Finanzdienstleistungen :
Leben ohne Bank

Christian Siedenbiedel
Ein Kommentar von Christian Siedenbiedel
Lesezeit: 1 Min.
Jeder möchte die Bankfiliale vor der Tür, aber keiner geht hin. Man wird sich umgewöhnen müssen.

Mit den kleinen Bankfilialen auf dem Land ist es vermutlich leider so ähnlich wie mit den kleinen Lebensmittelgeschäften. Die Leute wünschen sich, dass es so etwas geben soll, wenn sie es gerade brauchen, aber sie nutzen es zu wenig, als dass es sich so richtig lohnt.

Wer gerade erlebt hat, wie seine Bankfiliale geschlossen wurde, der weiß: Es wird danach meistens ein bisschen umständlicher, man muss weiter fahren. Immer wird es auch Leute geben, die nicht so mobil sind, dass sie einfach zur nächstgelegenen Filiale weiter wechseln können.

Dabei ist die Digitalisierung zugleich Teil des Problems und Teil der Lösung: Weil mehr Menschen ihre Bankgeschäfte online erledigen, sind die Bankfilialen weniger ausgelastet und werden leichter gestrichen. Zugleich ist es für viele Menschen ein Ausweg, den Großteil ihrer Bankgeschäfte online zu erledigen, wenn ihre Bankfiliale geschlossen wird. Selbst viele ältere Menschen sind darin längst ziemlich gut.

Ein spezieller Senioren-Bankschalter in Frankfurt jedenfalls, der auch Hilfe bei der Technik anbieten sollte, wurde „mangels Nutzung“ eingestellt. Vielleicht hat schon das Wort manchen abgeschreckt – wie beim Seniorenteller im Restaurant.