte ich daher aufzeigen, was Digital Leadership aus meiner Sicht bedeutet – und auch, was eben nicht.
Starten wir direkt mit dem, was Digital Leadership nicht ist: Digital Leadership heißt nicht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rein über digitale Plattformen zu führen. Es bedeutet genauso wenig, dass Managerinnen und Manager lediglich digitale Tools in Unternehmen einführen und dafür sorgen, dass voll digitalisiert gearbeitet wird.
Eine moderne Führungskultur entwickeln, digitale Tools sinnvoll einsetzen
Was Digital Leadership stattdessen meint: Führungskräfte müssen die Fähigkeit besitzen, mit den im Unternehmen vorhandenen digitalen Werkzeugen – z. B. virtuelle Communitys, die Tools am Digital Workplace etc. – eine moderne Führungs- und Organisationskultur zu entwickeln, die dazu beiträgt, dass diese Instrumente sinnvoll eingesetzt werden. Aufgabe von Managerinnen und Managern ist es deshalb, sich die Frage zu stellen „Wofür setzen wir die digitalen Tools ein – und wofür nicht?“ – und diese dann auch zu beantworten.
Konkret heißt das z. B.: Gemeinsam mit der Organisation zu erarbeiten, wo digitale Tools sowohl einen Mehrwert für die Kunden als auch für die eigene Unternehmenskultur, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter generieren können. Hier müssen Führungskräfte Entscheidungen treffen und diese dann auch in die Organisation tragen. Das ist Digital Leadership.
Entscheidungen treffen heißt: Führungsarbeit leisten
Genauso bedeutet „Leadership“, zu definieren, wie Mitarbeiterführung in einem hybriden Set-up – in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teils im Büro, teils remote arbeiten – gestaltet werden soll. „Wie sorge ich dafür, dass die Unternehmenskultur erleb- und spürbar wird?“, „Wie schaffe ich sinnvolle Formate für Wissenstransfer?“ und „Wie werden Informationen auf digitalen Plattformen gespeichert und weitergegeben?“ – Auf all diese Fragen müssen Managerinnen und Manager Antworten finden.
Damit sie das können, ist eines essenziell: Sie müssen die eingesetzten Plattformen und ihre Funktionen kennen, nutzen können und auch wollen. Sie müssen wissen, wo Fallstricke lauern, welche gesetzlichen Vorschriften es gibt, was es in Sachen Datenschutz und -sicherheit zu berücksichtigen gilt oder aber auch wo Schnittstellen zu Partnern existieren, die optimiert werden können. All das kann nicht nur der IT-Abteilung überlassen werden, sondern muss meiner Erfahrung nach breit in der Organisation verstanden und umgesetzt werden.
Bleibt festzuhalten: In einem digitalen und hybriden Arbeitsumfeld, eine moderne Organisations- und Führungskultur zu entwickeln, Teams bei der Zielerreichung zu unterstützen sowie digitale Plattformen sinn- und gewinnbringend für die Organisation einzusetzen – das ist Digital Leadership. Es ist nicht, den ganzen Tag nur am Rechner zu sitzen und ausschließlich digital zu arbeiten.
Und wie sieht Ihre Definition von Digital Leadership aus? Teilen Sie meine oder sind Sie vielleicht sogar gänzlich anderer Auffassung? Ich bin gespannt auf Ihr Feedback hier unter Kommentare.

