Lars Hahn

Lars Hahn

für Weiterbildung, Digitalisierung, Arbeitsmarkt

Was will ich wirklich, wirklich tun? 15 New Work Life Hacks

Lars Hahn
Wie kann ich selber New Work in meine Arbeitswelt bringen?

Unter New Work werden verschiedene Ansätze gehandelt, die oft darauf zielen, Unternehmen zeitgemäßer zu gestalten oder Führungskräfte in Zeiten der Digitalisierung fit zu machen. Welche Möglichkeiten der Einzelne hat, seine Arbeitswelt zu gestalten, wird bisweilen dabei übersehen. Dieser Beitrag befasst sich genau damit.

Das Konzept der New Work ist ein revolutionärer Ansatz. Sie tun beruflich nur noch, was Sie wirklich, wirklich wollen.

Sagen die Optimisten.

New Work ist ein Hype. Bei dem mit schicken Möbeln, Kicker, Limo, geduzter Kuschelkultur („der Peter ist ein toller Chef“) und tollen Buzzwords im wieder opportunen Großraumbüro das Maximale aus den Mitarbeitern rausgeholt werden kann.

Sagen die Zyniker.

Die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo in der Mitte.

Was sagen Sie?

New Work bedeutet stets Veränderung - Neue Arbeit eben

Stets geht es beim New-Work-Ansatz jedoch um neue Wege, Veränderung, um das Einbeziehen der Wünsche, Bedürfnisse und Potentiale der Mitarbeiter.

So viel ist mal klar: New Work bedeutet stets Veränderung, neudeutsch Change.

Dass unter dem Label New Work vielversprechende Ideen und Ansätze längst in der Arbeitswelt angekommen ist, zeigte die New Work Experience in Berlin, auf der ich mich kürzlich in Vorträgen, Workshops und Gesprächen informierte (hier mein Bericht zur #nwx17).

Viele Ansätze von New Work formulieren, dass sich zuallererst Unternehmen ändern müssen, dass besonders die jeweilige Führungskultur von Betrieben sich einem menschenfreundlicheren, potentialorientierten Ansatz ändern solle. Am besten heutzutage man macht es agil.

Bisweilen mutet das elfenbeinturmig an. Die Führung soll sich ändern, die Kultur und überhaupt das ganze Unternehmen. Doch was ist mir mir? Was ist mit dem einzelnen Mitarbeiter? Was ist dann, wenn mein Unternehmen New Work gar nicht will oder kann?

Frage ich.

„Ja und was nützt denn das dann mir?“

Mögen Sie jetzt vielleicht fragen.

„Wo doch mein Betrieb da nicht mitspielt?“

Mögen Sie jetzt vielleicht fragen.

„Was möchten Sie denn wirklich, wirklich tun?“

Frage ich.

Der Entdecker des New Work Frithjof Bergmann hat nämlich genau diese Frage „Was möchte ich wirklich, wirklich tun?“ als zentrale Frage des New Work formuliert. Und einen Ansatz entwickelt, der jedem einzelnen dazu verhelfen soll, seine Arbeitswelt selbst zu gestaltet.

Wie Sie New Work für sich selbst umsetzen

Genau da können Sie als Indiviuum starten mit Neuer Arbeit, New Work. Fragen Sie sich, was Sie wirklich, wirklich tun möchten.

Und dann fragen Sie sich, was Sie davon heute realisieren und umsetzen könnten. Und tun das.

Etwas neues in meiner eigenen Arbeitswelt tun, das kann ich auch selber. Bisweilen kleine Veränderungen herbeiführen, meine eigenen Routinen unterbrechen. Perspektiven wechseln. Neues in meiner Arbeit tun. Nicht immer revolutionär, aber auf eine Art auch New Work.

Denn klar – die komplette Unternehmenskultur auf links drehen – das obliegt nicht unbedingt dem einzelnen Mitarbeiter. Logisch, können Sie nicht gleich die Führungskultur des Unternehmens revolutionieren. Es sei denn Sie sind CEO oder Geschäftsführer.

Machen Sie einfach mal etwas Neues im Alltag. Verändern Sie Ihren tagtäglichen Mikrokosmos. Wie wäre es, wenn Sie sich Elemente von New Work – Neue Arbeit in Ihren Alltag einbauen. „New Work für mich“ sozusagen.

