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Krankenversicherung Diese Vorsorgeuntersuchungen übernimmt Ihre Krankenkasse

Rückansicht eines männlichen Patienten und einer Ärztin, die Ergebnisse eines Echokardiogramms betrachten
Die Krankenkassen zahlen eine Vielzahl von Vorsorgeuntersuchungen
© Unai Huizi/imagebroker / Picture Alliance
Vorsorgeuntersuchungen sind Teil des Leistungsspektrums der Krankenkassen. Welche Untersuchungen Erwachsenen zustehen und welche Vorsorgetermine sich darüber hinaus lohnen – auch wenn man sie selbst zahlen muss

Viele Erkrankungen sind behandelbar oder heilbar, wenn Ärzte sie im Frühstadium erkennen. Wer kein Risiko eingehen will, geht daher am besten regelmäßig zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen alle Früherkennungstests, die der Gemeinsame Bundesausschuss der Bundesregierung in seinen Richtlinien empfiehlt. Dennoch versäumen viele Deutsche ihre Chance auf Früherkennung: Nur rund 37 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahre gehen regelmäßig zur medizinischen Vorsorge, rund 10 Prozent der Deutschen nehmen gar keine Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Das zeigen aktuelle Zahlen des Instituts für Demoskopie Allensbach. 

Ein häufiger Grund für dieses Versäumnis ist Unwissen darüber, welche Untersuchungen wirklich sinnvoll sind. Deshalb hier eine Übersicht aller wichtigen Vorsorgeuntersuchungen, die Krankenkassen übernehmen, sowie einige Zusatzleistungen.

Das zahlen Kassen für alle Geschlechter

Erwachsenen steht pro Halbjahr eine Kontrolle beim Zahnarzt zu. Außerdem können Erwachsene bis zum 35. Lebensjahr einmalig bei ihrem Hausarzt einen allgemeinen Gesundheits-Check-up machen. Neben Fragen zu Beschwerden, Vorerkrankungen, Krankheitshistorie der Familie und Lebensstil überprüft der Arzt dabei etwa den Impfstatus und den Blutdruck, hört das Herz ab und untersucht je nach Risikofaktoren Blut und Urin der Patientin auf mögliche Krankheiten. Bei solchen Terminen können zum Beispiel Diabeteserkrankungen, Nierenprobleme oder Herz-Kreislaufbeschwerden früh erkannt werden. 

Wer älter ist als 35 Jahre, kann diesen allgemeinen Check-up alle drei Jahre auf Krankenkassenkosten machen lassen. Einmal können sich Patienten innerhalb dieser Termine auch auf eine Hepatitis B- oder Hepatitis C-Virusinfektion untersuchen lassen. Frauen und Männern über 35 Jahre steht außerdem alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening zu. Damit die Kasse die Kosten übernimmt, sollte der untersuchende Arzt über eine spezielle Genehmigung für das Hautkrebs-Screening verfügen, die die Kassenärztlichen Vereinigungen ausstellen. Andernfalls muss der Patient die Kosten dafür meist selbst übernehmen.

Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

Frauen über 20 Jahre können bei ihrer Gynäkologin einmal jährlich einen Pap-Abstrich machen lassen. Diese Genitaluntersuchung hilft bei der Früherkennung von Krebserkrankungen. Bei Frauen bis 25 Jahre übernimmt die Krankenkasse auch einmal im Jahr einen Test auf die sexuell-übertragbare bakterielle Infektion Chlamydien. Ab 30 Jahren können sie sich zusätzlich einmal pro Jahr die Brust auf Anzeichen von Brustkrebs abtasten lassen. Ab 35 Jahren steht Frauen alle drei Jahre ein HPV-Test sowie eine zytologische Untersuchung zu. Auch das ist Teil der Krebsvorsorge: Wer mit HPV infiziert ist, hat ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Bei der zytologischen Untersuchung können Mediziner im Labor krebsverdächtige Zellen erkennen. 

Frauen zwischen 50 und 75 Jahren werden alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening geladen. Mithilfe dieses Tests können Ärzte Brustkrebs vorzeitig erkennen. Auch die Darmkrebsvorsorge übernimmt die Krankenkasse für Patientinnen über 50 Jahre. Dabei können sie einmal pro Jahr ihren Stuhl auf verborgenes Blut testen lassen. Patientinnen im Alter von 55 Jahren aufwärts können sich entweder alle zwei Jahre mithilfe einer Stuhlprobe auf Darmkrebs testen lassen oder mithilfe von zwei Darmspiegelungen. Letztere müssen dabei mindestens zehn Jahre auseinanderliegen.

Schwangeren Frauen steht im Laufe der Schwangerschaft eine Reihe an Vorsorgeuntersuchungen zu, über die der Gynäkologe sie in der Regel beim Feststellen der Schwangerschaft aufklärt. Dazu gehört etwa die Ultraschalldiagnostik, eine Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes sowie weitere Blutuntersuchungen. 

Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Männer ab 45 Jahren sollten sich einmal jährlich beim Urologen auf Prostatakrebs untersuchen lassen und die Untersuchung zur Krebsfrüherkennung der Genitalien in Anspruch nehmen. Ab 50 können sich Männer auf Darmkrebs testen lassen. Entweder durch Darmspiegelungen oder Labortests auf Blut im Stuhl. Männer ab 65 Jahren können sich einmalig auf ein Aneurysma der Bauchschlagader testen lassen. Möglich ist das bei Medizinern mit Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung. 

Bei welchen Untersuchungen müssen Patienten in Eigenleistung gehen?

Es gibt Vorsorgeuntersuchungen, die zwar viele Ärzte empfehlen, für welche die Krankenkassen aber nicht aufkommen. Diese zählen zu den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Dazu gehört etwa für Über-40-Jährige ein jährlicher Test beim Augenarzt zur Früherkennung eines Grünen Stars. Ist diese Krankheit einmal schleichend fortgeschritten, kann sie Betroffene schlimmstenfalls erblinden lassen. Der Test beim Augenarzt kostet circa 20 Euro. 

Zur Früherkennung von Osteoporose raten Ärzte Menschen Ü-50 alle fünf Jahre zu einer Knochendichtemessung oder einem Vitamin-D-Test. Die Kosten belaufen sich dabei auf um die 100 Euro pro Untersuchung. Mithilfe eines sogenannten Tumormarker-Tests können Krebsarten wie Eierstockkrebs, Dickdarmkrebs oder Leberkrebs frühzeitig erkannt werden. Kostenpunkt: rund 60 Euro. 

Für Schwangere gibt es ebenfalls IGeL-Leistungen, zu denen viele Gynäkologinnen raten. Dazu gehört ein Toxoplasmose-Test. Mithilfe eines Bluttests können Ärzte eine Infektion früh erkennen und behandeln, was Schäden bei den Neugeborenen verhindern kann. Auch ein Test über die bakterielle Infektion mit Streptokokken wird Schwangeren empfohlen, aber von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Vorsorgeuntersuchungen als Zusatzleistungen

Viele Krankenkassen bieten ihren Patientinnen und Patienten zusätzlich zu den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen noch weitere Zusatzleistungen an. Dabei sind die Leistungskataloge bei den 95 Kassen in Deutschland sehr individuell. Je nachdem, auf welche Leistungen man Wert legt, lohnt sich ein Vergleich. Dabei können Vergleichsplattformen aus dem Internet einen ersten Überblick verschaffen.

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