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Rath checkt ein „Grand Tirolia Kitzbühel“: Paradies für Golfer und Genießer

Durch einen neuen Anbau wird das Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel bald noch mehr zu bieten haben
Durch einen neuen Anbau wird das Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel bald noch mehr zu bieten haben
© Grand Tirolia Kitzbühel
Unser Kolumnist logiert nicht bei Schnee und Eis, sondern bestem Sommerwetter in Kitzbühel. In diesem Luxushotel kann er sein Handicap verbessern, in den Alpen wandern und Whiskys verkosten
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er betreibt die Reiseplattform travelgrand.ch und veröffentlicht die Rankings und Bücher der ­Serie „Die 101 besten Hotels“ in Kooperation mit Capital. Hotels, über die er schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er betreibt die Reiseplattform travelgrand.ch und veröffentlicht die Rankings und Bücher der ­Serie „Die 101 besten Hotels“ in Kooperation mit Capital. Hotels, über die er schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.

Ob Wintersport-Fan oder Bewunderer der „Reichen und Schönen“: Von Dezember bis März ist Kitzbühel ihrer Aufmerksamkeit stets sicher. Hahnenkamm-Rennen, Polo auf dem Eis, Champagnerflöten, Jetset-Diven in edlen Outfits, die Assoziationen laufen sofort heiß. 

Ich jedoch gastiere antizyklisch in dem legendären Alpenort, nämlich im Sommer und bei herrlichem Sonnenschein, der das „Grand Tirolia Kitzbühel“ ins beste Licht rückt. Das Flair ist anders als bei frostiger Kälte und Pulverschnee, und zwar nicht nur durch die höheren Temperaturen. Jetzt prägen praktisch gekleidete Wanderer die Kulisse, wagemutige Kletterer, Aktivurlauber auf Mountainbikes. Und auch die Preise für eine Übernachtung bewegen sich eher auf Tal- denn Gipfelniveau, aber dazu später mehr.

Das Gym des „Tirolia“ ist Weltklasse

Das Hotel „Grand Tirolia“ befindet sich etwa zehn Autominuten südlich vom Zentrum der Kleinstadt mit ihren knapp 8300 Einwohnern. Es gehört zur „Hommage Luxury Hotels Collection“ und ist damit auch Teil der Dorint Gruppe. Aktuell wird das Haus um einen großen Neubau erweitert, mit dem sich die Kapazität nahezu verdoppeln und das Potenzial deutlich steigern wird. Ich durfte einen exklusiven Blick auf die Baustelle und die Vision von Dorint-CEO Jörg Böckeler werfen. Mir scheint es die richtige Investition zum perfekten Zeitpunkt zu sein, nicht zuletzt, um das „Tirolia“ die Position als Flagschiff im „Hommage“-Portfolio zu ermöglichen.

Mein Zimmer ist in einem Mix aus urbanem und rustikal-alpinem Design eingerichtet, doch das Highlight inmitten von Holz und Leder ist das fantastische Bergpanorama. Was mir später auf dem Weg ins Freie auffällt: Während das Interieur in den Privatgemächern stimmig und auf den Punkt ist, wirkt die Dekoration in den öffentlichen Bereichen etwas überladen und lieblos arrangiert. Für meinen Geschmack dürfte es ruhig etwas „schlanker“ ausfallen.

Den fantastischen 18-Loch-Platz Eichenheim mit Bergpanorama hat Kyle Phillips designt
Den fantastischen 18-Loch-Platz Eichenheim mit Bergpanorama hat Kyle Phillips designt
© Grand Tirolia Kitzbühel

Im Spa buhlen diverse (Dampf-)Saunen und Schwimmbäder um alle, die schwitzen oder ihre Bahnen ziehen wollen. Schwer beeindruckt bin ich jedoch vom Gym des „Tirolia“. Ich habe durch meinen Job wirklich schon viele Fitnessstudios gesehen, ob in den USA oder Saudi-Arabien, aber dieser Gerätepark von Technogym – von Kettlebells bis zum Crosstrainer – stellt alles in den Schatten. Da verinnerlicht man gleich das Motto „Train hard, live healthy“ und legt motiviert los.

Auch das Trendthema Achtsamkeit ist im Angebot präsent, etwa durch sehr großzügige Yoga-Räume mit tiefen Fenstern, durch die viel Tageslicht hineinflutet und über die sanften Farben und dezenten Holzakzente fällt. So entsteht eine entspannende Atmosphäre, die mich mit frischer Energie versorgt und den Kurs „Vinyasa Yoga Flow“ fast überflüssig macht. 

