Wirtschaft

Verbrenner bis spät in 2030er Mercedes rudert bei vollelektrischer Generation zurück

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Bis in die 2030er-Jahre wird Mercedes sowohl Elektroautos als auch Verbrenner produzieren.

Bis in die 2030er-Jahre wird Mercedes sowohl Elektroautos als auch Verbrenner produzieren.

(Foto: IMAGO/Sebastian Geisler)

Mercedes-Benz steht unter wachsendem Spardruck, die Nachfrage schwächelt in der gesamten Branche. Entsprechend will man sich dem Kunden anpassen und eben auch dem Wunsch nach Verbrennerfahrzeugen in den nächsten 15 Jahren nachkommen.

Der Autobauer Mercedes-Benz hat den Plan einer ausschließlich vollelektrischen Generation von Baureihen ab 2028 verworfen. Das teilte das Unternehmen mit. Demnach soll die Produktion flexibel für Verbrenner- und Elektroantriebe aufgestellt sein. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über den Entwicklungsstopp einer neuen Plattform für elektrische Modelle wie etwa der S-Klasse berichtet. Konkret zu der Plattform äußerte sich der Autobauer bislang nicht.

Mercedes teilte jedoch mit, dass bis in die 2030er-Jahre hinein sowohl Elektroantriebe als auch Verbrenner produziert werden sollen. "Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden", teilte das Unternehmen mit.

Den Angaben nach schafft Mercedes-Benz weiter die Voraussetzungen für eine bilanziell CO2-neutrale Neuwagenflotte im Jahr 2039. Der Autobauer geht davon aus, dass der weltweite Anteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden an seinen Neuwagenverkäufen in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bis zu 50 Prozent erreichen wird.

Kunden bestimmen Transformationstempo

Mercedes-Chef Ola Källenius hatte im Februar erklärt, das Ziel des kompletten Umstiegs auf E-Autos bei entsprechenden Marktbedingungen bis 2030 nicht zu erreichen, da die Nachfrage damit nicht Schritt hält. Stattdessen geht die Marke mit dem Stern nur von bis zu 50 Prozent Absatzanteil elektrifizierter Autos - also reiner E-Autos und Hybride - bis zum Ende des Jahrzehnts aus.

Verbrennermodelle könnten bei entsprechender Nachfrage bis "deutlich in die 30er-Jahre" verkauft werden, sagte Källenius vergangene Woche auf der Hauptversammlung. "Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden."

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Die längere Übergangsphase mit zwei Antriebsarten hat Folgen für die Produktion. Mit der komplett neuen Oberklasse-Architektur MB.EA hätte dem "Handelsblatt" zufolge eine neue Fertigungslinie entstehen sollen. Bisher werden konventionell und elektrisch motorisierte Modelle im Werk Sindelfingen flexibel auf einer Linie gebaut. Das werde nun länger beibehalten.

Mercedes-Benz steht unter wachsendem Spardruck, weil in der gesamten Branche die Nachfrage schwächelt und damit auch bei den Schwaben die Rendite sinkt. Ähnlich geht es dem US-Elektroautopionier Tesla, der seine bisherige Plattform für kleinere Modelle erneuert, statt eine neue zu entwickeln.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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