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Der Hungerstreik zweier Klimaaktivisten im Berliner Regierungsviertel spitzt sich zu. Er sei bereit, seinen Hungerstreik bis zum Aeussersten zu eskalieren, sollte Bundeskanzler Olaf Scholz SPD nicht auf ihre Forderungen eingehen, sagte der Ingenieur Wolfgang Metzeler-Kick am Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Der 49-Jaehrige verlangt gemeinsam mit dem 57-jaehrigen Richard Cluse, einem Ingenieur aus Potsdam, vom Kanzler eine Regierungserklaerung, in der er die Klimakatastrophe als existentielle Menschheitskrise anerkennt und die Notwendigkeit eines radikalen Umsteuerns in der Klimapolitik einraeumt. Im Foto: Nach der Pressekonferenz ging der Ingenieur Wolfgang Metzeler-Kick mit Unterstuetzern und Unterstuetzerinnen durch das Regi Copyright: epd-bild/ChristianxDitsch D24D0405HungerstreikKlima111140

© imago/epd/imago/Christian Ditsch

„Ich sitze hier, weil ich mich um meine Nichte sorge“: 41-jähriger Berliner schließt sich Klima-Hungerstreik an

Ein weiterer Mann hat sich am Donnerstag dem Hungerstreik in Berlin angeschlossen. Somit nehmen insgesamt sechs Personen an der Aktion teil – ein 61-Jähriger befindet sich in einer Klinik.

| Update:

Ein weiterer Mann hat sich nach eigenen Angaben der Aktion „Hungern bis ihr ehrlich seid“ angeschlossen. Damit befinden sich inzwischen sechs Personen im unbefristeten Hungerstreik. Der 41-jährige Berliner Titus Feldmann habe sich den Hungernden am Donnerstag aus ganz persönlichen Gründen an angeschlossen, sagte er: „Ich sitze hier, weil ich mich um meine Nichte sorge und meine drei Neffen.“

Nach wochenlangem Hungerstreik ist am Donnerstag ein anderer Teilnehmer mit ernsten gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus gekommen. Der 61-jährige Michael Winter habe sich am Mittwochabend selbst in die Notaufnahme einer Klinik in München begeben und sei stationär aufgenommen worden, teilte die Kampagne am Donnerstagmorgen mit. Winter sei derzeit wegen mehrerer Gerichtsverfahren nach Klimaprotestaktionen in Bayern, sagte ein Sprecher.

Klimaaktivist Michael Winter bei einer Pressekonferenz am 7. Mai in Berlin.

© AFP/TOBIAS SCHWARZ

Wenige Stunden zuvor war am Mittwochmorgen bereits eine 35-jährige Person im Hungerstreik in Berlin in einer Klinik behandelt, aber kurz darauf wieder entlassen worden. Die Person namens Tin sprach abends auf einer Spontandemonstration in Berlin und kündigte an, den Hungerstreik fortsetzen zu wollen.

Akuter Natriummangel wird im Krankenhaus behandelt

Mitstreiter Winter wird nach Angaben der Kampagne im Krankenhaus wegen Natriummangels behandelt. Ob auch er weiter hungern will, blieb zunächst offen. Er war schon in der vergangenen Woche so untergewichtig, dass das ehrenamtliche Ärzteteam erklärte, man könne die Begleitung nicht mehr verantworten.

Ziel des Hungerstreiks ist, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Regierungserklärung zu der zu hohen Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre und zu den Gefahren des Klimawandels zu bewegen. Scholz will nach Angaben eines Regierungssprechers den Forderungen der Aktivisten nicht entsprechen. Die Protestaktion soll weiterlaufen.

Am 7. März hatte der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick den Hungerstreik zunächst allein begonnen. Er nimmt nach eigenen Angaben seither keine feste Nahrung mehr zu sich, sondern nur noch Säfte, Elektrolyte und Vitamine. Vier weitere Personen hatten sich in den folgenden Wochen nach und nach angeschlossen, darunter Winter und Tin. (mit dpa)

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