Bundesrat: Freier Verkauf von HIV-Selbsttests beschlossen
Jeder, der den Gang zum Arzt scheut, kann sich nun selbst auf HIV testen. Die entsprechenden Verfahren sind künftig frei verkäuflich. Das hat der Bundesrat beschlossen.
Wer wissen will, ob er sich mit dem HI-Virus
infiziert hat, muss künftig nicht mehr zum Arzt oder in eine
Beratungsstelle gehen: Der Bundesrat hat den
freien Verkauf von HIV-Selbsttests beschlossen. Es gebe
mittlerweile leistungsstarke und für Laien gut handhabbare Selbsttests, heißt es in der Begründung.
Die Selbsttests richten sich an Menschen, die den Gang zum Arzt meiden
wollen und sich bislang gar nicht oder nur unregelmäßig testen ließen. Befürworter der Tests gehen davon aus, dass sich durch die Freigabe die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass HIV-Infektionen
zu einem früheren Zeitpunkt erkannt und behandelt werden und dadurch
die Weitergabe von Infektionen verhindert wird.
Bislang können HIV-Tests
nur bei bestimmten Einrichtungen oder einem Arzt vorgenommen werden.
Nach der Entscheidung des Bundesrates werden diese künftig nicht nur in
Apotheken, sondern auch andernorts zu erwerben sein. In anderen Ländern
sind die HIV-Tests bereits seit Längerem frei verkäuflich, die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt das seit 2016.
Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) sagte den Zeitungen der Neuen Berliner
Redaktionsgesellschaft: "Je früher Betroffene die Diagnose HIV
kennen, desto früher können sie gut behandelt werden." Andere hätten
"bei Unsicherheit die Chance auf schnelle Gewissheit, nicht infiziert zu
sein". Mit der Freigabe des Verkaufs "können wir noch erfolgreicher
sein im Kampf gegen HIV und Aids". Der Gesundheitsminister hatte die Gesetzesänderung Anfang Juni angekündigt.
Die Deutsche Aids-Hilfe begrüßte die Entscheidung des Bundesrates. Der Selbsttest werde zahlreiche Aids-Erkrankungen und HIV-Infektionen
verhindern, erklärte die Organisation. Die freie Verfügbarkeit senke
die Hemmschwelle und ermögliche so mehr Menschen eine frühe Diagnose und
damit eine Behandlung. Unter Therapie ist HIV auch nicht mehr übertragbar. Rund 13.000 Menschen in Deutschland wissen der Aids-Hilfe zufolge nichts von ihrer HIV-Infektion. Sie könnten den Virus unwissentlich weitergeben.
Das HI-Virus lässt sich
bislang zwar nicht mehr aus dem Körper entfernen, bedeutet heute aber kein Todesurteil mehr, wenn die Behandlung rechtzeitig beginnt. Dann werden
HIV-Kranke inzwischen im Schnitt fast genauso alt wie Nichtinfizierte.
Wer wissen will, ob er sich mit dem HI-Virus
infiziert hat, muss künftig nicht mehr zum Arzt oder in eine
Beratungsstelle gehen: Der Bundesrat hat den
freien Verkauf von HIV-Selbsttests beschlossen. Es gebe
mittlerweile leistungsstarke und für Laien gut handhabbare Selbsttests, heißt es in der Begründung.
Die Selbsttests richten sich an Menschen, die den Gang zum Arzt meiden
wollen und sich bislang gar nicht oder nur unregelmäßig testen ließen. Befürworter der Tests gehen davon aus, dass sich durch die Freigabe die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass HIV-Infektionen
zu einem früheren Zeitpunkt erkannt und behandelt werden und dadurch
die Weitergabe von Infektionen verhindert wird.