Auf der New Work Experience erfuhr ich neben vieler großer Konzepte und auch viele kleine Impulse, Ideen und Inspirationen, wie ich als Einzelner meine Arbeitswelt mitgestalten kann. Insbesondere geht es dabei stets um Fragen. Fragen, Forschen, Beobachten, Reden, Handeln. Daraus speisen sich die Tipps, die ich von der #nwx17 mitgebracht habe:

15 New Work Life Hacks für Sie und mich

  1. Fragen ist sehr hilfreich, um die Perspektive zu wechseln und zu lernen (Bonus: offene Fragen erhöhen den Erkenntnisgewinn).
  2. Fragen Sie sich selbst: „Was will ich wirklich, wirklich tun?“ Global, galaktisch.
  3. Stellen Sie sich selbst doch mal am Morgen die Frage: „Was möchte ich heute wirklich, wirklich tun?“ Operativ, umsetzbar (und tun es!).
  4. Fragen Sie die neue Kollegin nach ihrer Perspektive – weshalb ist sie zu Ihnen gestoßen, was möchte sie wirklich, wirklich tun?
  5. Fragen Sie doch mal Chefs: „Wenn Sie so wollten, wie Sie könnten: Was würden Sie wirklich, wirklich tun?“
  6. Fragen Sie Menschen aus Ihrem privaten Umfeld, was ihnen beruflich Freude macht, was sie wirklich, wirklich tun möchten.
  7. Suchen Sie nach Menschen, die das tun, was Sie tun möchten. Gehen Sie mit diesen Systematisch Kaffeetrinken und rotten Sie sich mit Ihnen zu Teams zusammen, innerbetrieblich oder überbetrieblich. Und stellen sich Fragen.
  8. Suchen Sie nach Menschen, die Freude/Glück/Zufriedenheit in Ihrem beruflichen Alltag erleben, was machen diese? Warum sind sie freudig/glücklich/zufrieden?
  9. Lassen Sie sich von Freude/Glück/Zufriedenheit anderer inspirieren.
  10. Machen Sie doch einfach selbst mal etwas „New“ bei Ihrer „Work“. Wechseln Sie die Perspektive und probieren mal was anderes. Zum Beispiel:
  11. Verändern Sie die Perspektive und setzen sich mal auf den Platz eines Kunden, einer Kollegin oder gar des Chefs.
  12. Wie wäre es mit Aufgabentausch? Hospitieren Sie bei Kollegen, die das tun, was Sie wirklich, wirklich tun möchten oder tauschen mal für einen Tag die Rollen?
  13. Fahren Sie mal eine andere Strecke zum Büro und beobachten Ihr Umfeld unter diese neuen Perspektive. Oder Sie fahren gar mal mit dem Rad, mit der Bahn, mit dem Auto, mit einem anderen Verkehrsmittel als sonst.
  14. Räumen Sie gezielt etwas um an Ihrem Arbeitsplatz. Möbel verrücken, Bilder umhängen, Arbeiten im Stehen/Sitzen. Mal anders?
  15. Arbeiten Sie vielleicht mal auswärts, vielleicht nur in einem anderen Raum oder gar in einem Café oder gar zu Hause?

Erforschen Sie Ihre Arbeitswelt. Fragen Sie sich und die anderen, was Sie/sie wirklich, wirklich tun möchten. Fragen, Forschen, Beobachten, Reden und dann Tun. Sie werden Veränderung erfahren.

Zum Weiterlesen:

Agiles Entscheiden in der digitalen Arbeitswelt

U-Turn! Ändern von Gewohnheiten um 180 Grad!

TUN! Die Umsetzung Ihres persönlichen oder beruflichen Projekts

Update: Diesen Artikel nominiere ich übrigens als meinen Beitrag zur Blogparade #NewWork17 von Winfried Felser, deren lesenswerte Ergebnisse verschiedener Autoren Sie hier finden: http://www.competence-site.de/blogparade-newwork17/#/alles

Der Autor: Lars Hahn ist der Entdecker von ‘Systematisch Kaffeetrinken’ und Social Media Enthusiast. Als Geschäftsführer der “LVQ Weiterbildung gGmbH” beschäftigt er sich mit Weiterbildung, Recruiting, Arbeitswelt, Karriere und Social Media. Lars Hahn ist zu finden in vielen sozialen Netzwerken und natürlich hier bei Xing.

Wer schreibt hier?

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Geschäftsführer, LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH

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Als Trendschnüffler, Karriereberater und Leiter der LVQ Weiterbildung gGmbH schreibe ich über die Veränderung unserer Arbeitswelt durch die Digitalisierung und darüber, wie Sie sich per Weiterbildung und andere Wege fit für Ihre berufliche Zukunft machen.
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