Stefanie Saß

Stefanie Saß

for Immobilien, Job & Karriere, Personalwesen, Wirtschaft & Management

Erkennen Sie Ihre Motive und integrieren Sie sie in Ihren Arbeitsalltag

Photo by Danielle MacInnes on Unsplash

Motivation, wo bist du? Diese Frage stellen sich bestimmt einige von uns - nicht nur am Montagmorgen.

Aber wie wird Motivation eigentlich definiert und woher kommt sie? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Neurowissenschaften und insbesondere die moderne Motivationspsychologie. In diesem Artikel stelle ich Ihnen das Zusammenspiel zwischen Motiven und Motivation vor und erkläre, wieso es von Vorteil ist, Ihre eigenen und die Motive Ihrer Mitarbeiter*innen zu berücksichtigen.

Was ist Motivation?

Motivation kann man sich – leider – nicht herbeidenken. Aus neurowissenschaftlicher Perspektive lässt sie sich nicht mental steuern, vielmehr entsteht sie dann, wenn sich der Mensch in einer für ihn psychisch und physisch angenehmen Situation befindet. Hier kommen die Motive ins Spiel: Sie sind individuell und steuern unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Unsere Motivation ist mit der emotionalen Ansprache dieser Motive verbunden. Je größer das mit den Motiven verbundene Motivationspotential, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein angesprochenes Motiv unser Verhalten beeinflusst. Konkret bedeutet das: Die Motive sind die Beweggründe für ein bestimmtes Verhalten, das Motivationspotential wird dadurch bestimmt, wie stark ebendiese Motive ausgeprägt sind.

Es ist also kein Zufall, dass Sie sich in manchen Situationen motivierter fühlen als in anderen. Jedes Verhalten, das Ihre an die Motivation gekoppelten Motive befriedigt, führt automatisch zu einem inneren psycho-biologischen Wohlbefinden. Auch aus diesem Grund suchen Menschen – mehr oder weniger bewusst – nach Rahmenbedingungen und Situationen, in denen Ihre Motive angesprochen werden.

Motive erkennen und in den Arbeitsalltag integrieren

Wenn Sie Ihre bzw. die Motive Ihrer Mitarbeiter*innen berücksichtigen, können Sie damit also ein motivierendes Arbeitsumfeld schaffen, in dem die Aufgaben an die individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Ein (ganz bewusst einfach gehaltenes) Beispiel: Ein Mitarbeiter, bei dem das Bedürfnis nach Routine und gewohntem Verhalten stark ausgeprägt ist, wird im Vertrieb weniger glücklich sein als ein Mitarbeiter, der nach Abwechslung und neuen Erfahrungen strebt.

Eine einfache Möglichkeit, die Motive und deren Ausprägung zu bestimmen, ist die „MotivationsPotenzialAnalyse“, kurz MPA (siehe auch www.motivationspotenzialanalyse.eu). Sie umfasst 26 Motive, die in 13 Motivkategorien zusammengefasst werden. Die Ergebnisse müssen nicht für sich alleine stehen – so kann z. B. ein Fokus auf das eigene Kommunikationsverhalten, die Führungskompetenzen, den Umgang mit Konfliktsituationen oder die Work-Life-Balance gelegt werden.

Um Ihre Motive besser zu erkennen und wahrzunehmen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

• In welchen Situationen spüre ich dieses Motiv?

• In welchen Situationen spüre ich dieses Motiv nicht?

• Durch welche „Auslöser“ wird dieses Motiv bei mir aktiviert? Wie kann ich dies beeinflussen?

• Beeinflusst dieses Motiv mein Verhalten in bestimmten Situationen, z. B. Kommunikation, Führung, Partnerschaft, etc.? Wenn ja, wie erlebe ich das?

Persönlichkeits- und Motivationspsychologie

Viele Ansätze der Motivationspsychologie stützen sich auf die Forschung des amerikanischen Psychologen David Clarence McClelland, der die drei elementaren Grundmotive als Leistung, Macht und Anschluss definiert. Daneben gibt es auch das Big Five Modell der Persönlichkeitseigenschaften. Im Englischen auch als OCEAN-Modell bezeichnet, teilt es die Persönlichkeit in fünf Hauptsphären ein: Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism – zu Deutsch Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit Neurotizismus. Laut diesem Modell lässt sich jede Persönlichkeit in diese fünf grundlegenden Charakterzüge mit je unterschiedlicher Gewichtung einteilen. Auch dieser Ansatz aus der Persönlichkeitspsychologie kann dabei helfen, individuelle Motive zu erkennen.

Fazit

Als Führungskraft können Sie sich mit motivationspsychologischen Ansätzen auseinandersetzen und damit sowohl Ihre eigenen, als auch die Motive Ihrer Mitarbeiter*innen zu hinterfragen. Dadurch können Sie die individuellen Motive/Bedürfnisse besser integrieren und sie in der Teambildung berücksichtigen. Die psychologischen Hintergründe zu Motivation und wie sie entsteht sind ein spannendes wissenschaftliches Feld, in das sich auch Laien schnell einlesen können. Für weiterführende Infos empfehle ich www.motivationspotenzialanalyse.eu.

About the author

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Stefanie Saß

Geschäftsführende Gesellschafterin, engagingtalents GmbH

for Immobilien, Job & Karriere, Personalwesen, Wirtschaft & Management

Stefanie Saß ist Ansprechpartnerin für die Rekrutierung und die Förderung von Young Professionals aus und für die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland. Sie veranstaltet u.a. deutschlandweite Recruitment Events und hat einen Karriere-Podcast für die Immobilienbranche.
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