Die Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Ein- und Zweifamilienhäuser gekauft wie nie zuvor. Nach Rückgängen stieg die Zahl der Kaufabschlüsse 2018 um 2,1 Prozent auf 248.500. Das zeigt eine Auswertung des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Gewos). "Das im vergangenen Jahr eingeführte Baukindergeld hat zu einem zusätzlichen Run auf Eigenheime geführt", sagte Gewos-Experte Sebastian Wunsch. Der Umsatz mit Ein- und Zweifamilienhäusern sprang binnen Jahresfrist um fast zehn Prozent auf 66,3 Milliarden Euro.

Familien erhalten über das Baukindergeld der Bundesregierung über einen Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 12.000 Euro pro Kind. Politisches Ziel ist es, Alleinerziehenden und Familien in Zeiten stark steigender Bau- und Immobilienpreise zu helfen. Banken hatten bereits von einer hohen Nachfrage nach der Förderung berichtet

Zu wenige Neubauten

Allerdings werden eher bestehende Häuser gekauft. "Der Kauf von Neubauten ist im vergangenen Jahr um etwa 4 Prozent zurückgegangen", sagt Wunsch. Im Bundesschnitt wechselten Eigenheime für 267.000 Euro den Besitzer, ein Plus von 7,5 Prozent. Die Menschen erwarben die Häuser vor allem im Umland von Städten.

In den teuren Metropolen fielen die Zahlen, nur Hamburg macht eine Ausnahme. Unter den Bundesländern wurden in Thüringen 2018 die meisten Häuser gekauft.

Ein- und Zweifamilienhäuser haben laut Wunsch Eigentumswohnungen als umsatzstärkstes Segment am Immobilienmarkt abgelöst. Es wurden 2018 noch einmal etwas weniger Eigentumswohnungen verkauft – ein Trend, den es schon in den Vorjahren gab. Das liege auch daran, dass das Angebot für Wohnungen gerade in Großstädten gering sei und der Neubau nur schleppend vorankomme.