Erdgasleitung mit Arbeiter an einem Ventil

Ein Stopp der Bevorzugung von Erdgas im Rahmen der EU-Taxonomie würde verhindern, dass Investitionen in Gaskraftwerke als nachhaltig gelten. (Bild: 63ru78 - stock.adobe.com)

In einem Brief an die EU-Parlametarierin Viola von Cramon-Taubadel (Grüne) wendet sich Melnyk gegen die Förderung des Baus von Gaskraftwerken im Rahmen des Kommissionsvorschlags zur Taxonomie. "Für Russlands Gaswirtschaft würden sich aus der Taxonomie eine "Vielzahl von Möglichkeiten" ergeben", zitiert der Botschafter in dem Brief den russischen Energieminister Nikolai Shulginov. Weil der Vorschlag der EU-Kommission laut Melnyk LNG-Terminals als nicht förderfähig einstuft, würden die Bedingungen der Taxonomie klar russisches Gas favorisieren.

Durch die EU-Taxonomie sollen Finanzströme in Richtung nachhaltiger Technologien gelenkt werden, wodurch sich Aktien der Betreiberfirmen von Erdgas-Verarbeitung und Infrastruktur ab 2023 auch in Öko-Fonds finden könnten. Mit der Taxonomie legt die EU fest, welche wirtschaftlichen Aktivitäten klimafreundlich sind.

Die EU-Regeln definieren Umweltziele, an denen Unternehmen seit Inkrafttreten der Regelung im Januar 2022 gemessen werden und von denen Unternehmen mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten mindestens eines erreichen müssen:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltiger Einsatz und Gebrauch von Wasser oder Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vorbeugung oder Kontrolle von Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen

Ob es im EU-Parlament wirklich eine Mehrheit gegen den Rechtsakt der EU-Kommission geben wird, ist allerdings fraglich.

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