Exklusive Einblicke in die Welt der Luxusreisen

Neben den regelmäßigen Kolumnen „Rath checkt ein“ veröffentlicht Capital mit dem Hotelexperten und Herausgeber der „101 Besten“ Carsten K. Rath zusammen den Sammelband „Die 101 besten Hotels: Schweiz, Österreich, Südtirol und Deutschland 2024“. Das Buch kostet 59,90 Euro.

Das Hotel ist mit dem wunderbaren Golfplatz „Eichenheim“ gesegnet, den Kyle Phillips entworfen hat. Zwischen den Kitzbüheler Alpen ein Par zu spielen, – etwa beim Neun-Loch-Turnier jeden Freitag – ist wirklich etwas Besonderes. Meines Erachtens könnte die Angebotsvielfalt im „Tirolia“ allerdings größer sein, gerade im Hinblick auf die sommerlichen Temperaturen.

Abends lausche ich im hauseigenen Jazzclub „The Golden“ einem lässigen Soundtrack und lasse mich zur Whisky-Karte beraten. Über 100 Flaschen stehen hinter der Bar, kuratiert von einem Mitglied des „Keepers of the Quaich“, dem Inbegriff gehobener schottischer Trink-Kultur. Liebhaber sollten daher keinesfalls das alle paar Monate stattfindende Tasting verpassen.

Genuss pur: von Kalbsbäckchen bis Urkarotte

Neben dem ausgezeichneten Service und der spürbaren Gastfreundschaft muss ich die Gastronomie hervorheben. Den herausragenden Küchenchef Roland Holzer kenne ich noch aus dem Kempinski in Budapest. Als Österreicher ist er mit der lokalen Cuisine und den Zutaten dieses Landstriches bestens vertraut. Die perfekt geschmorten Kalbsbäckchen im Rahmen meines Fünf-Gänge-Menüs sind dafür nur ein köstliches Beispiel. Doch auch Holzers vegetarische und vegane Kreationen möchte ich wärmstens empfehlen, etwa die Urkarotte als Vorspeise. Ein grundeinfaches Naturprodukt, aus dem die Küche einen kulinarischen Höhepunkt zaubert.

Neben 100 Whisky-Sorten hat die Live-Jazzbar „The Golden“ auch besondere Tequila-Spezialitäten auf Lager
Neben 100 Whisky-Sorten hat die Live-Jazzbar „The Golden“ auch besondere Tequila-Spezialitäten auf Lager
© Grand Tirolia Kitzbühel

Wie eingangs erwähnt, ist Kitzbühel ein besonderer Ort, dessen Wintersaison sich (noch) wirtschaftlich wie touristisch deutlich vom übrigen Jahr abhebt. Um an 365 Tagen eine attraktive Destination zu bieten, muss die örtliche Hotellerie – und eben auch das „Grand Tirolia“ – noch kreativere Lösungen finden. Das „Forsthofgut Leonberg" und der „Stanglwirt", dessen Füllhorn an Aktivitäten, Ausflügen und Events geradezu Weltspitze ist, weisen hier den Weg. 

Was meiner Meinung nach im „Grand Tirolia“ zudem fehlt, ist ein Gastgeber, der maßgeblich dazu beiträgt, das Haus zum „home away from home“ zu machen. Ich bin überzeugt, dass mit dem neuen General Manager Gerhard Bosse hier die Weichen richtig gestellt sind, um das von Dorint-Chef Böckeler erhoffte Potenzial konsequent zu heben und die gebotenen Chancen zu nutzen. Bereits jetzt ist das Grand Tirolia eine dringende Reiseempfehlung. 

Tipps für den Aufenthalt in Kitzbühel

Alpenblumenweg Kitzbüheler Horn: Diese Route bietet eine ruhige Wanderung abseits des Trekking-Trubels mit spektakulärer Aussicht und der vielfältigen Blumenpracht der Alpen. Perfekt für Hobby-Botaniker und -fotografen.

Museum Kitzbühel: Entdecken Sie die spannende Geschichte des Alpenortes mit einem Schwerpunkt auf den Wintersport und Traditionen wie das Hahnenkamm-Rennen.

Berggasthof Hagstein: Ein verstecktes Juwel mit einer urigen Atmosphäre samt Panoramablick auf die Berge, das sich perfekt für gemütliche Abendessen mit Tiroler Speisen eignet.

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

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