Sparplan des Intendanten :
MDR-Mitarbeiter protestieren gegen Kürzungen

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Ralf Ludwig, Intendant des MDR
In einem offenen Brief wenden sich Mitarbeiter des MDR gegen die geplanten Kürzungen. Um 40 Millionen Euro will der Intendant Ralf Ludwig die Kosten pro Jahr reduzieren. Er solle den Plan zurücknehmen, lautet die Forderung.

In einem offenen Brief haben Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) die geplanten Kürzungen des Senders von rund 160 Millionen Euro binnen vier Jahren scharf kritisiert. „Wir fürchten um die publizistische Schlagkraft des MDR, um die Erfüllung unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags und nicht zuletzt um das Vertrauen unseres Publikums. Daher fordern wir Sie auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen“, heißt es in dem Brief, den der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) veröffentlichte. Unterzeichnet haben ihn Beschäftigte der Redaktion „Politische Magazine und Reportagen“ sowie freie Autoren.

Der MDR will ab dem kommenden Jahr einen erheblichen Teil seines geplanten Sparpakets über Einschnitte beim Programm umsetzen. Demnach soll von den vorgesehenen Einsparungen von insgesamt 160 Millionen Euro bis 2028 der Programm- und Produktionsbereich 47 Millionen Euro beisteuern. Derselbe Betrag soll durch den Abbau von Stellen für feste und freie Mitarbeiter erzielt werden (F.A.Z. vom 8. Mai). Ebenfalls betroffen sind investigative Formate. Beim Abendprogramm am Mittwoch soll es um „Investigation, Dialog, Reportage“ gehen. Den halbstündigen Sendeplatz ab 20.15 Uhr sollen sich das Magazin „Exakt“ sowie die Reportagereihen „Exactly“ und „Exakt – Die Story“ teilen. Dadurch würde es von „Exakt“ nur noch 21 Ausgaben pro Jahr geben. Bei den beiden Reportagen wären es zehn Ausgaben weniger.

Die mitteldeutschen Landesverbände des Deutschen Journalistenverbands äußerten sich besorgt über die Kürzungspläne. Hier werde ein fatales Signal nach außen gesendet, kritisierte die Vorsitzende des DJV Sachsen, Ine Dippmann.