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Lieferprobleme in der Bauindustrie Sand wird knapp

Bau- und Rohstoffindustrie warnen angesichts des Immobilienbooms vor Lieferengpässen bei Sand - einem wichtigen Bestandteil von Beton. Auch bei Kies, Schotter und Splitt stocke der Nachschub. Abhilfe müsse her.
Foto: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa

Die Bauindustrie fürchtet einen Mangel an Rohstoffen. Schon lange warnen Vertreter vor Lieferproblemen und kräftigen Preisanstiegen bei Beton in Ballungsräumen wie Berlin. Angesichts des Immobilienbooms habe sich die Lage nun noch einmal verschärft.

"Die Versorgung von Baustellen mit Kies, Sand, Schotter und Splitt gerät ins Stocken", kritisierten Bau- und Rohstoffindustrie in einer gemeinsamen Mitteilung . Es müsse dringend gehandelt werden, um stabile Lieferketten und genügend Produktionsstätten zu sichern.

Deutschland hat laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zwar reiche natürliche Vorkommen an Sand und Kies, die am Bau etwa als Bestandteil von Beton zum Einsatz kommen. Ein Großteil der Vorkommen liege aber unter Naturschutzgebieten, Wohn- und Gewerbeflächen oder Straßen. Zugleich ist die Genehmigung neuer Gruben langwierig. Auch Anwohner und Umweltschützer wehren sich oft.

Verband: Höhere CO2-Emissionen durch Sandimport

Knappe Rohstoffe am Bau führten dazu, dass Sand oder Kies über längere Distanzen teils aus dem Ausland transportiert werden müssten, monierte Matthias Jacob, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Das treibe unnötig die Baukosten in die Höhe und verursache CO2-Emissionen. Auf Baustellen in Ballungsräumen lasse sich die Rohstoff-Nachfrage längst nicht mehr zeitnah decken.

Auch die Uno hatte in der Vergangenheit bereits beklagt, dass Sand knapp werden könnte. Wissenschaftler brachten deshalb bereits eine Förderung in der Arktis ins Spiel, Grönland könnte durch diesen Rohstoff reich werden.

Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe kritisierte angesichts des Engpasses in Deutschland, in Betrieben zur Produktion von Gesteinskörnungen seien die Kapazitäten ausgereizt. Neue würden trotz jahrelanger Verfahren nicht genehmigt. Heimische Rohstoff-Lagerstätten müssten schnell erschlossen werden.

apr/dpa