Studie :
Weibliche Bewerber um Ausbildungsplätze werden benachteiligt

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Geht doch: Eine Mitarbeiterin von Bosch montiert ein E-Bike auf einem Prüfstand.
Besonders in männlich dominierten Branchen sind die Hürden höher - selbst wenn die Noten und die praktischen Erfahrungen identisch sind.

 Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben Frauen laut einer Studie schlechtere Chancen als ihre männlichen Mitwerber, auch wenn sie die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Ihre Bewerbungen werden etwa bei gleichem Notendurchschnitt oder gleichen praktischen Erfahrungen schlechter eingestuft, wie eine vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) am Donnerstag veröffentlichte Studie ergab.

Besonders benachteiligt werden Frauen laut WZB, wenn sie sich für Ausbildungen in männerdominierten Branchen bewerben. Dies gilt demnach etwa für technische Berufe wie Mechatroniker. Dagegen hätten Männer, die sich für Ausbildungsberufe mit hohem Frauenanteil bewerben, keine Nachteile.

„Fatales Signal“ in Zeiten des Fachkräftemangels

„In technischen und überraschenderweise auch in erzieherischen und pflegerischen Ausbildungsberufen haben Frauen schlechtere Chancen“, sagte WZB-Expertin Dorothea Kübler. Dies sei in Zeiten des Fachkräftemangels ein „fatales Signal“. Die Forscher hatten für die Studie Personalverantwortlichen aus rund 650 deutschen Ausbildungsbetrieben fiktive Lebensläufe vorgelegt und gefragt, ob sie die Bewerber zu einem Gespräch einladen würden.