Die Generation 50+ bewirbt sich – Absage. Und das sind die häufigsten Gründe, wenn das Unternehmen sie nennt
Dass die eine erfolgreiche Bewerbung mit zunehmendem Alter schwieriger wird, ist uns längst bekannt. Bereits ab 45 Jahren wird es zäher, eine neue Aufgabe zu finden. Mit 50 anstrengender, mit 55 herausfordernder, mit 60 Schwerstarbeit, und ab 65 hat der Erfolg eher Seltenheitswert.
Das Gute ist: Es gibt eine Vielzahl an Jobs, und das für jedes Alter. Die knifflige Aufgabe dabei ist es, neben der passenden Position auch die richtigen Unternehmen zu finden, die gegenüber der erfahrenen Generation offen ist und sogar in sie investiert.
Mit einem müssen wir uns „anfreunden“. Eine Absage ist in den meisten Fällen die übliche, gängige Reaktion der Unternehmen. Wer sich die Mühe macht, nachzufragen, woran es lag (übrigens meistens am Alter), der bekommt, wenn überhaupt, eine Rückmeldung, die leider nicht wirklich hilfreich, dafür jedoch unverständlich ist.
In all den Jahren habe ich Tausende Antworten meiner Klienten gelesen und die meistgenannten einmal für Sie zusammengefasst. Unter dem Motto: „Ich will ganz offen sein, wenn ich Sie anlüge“, erlaube ich mir, Ihnen die Antworten, die Sie, wenn überhaupt „nur“ im persönlichen Gespräch, jedoch niemals schriftlich erhalten, aufzuführen.
Die 4 Top-Antworten, mit denen Unternehmen ihre Absage begründen
„Überqualifiziert.“ Jetzt zahlt es sich endlich aus, entschuldigen Sie an dieser Stelle meinen Sarkasmus, dass Sie sich in Ihrem Berufsleben stets weitergebildet und weiterentwickelt haben. Das, was wir in jungen Jahren als eine der wichtigsten Botschaften für unser Berufsleben mit auf den Weg bekommen, stellt irgendwann eine nicht selten unüberwindbare Hürde dar. Eigentlich müsste eine „Überqualifizierung“ als Auszeichnung vergeben werden. Jedes Unternehmen sollte sich glücklich schätzen, Mitarbeiter:innen zu haben, die sich nicht nur mehr zutrauen, sondern auch mehr und bieten und leisten können. Mitdenken, weiterdenken, die „Extrameile“ gehen. Sind es nicht genau die Punkte, die heute von Unternehmen gewünscht werden? Für mich ist dieser Begriff „Überqualifiziert“ eine Ausrede. Ehrliche Antwort: „Wir möchten nicht mit Ihnen arbeiten (aus welchen Gründen auch immer).“
„Das junge Team.“ Etliche Studien haben ergeben, das gemischte Teams, u. a. mit Vertretern verschiedenster Generationen, oftmals sehr gut harmonieren und darum produktiv und erfolgreich miteinander arbeiten. Es sollte im Interesse aller Firmen sein, eine gute Mischung des Alters zu gewährleisten. Die Vorteile sind vielseitig. „Wir haben ein sehr junges Team, das könnte schwierig werden, wenn wir den Altersdurchschnitt anheben würden.“ So oder so ähnlich klingen dann die Aussagen. Ehrliche Antwort: „Sie sind uns zu alt, wir möchten Sie nicht in unserem Team/Unternehmen.“
„Das ist nicht die richtige Position für Sie.“ Oder „Wir haben uns für einen Kandidaten entschieden, der dem Anforderungsprofil noch mehr entspricht“. Nachvollziehbar, wenn sich der Bäcker nun als Mechaniker bewirbt. Wenn Sie jedoch nachweislich Erfahrung haben, vielleicht sogar aufgrund Ihrer Erfolge der Meinung sind, dass die Vakanz genau die richtige ist. Dann ist eine solche Aussage schwer nachzuvollziehen. Selbst wenn Sie die Chance haben, diese Aussage noch einmal richtigzustellen, bleibt es oft bei der Entscheidung, Sie nicht mit einzubeziehen. Ehrliche Antwort: „Wir wollen Sie nicht und haben (im schlimmsten Fall) Ihren Lebenslauf nicht wirklich gelesen.“
„Ich könnte mir eine Zusammenarbeit mit Ihnen sehr gut vorstellen**, jedoch haben sich die anderen Gesellschafter gegen Sie entschieden.“** Von einer solchen oder ähnlichen Aussage haben mir viele Klienten berichtet. Mehrere Gespräche, damit wirklich alle Gesellschafter/Entscheider Sie kennenlernen. Und meist ist eine Person darunter, mit der es schwierig ist, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Und diese Person ist dann nicht selten das „Zünglein an der Waage“. Ehrliche Antwort: „Der Gesprächspartner hat sich in den meisten Fällen gegen Sie entschieden, nicht wirklich die Gesellschafter.“
Und denken Sie bitte immer daran: Eine Absage ist nicht persönlich gemeint. – „Warum ist sie dann an mich persönlich adressiert?“ Ähhm, weiß ich nicht … 😉
Entscheidend für die Generation 50+ ist es, ein Gespräch zu erhalten und eine faire Chance auf einen neuen Job zu haben. Die Beratung auf diesem Wege nennt sich „Marktstrategie“, und was das bedeutet, habe ich auf vielfachen Wunsch meiner Leser in einer Broschüre für Sie zusammengefasst.
„Die Strategie, so findet die Generation50+ (45-65/67) Ihren neuen Job – und nur so“, können Sie sich auf meiner Seite www.michaelhanshahl.com kostenlos downloaden.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Bitte bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße
Michael H. Hahl