5 Tipps für gutes Mentoring

Immer mehr Unternehmen setzen auf Mentoring-Programme, bei denen ein Berufseinsteiger, oder auch Mentee, von einem erfahrenen Mentor begleitet wird. Dabei können Sie im gleichen Unternehmen sein, es gibt aber auch externe Mentoringprogramme, die branchenspezifisch arbeiten und passende Mentoren und Mentees zusammenbringen. Mentoring kann engagierten Berufseinsteigern nicht nur bei der professionellen, sondern auch bei der persönlichen Entwicklung weiterhelfen.
Als Mentor geben Sie Ihre Erfahrungswerte und Methodenkompetenzen an den Mentee weiter und helfen ihm dabei, im Berufsleben Fuß zu fassen. Im Idealfall treffen Sie sich mindestens einmal im Monat, um alle Fragen und Schwierigkeiten des Mentees gemeinsam durchzugehen. Dabei reicht es als Mentor nicht aus, Monologe zur eigenen beruflichen Erfahrung zu halten, während der Mentee Notizen auf ein Blatt Papier kritzelt – das danach wahrscheinlich sowieso in einer Schublade verschwinden wird.
Was sind also die besten Taktiken für ein effektives Mentoring? Wie gibt man seinem Mentee gute Ratschläge? Welche Methoden helfen dabei, das Mentoring zielgerichtet einzusetzen? In diesem Artikel möchte ich Ihnen eine Zusammenstellung meiner besten Tipps vorstellen, mit denen Sie ein erfolgreicher Mentor werden.
1. Die Fehleranalyse ganz zum Schluss
Mentoring sollte immer einen ganzheitlichen Aspekt haben und nicht nur auf die bloße Fehlerbehebung abzielen. Legen Sie den Fokus also nicht zu früh auf die Fehleranalyse. Bevor Sie mit Ihrem Mentee zielgerichtete Lösungsansätze finden können, muss zuerst eine gegenseitige Vertrauensbasis geschaffen werden – beginnen Sie damit also so früh wie möglich! Lernen Sie Ihren Mentee kennen und achten Sie darauf, dass auch Unklarheiten und Unsicherheiten bei Ihren Treffen einen Platz haben. Als Mentor bieten Sie dem Mentee einen neutralen, sicheren Ort, an dem alles – Herausforderungen, Probleme, aber natürlich auch Positives – ohne direkte Wertung Ihrerseits angesprochen werden können.
2. Hören Sie genau hin
Ein Tipp, der so einfach wie effektiv ist. Hören Sie Ihrem Mentee genau zu und achten Sie auch auf den Subtext. Nehmen Sie etwaige Unsicherheiten ernst und tun Sie es nicht als Anfängerschwierigkeiten ab. Indem Sie offene Rückfragen stellen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Mentee Ursachenforschung betreiben. Das hilft Ihrem Mentee auch dabei, kausale Zusammenhänge im eigenen Verhalten besser zu erkennen. Gehen Sie gemeinsam das ursprüngliche Problem an und stehen Sie Ihrem Mentee mit praktischen Hilfestellungen zur Seite.
3. Geben Sie Ihrem Mentee Raum für Emotionen
Gerade am Anfang der Karriere ist es schwierig, den persönlichen Bedürfnissen genug Platz einzuräumen und mit den beruflichen Zielen in Balance zu bringen. Lassen Sie die persönliche Ebene im Mentoring nicht außer Acht. Gehen Sie mit positivem Beispiel voran und geben Sie Ihrem Mentee die Gelegenheit, alles loszuwerden. Sein Sie empathisch und verständnisvoll – Ihr Mentee soll Ihnen von allen Herausforderungen und Stressfaktoren erzählen können, ohne voreingenommen zu sein. Nehmen Sie diese emotionalen Aspekte ernst und animieren Sie Ihren Mentee dazu, auch mal aufs Bauchgefühl zu hören und darüber zu sprechen.
4. Sprechen Sie dem Mentee Mut zu
Die meisten Mentees stehen zum ersten Mal vor beruflichen Herausforderungen. Vielleicht gehen sie frisch aus dem Studium in den Job und haben noch nicht das nötige Selbstvertrauen in ihre Kompetenzen, um Lösungen vorzuschlagen oder Probleme so anzugehen, wie sie es eigentlich machen würden. Sprechen Sie mit Ihrem Mentee über seine Vorstellungen und fokussieren Sie sich auf seine Vorschläge, anstatt zu sagen wie Sie persönlich das Problem lösen würden. Das verschafft Klarheit durch einen anderen Blickwinkel und bestärkt den Mentee in seinen Fähigkeiten. Ein guter Mentor gibt dem Mentee nur das richtige Werkzeug mit auf den Weg, statt einer fertigen Lösung!
5. Hilfe zur Selbsthilfe
Darauf bezieht sich auch mein letzter Tipp für ein erfolgreiches Mentoring. Anstatt Ihrem Mentee eine Lösung bzw. einen Lösungsvorschlag auf dem Silbertablett zu servieren, sollten Sie immer gemeinsam daran arbeiten. Einerseits fehlt es Mentees an der nötigen Erfahrung, andererseits fehlt es Ihnen an Kontext, um das Problem ganzheitlich zu betrachten. Helfen sie Ihrem Mentee dabei, sich selbst zu helfen und geben Sie ihm direkt die passenden Strategien mit auf den Weg, die er auch nach Ende des Mentoring-Programms in anderen Situationen anwenden kann.
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