Warum sitzen eigentlich so wenig Frauen in Aufsichtsräten, Vorständen und Führungspositionen? Weil die Welt fies und ungerecht ist? Nein!
Personalberaterin Christina Virzí kennt die Gründe. Im Interview mit "Handelsblatt" gibt die Headhunterin Tipps, wie wir uns im Job besser durchsetzen können.
1. In die Offensive gehen
Wenn wir darauf warten, dass wir entdeckt und gefördert werden, stehen unsere Chancen schlecht. Es ist nun mal unsere Aufgabe, für unsere Interessen einzustehen – die anderen sind nämlich mit ihren eigenen Interessen beschäftigt.
Insbesondere in der Berufswelt gilt die Regel: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wer wirklich mitspielen will, muss sich auch daran halten.
2. Ambitionen haben
Karriere machen ist harte Arbeit – für Frauen genauso wie für Männer. Deshalb können wir nur erfolgreich sein, wenn wir es unbedingt wollen. "Freude an der Macht" und die "Bereitschaft, Führung zu übernehmen", sind laut Headhunterin Grundvoraussetzungen – die offenbar nur wenige Frauen erfüllen.
3. Authentisch sein
Es hat keinen Sinn, "männliche" Eigenschaften zu kopieren – denn eine Kopie ist nie so gut wie das Original. Stattdessen sollten wir uns unserer Stärken bewusst sein und diese schärfen und ausspielen. "Jeder hat seinen eigenen Führungsstil – egal ob Frau oder Mann", so Virzí.
4. Partner auf Augenhöhe
Ja, hier ist der Lebensgefährte gemeint. Die Partnerwahl spiele laut Personalerin eine entscheidende Rolle beim Vorankommen im Job. Wenn nämlich Zuhause alles an uns hängen bleibt, haben wir weder Kopf noch Energie, um uns im Job reinzuknien.
Wenn wir dagegen einen Partner haben, der im Privatleben genauso viel Verantwortung übernimmt wie wir, ist die Bahn frei. Auch ein Kind sei dann absolut kein Hindernis.
Unternehmen müssen die Bühne frei machen
Allerdings haben auch die Unternehmen noch einiges an Erkenntnisarbeit zu leisten, um den Weg für mehr Frauen in Führungspositionen frei zu machen. Sie müssten gezielt "Frauen die Bühne geben, damit sie Vorstandspräsenz bekommen".
Und das zahlt sich aus für die Unternehmen: Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven bei den Entscheidungsträgern führen nämlich zu besseren Ergebnissen. Das sagt uns nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern lässt sich auch durch Studien belegen.
Also, liebe Vorstände und aufstrebende Karrierefrauen: Nur Mut! Auf zu neuen Quoten! 💪