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Schutz vor Hautkrebs Deutsche geizen bei Sonnencreme

Gerade mal 2,10 Euro investiert der Durchschnittsdeutsche in Sonnencreme, nur alle zwei Jahre gibt es eine neue Tube. Dabei geht es um den Schutz vor Hautkrebs. Diese vier Regeln sollten Sie kennen.
Sonnencreme auf Fuß

Sonnencreme auf Fuß

Foto: Stephanie Pilick/ dpa

Trotz aller Warnungen vor Hautkrebs: Beim Kauf von Sonnencreme halten sich die Verbraucher in Deutschland zurück. Gerade einmal 40,5 Millionen Packungen Sonnencreme wurden im vergangenen Jahr im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten abgesetzt, wie eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen zeigt.

"Im Schnitt kauft jeder Deutsche alle zwei Jahre neue Sonnencreme", fasst Nielsen-Mitarbeiter Enrico Krien das Ergebnis zusammen. Die Pro-Kopf-Ausgaben für den Sonnenschutz waren mit 2,10 Euro innerhalb eines Jahres denn auch überschaubar.

Dennoch sieht Krien die Zahlen positiv. Im Vergleich zum Vorjahr bedeuten sie immerhin ein Plus von acht Prozent. "Daraus lässt sich schließen, dass die Verbraucher beim Thema Sonnenschutz immer bewusster werden", meint er.

Regeln fürs richtige Eincremen: Viel hilft viel

Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Außerdem lässt die Sonne die Haut vorzeitig altern, Falten entstehen. Damit es nicht so weit kommt, gibt es beim Cremen mehrere Punkte zu beachten:

  • Der richtige Lichtschutzfaktor: Experten empfehlen Kindern einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30, Jugendlichen und Erwachsenen wird mindestens 20 empfohlen.
  • Nachhaltigkeit zahlt sich aus: Auch wenn es nervt: Einmal eincremen reicht nicht aus. Vor allem nach dem Baden oder starkem Schwitzen sollte nachgecremt werden - auch sonst raten Experten alle zwei bis drei Stunden zu einer neuen Schutzschicht. Dadurch lässt sich die Schutzwirkung zwar nicht verlängern, aber immerhin erhalten.
  • Viel hilft viel: Wer Sonnencreme richtig auftragen möchte, sollte auf keinen Fall geizen. Allein fürs Gesicht planen Experten mit einem gestrichenen Teelöffel Creme, das entspricht rund fünf Gramm.
  • Das richtige Timing: Bei Cremes mit chemischen Filtern raten Experten dazu, den Schutz schon rund 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufzutragen. Sonnenmittel mit mineralischen Filtern wirken hingegen direkt. Um was für ein Produkt es sich handelt, steht in der Regel auf der Tube.

Sonnencreme muss nicht teuer sein

Insgesamt bezahlten die Menschen in Deutschland 2017 etwas mehr für ihren Hautschutz als in den Jahren zuvor. Der Durchschnittspreis für Sonnenpflegeprodukte stieg binnen eines Jahres von 3,52 Euro auf 3,74 Euro, ein Plus von rund 6 Prozent. Ein Grund dafür könnte das Interesse vieler Konsumenten an innovativen Produkten sein. "Die Verbraucher probieren gerne Neues aus", berichtet Krien. Das gelte etwa für Sonnenschutz zum Aufsprühen, mit Anti-Aging-Effekt oder Produkte für spezielle Hauttypen.

Eine gute Sonnencreme muss trotzdem nicht teuer sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest immer wieder. 2017 etwa schnitten 18 von 19 Produkten mit "gut" oder "sehr gut" ab. Der Preis sage nichts über die Qualität aus, berichteten die Prüfer damals . Die günstigsten Produkte waren schon ab 1,20 Euro je 100 Milliliter zu haben, die teuersten lagen bei bis zu 20 Euro für die gleiche Menge. Kritik gab es jedoch bei allen Mitteln im Hinblick auf die Wasserfestigkeit. Auf die entsprechenden Versprechen könnten sich die Verbraucher nicht verlassen, so die Experten.

irb/dpa