Jahresabschluss: So ziehst Du Bilanz – und setzt den Fokus für 2023

Wie fällt Deine Jahresbilanz aus: Was lief gut, und was möchtest Du 2023 anders machen? Drei Experten helfen Dir bei der Reflexion und Definition (neuer) Ziele.

Für einen geschärften wie wohlwollenden Jahresrückblick und -ausblick geben wir Dir hier – im letzten XING Fokustagebuch 2022 – verschiedene Methoden und Reflexionsfragen an die Hand.

Dein persönlicher Rückblick auf 2022

Vor den Festtagen im Dezember haben die meisten von uns viele Termine und wenig Zeit für sich selbst – dabei ist es gerade in diesem Monat besonders wertvoll, ein Resümee zu ziehen. Wenn der Trubel erst einmal vorüber ist, bietet das Jahresende die perfekte Gelegenheit, uns in Ruhe anzuschauen, was wir alles erreicht haben.

Eine gute Methode zur Reflexion und Planung nennt sich Journaling: Nimm dir einfach Stift und Zettel und denke über die folgenden drei Fragen nach. Schreib alles auf, was Dir in den Sinn kommt. Es geht zunächst nicht darum, ein möglichst strukturiertes Ergebnis zu bekommen. Sortieren und priorisieren kannst du im zweiten Schritt.

Zusatztipp: Mit der Hand zu schreiben hilft, Informationen besser zu verarbeiten und die Intuition zu schulen.

Drei Reflexionsfragen für Deinen Jahresrückblick

• Was habe ich in den vergangenen zwölf Monaten gelernt?

• Wofür hatte ich zu wenig Zeit?

• Worauf bin ich stolz?

Du kannst Dir diese Fragen sowohl in Bezug auf Dein Job- als auch auf Dein Privatleben stellen. In beiden Bereichen können die Antworten Aufschluss darüber geben, in welche Richtung Du Dich weiterentwickeln möchtest und wo Raum für Veränderung ist.

Reflexionsfrage von XING Top Mind Carsten K. Rath

Der Experte für Service Excellence, Tourismus & Hotellerie und XING Insider Carsten K. Rath stellt sich regelmäßig eine einfache Reflexionsfrage, die auch Dir helfen kann, Deinen Ist-Zustand mit Deinen Ambitionen und Vorstellungen abzugleichen: „Bereitet mir meine Arbeit noch Freude?“

Ist Deine Antwort nicht eindeutig oder fällt negativ aus, ist 2023 das Jahr, um etwa zu verändern – im Team, im Unternehmen oder mit einem beruflichen Neuanfang.

Die Strelecky-Methode: Museumsmomente sammeln

Wofür bist du dankbar? Dieser eine Sommerabend, der Schnappschuss aus dem Urlaub, das Team-Event – um Dir die vielen schönen Momente in Erinnerung zu rufen, für die Du besonders dankbar bist, hilft manchmal ein Blick in die Handyfotos. Bestsellerautor John Strelecky nennt sie Museumsmomente. Das sind Augenblicke, die Du auf jeden Fall auswählen würdest, wenn Dein ganzes Leben in einem Museum abgebildet würde. Welche Erinnerungen aus diesem Jahr sollen darin einen Platz finden?

Ausblick: Drei Fokus-Fragen für 2023

Greif nun erneut zu Stift um Papier, um nach dem Rückblick einen Ausblick auf das kommende Jahr zu wagen. Die folgenden drei Fragen helfen Dir dabei, fokussiert ins neue Jahr zu starten, Deine Ziele zu definieren und Deine Zeit und Energie für die Bedürfnisse einzuteilen, die Dir wirklich wichtig sind.

• Welche drei Ziele möchtest Du Dir für 2023 setzen?

• Welche ersten Schritte kannst Du sofort gehen?

• Wofür möchtest Du Dir mehr Zeit nehmen?

Du kannst die Reflexionsfragen auf Dein Jobleben beziehen oder Dein Privatleben in den Vordergrund rücken.

Reflexionsfrage von XING Top Mind Christian Thiele

Du kannst Journaling auch als tägliche Routine nutzen, um Deinen Fokus im Jahresverlauf nicht aus den Augen zu verlieren. Der Führungskräfte-Coach und XING Insider Christian Thiele stellt sich täglich die „4 evening questions“, entwickelt von Dr. Markus Ebner, die sowohl privat als auch im Businesskontext gut funktionieren. So kannst Du die eigenen Bedürfnisse spüren – und abgleichen, ob sich der Status quo gut anfühlt oder ob es Veränderung braucht:

• Was hat mir heute positive Emotionen verschafft?

• Wo habe ich mich heute lebendig gefühlt?

• Wem kann ich heute dankbar sein – und wofür?

• Welche meiner Stärken konnte ich heute ausleben?

Drei Methoden für mehr Fokus und innere Balance 2023

Damit es nicht nur bei guten Vorsätzen bleibt, möchten wir Dir zum Abschluss unserer Fokus-Serie drei Methoden auf den Weg geben, mit denen Du achtsam durch das kommende Jahr gehen kannst.

Schedule-Methode:

Mit konkreter Planung dem Alltag zuvorkommen: Du kannst Dir jetzt schon Termine im Kalender eintragen, und zwar für das ganze Jahr. Für Auszeiten, besondere Aktivitäten mit Familie und Freunden, für Reflexionstage – so manifestierst Du schon heute, was Dir über das Jahr hinweg Freude bereiten wird.

Anker definieren:

Es ist sehr wertvoll, zu wissen, was uns guttut, wenn wir aus der Balance geraten, uns überfordert, einsam, panisch fühlen. Schreib Dir auf, welche Anker Dir wirklich helfen, wie zum Beispiel tägliche Meditation, Spaziergänge oder Kochen. So kannst Du in herausfordernden Momenten schnell auf sie zugreifen oder sie regelmäßig in Deinen Alltag einbauen. Deine Anker helfen Dir, Dir selbst nah zu bleiben und Dich auf Deine wirklichen Bedürfnisse zu konzentrieren.

Täglich handeln:

Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir ihnen Zeit widmen – und zwar konsequent. Du willst ein Buch schreiben? Dann setze dich jeden Tag zehn Minuten hin und schreibe. Du willst eine neue Sprache lernen? Dann übe jeden Tag zehn Minuten. Kontinuität und Routine helfen Dir bei der Zielerreichung – auch in kleinen Schritten.

Damit endet unser Fokus-Jahr. Danke, dass Du uns begleitet hast.

Hast Du Methoden und Routinen, die Du jedes Jahr zur Reflektion nutzt? Wir freuen uns über Deine Ideen in den Kommentaren.