Die Weltbank warnt vor einem starken Anstieg der weltweit produzierten Müllmenge. Sollten die Staaten der Erde keine einschneidenden Schritte unternehmen, werde die Menge an Müll in den kommenden Jahren weiter zunehmen – um 70 Prozent bis zum Jahr 2050. Das geht aus dem Bericht What a Waste 2.0 hervor, den die Organisation in Washington vorstellte.

Die Menge an Müll, die weltweit jedes Jahr entsteht, beträgt Informationen der Weltbank zufolge derzeit rund zwei Milliarden Tonnen. In Zukunft werde dieser Wert, verursacht durch eine weiter wachsende Bevölkerungszahl und zunehmende Urbanisierung, auf 3,4 Milliarden Tonnen pro Jahr steigen.

Aus wirtschaftlicher Sicht sei es unbedingt sinnvoll, in Recycling- und Müllmanagementsysteme zu investieren. Seit dem Jahr 2000 hat die Weltbank nach eigenen Angaben 4,7 Milliarden Dollar für mehr als 300 Projekte in aller Welt zur Verfügung gestellt, die sich der Müllproblematik annehmen.

16 Prozent der Weltbevölkerung verursachen ein Drittel des Mülls

Aber wo kommt der ganze Müll her? Den Studienergebnissen der Weltbank nach produzieren hoch entwickelte Länder mehr als ein Drittel der weltweiten Müllmasse – obwohl nur 16 Prozent der Weltbevölkerung in diesen Staaten leben. Allerdings betrage die Recyclingrate in sogenannten Hochlohnländern etwa 30 Prozent. In Entwicklungsländern würden hingegen nur vier Prozent der Abfälle wiederverwertet. Auf dem afrikanischen Kontinent wird sich die Müllproduktion den Prognosen der Weltbank in den kommenden Jahren verdreifachen, in Südasien sei mit einer Verdoppelung der Müllmenge zu rechnen.

Als besonders schwerwiegendes Problem identifiziert die Studie Plastikmüll: "Wenn es nicht richtig gesammelt und gemanagt wird, wird es Gewässer und Ökosysteme auf Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende kontaminieren und beeinträchtigen", heißt es in der Mitteilung zu Plastik.

Auch die Auswirkungen der Müllverbrennung seien deutlich messbar: Fünf Prozent der Kohlendioxidemmissionen seien auf die Müllverwertung oder -entsorgung zu verbuchen.