Fachkräftemangel: Wo das Problem des Mittelstands liegt
Liebe Leserinnen und Leser,
die Bundesregierung will verstärkt Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland locken. Darauf verständigten sich die Politiker gemeinsam mit Wirtschaftsvertretern bei einer Tagung im Kanzleramt am Montag. Damit geht die Große Koalition eines der drängendsten Probleme der deutschen Wirtschaft an. Viele Unternehmen spüren den Fachkräftemangel und betrachten ihn als großes Geschäftsrisiko. Da wird es höchste Zeit, dass die Bundesrepublik wieder attraktiver für ausländische Fachkräfte wird. Im OECD-Vergleich ist der Standort Deutschland bei qualifizierten Arbeitskräften nur mäßig beliebt – unter anderem wegen überbordender Bürokratie.
Doch nicht nur die Politik, sondern auch die Unternehmen sind beim Kampf gegen den Fachkräftemangel gefordert. Sie müssen auf sich als attraktiven Arbeitgeber aufmerksam machen – sowohl gegenüber inländischen wie ausländischen Arbeitnehmern. Hier hat insbesondere der Mittelstand noch viel Nachholbedarf. Viele KMU sind hochinnovative Hidden Champions. Doch genau hier liegt das Problem: Sie sind „hidden“, also versteckt. Fachkräfte können sich aber nur bei den Unternehmen bewerben, die sie auch kennen.
Daher sollte der Mittelstand stärker das Licht der Öffentlichkeit suchen. So wie das Softwareunternehmen Tecart, das Namenssponsor des örtlichen Eishockeyvereins ist und dadurch die Bekanntheit der Firma in seiner Region steigern konnte. Oder wie die IT-Entwicklerfirma Dvelop, die regelmäßig Schüler und potentielle Bewerber zu sich in die Unternehmenszentrale für Kennenlernveranstaltungen einlädt. Nicht zuletzt dürfen Unternehmen auch nicht die Bewerbersuche über Social Media vernachlässigen. Hier lässt der Mittelstand noch viel Potential liegen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des Newsletters, eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Auch im kommenden Jahr wird Sie die Redaktion von „Markt und Mittelstand“ dann wieder mit den wichtigsten mittelstandsrelevanten Nachrichten versorgen.
Martin Pirkl
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