Statistisches Bundesamt :
Zahl der Geburten und Eheschließungen sinkt bundesweit deutlich

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Geburtenzahlen in Deutschland sinken. (Archivbild)
Die Kurven zeigen nach unten: 2023 gab es in Deutschland erheblich weniger Geburten und auch weniger Eheschließungen. Ostdeutschland ist bei beiden Statistiken stärker betroffen.

Erstmals seit zehn Jahren ist die Zahl der jährlichen Geburten in Deutschland auf unter 700.000 gefallen. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr 693.000 Kinder geboren. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland noch 738.819 Kinder geboren, somit beträgt der Rückgang 6,2 Prozent. Von 2021 auf 2022 sank die Geburtenzahl jedoch noch stärker, damals um 7,1 Prozent. In Ostdeutschland war der Rückgang 2023 mit 9,2 Prozent ausgeprägter als in Westdeutschland mit 5,9 Prozent.

Auch im Verhältnis zur Zahl der Frauen von 15 bis unter 50 Jahren, die das Statistik­amt als gebärfähig annimmt, sank die Geburtenzahl, wie bereits im Jahr zuvor. Davor war sie aber von 2006 an meist gestiegen. Trotz des jüngsten Rückgangs ist daher anzunehmen, dass gebärfähige Frauen durchschnittlich 2023 mehr Kinder bekamen als etwa in den Nullerjahren. Damals wurden im Durchschnitt jährlich etwa 36,3 Kinder je 1000 Frauen im Alter von 15 bis unter 50 geboren. Von 2014 an lag dieser Wert stets über 40, voraussichtlich wird dies auch 2023 so sein.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht auch Daten dazu, ob ein Kind das erste, zweite oder dritte der Mutter ist. Nach den jüngsten Zahlen sind diese Werte über die vergangenen Jahre relativ konstant. 2023 waren 46,5 Prozent der Kinder Erstgeburten, 34,8 Prozent waren das zweite Kind. 18,7 Prozent der Geburten waren das dritte oder ein weiteres Kind der Mutter. Über die vergangenen zehn Jahre lassen sich aber durchaus Veränderungen erkennen. 2013 waren 49,4 Prozent der Geborenen die ersten Kinder, 34,4 Prozent waren zweite Kinder, und nur 16,1 Prozent der Geburten waren ein drittes oder weiteres Kind der Mutter. Bei einem ähnlichen Niveau an Geburten nahm im Jahr 2023 im Vergleich zu 2013 der ­Anteil der Erstgeburten ab, während der Anteil dritter und weiterer Kinder anstieg. Einen markanten Unterschied machen die Statistiker des Bundesamts in dieser Hinsicht bezüglich der Staatsangehörigkeit der Mütter aus. Bei Müttern mit deutscher Staatsangehörigkeit lag der Anteil der Geburten von dritten und weiteren Kindern im Jahr 2023 bei 15,8 Prozent, bei ausländischen bei 26,4 Prozent.

Auch die Zahl der Eheschließungen ging zurück, auf den zweitniedrigsten Wert seit 1950, nur unterboten vom Corona-Jahr 2021. 361.000 Paare heirateten nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts im vergangenen Jahr in Deutschland. 2022 waren es demnach 390.743. In Gesamtdeutschland beträgt der Rückgang von 2022 auf vergangenes Jahr 7,6 Prozent. Für Ostdeutschland ist er mit 9,0 Prozent angegeben, für Westdeutschland mit 7,4 Prozent. Von den ­etwa 361.000 Eheschließungen wurden rund 351.800 zwischen Mann und Frau geschlossen und etwa 9200 zwischen Personen gleichen Geschlechts.

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