Stefanie Saß

Stefanie Saß

for Immobilien, Job & Karriere, Personalwesen, Wirtschaft & Management

Wie Introvertierte durch die Pandemie gewinnen

Netzwerken, Großraumbüros, Meetings mit vielen fremden Menschen – während unsere Arbeitswelt im Allgemeinen eher auf extravertierte Menschen ausgerichtet ist, haben introvertierte Menschen dennoch einige Vorteile auf ihrer Seite. So haben zum Beispiel die Technologisierung und das vermehrte oder ausschließliche Arbeiten im Home-Office für introvertierte Menschen einige Vorteile gebracht.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Introvertierten und Extravertierten sind die Energiequellen, die sie für sich nutzen. Während introvertierte Menschen ihre Akkus während sozialer Interaktionen verbrauchen und diese nach kurzer Zeit im Stillen wieder aufladen müssen, ist es bei extravertierten Menschen genau andersrum. Sie laden ihre Akkus im Zusammensein mit anderen auf und verbrauchen sie, wenn sie länger alleine sind.

Auf die Arbeitswelt bezogen, bedeutet das Folgendes: Introvertierte Menschen tendieren eher dazu, in Ruhe und in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten und erzielen auf diese Weise die besten Arbeitsergebnisse. Durch den Wechsel ins Home-Office können Gedanken und Ideen nun vollends ausgereift werden, bevor sie halb-fertig und unter Druck präsentiert werden müssen. Video-Konferenzen und Präsentationen nehmen vielen Introvertierten die Aufregung, da eine gewisse Distanz über den Bildschirm stets gewahrt wird.

In einer Welt, die immer von den Lautesten regiert wurde, von denen, die sich stets genommen haben, was sie wollten, sind nun die Introvertierten an der Reihe.

Sie kommen mit den privaten und beruflichen Maßnahmen, um die Pandemie einzudämmen, besser zurecht, als extravertierte Menschen. Ein Sommerfest, das nicht stattfindet? Eine digitale Weihnachtsfeier? Ein Team-Frühstück in abgespeckter Version? Und klar: vor dem Bildschirm? Manch eine introvertierte Person, mag sich gar gefreut haben über diese Änderungen. Denn Social-Distancing haben sie in der Vergangenheit oft ohnehin betrieben – auch ohne Pandemie.

Aber auch in der allgemeinen Arbeitswelt können introvertierte Menschen Vorteile für sich ziehen. Wir erleben in den letzten Jahren eine Art Wertewandel. Es sind nicht mehr nur die lauten und extravertierten, die an die Spitze gelangen. Die Jordan Belforts und Bill Clintons wurden durch die Mark Zuckerbergs, Bill Gates und Jeff Bezoses ersetzt. Und viele der bestbezahlten Jobs erfordern ruhige Arbeit, volle Konzentration und technisches Geschick - all das ist für Introvertierte oft einfacher.

Während introvertierte Menschen in der Vergangenheit also oft den Kürzeren gezogen haben, bringt diese Zeit ihnen Maßnahmen, die sie zu ihrem Vorteil nutzen können. Wir wünschen ihnen viel Erfolg!

Würden Sie sich eher als introvertiert oder eher als extravertiert beschreiben?

Wie erleben Sie Ihren Arbeitsalltag dadurch? Vor allem bezogen auf die Pandemie?

Schreiben Sie es gerne in den Kommentaren.

About the author

Stefanie Saß
Stefanie Saß

Geschäftsführende Gesellschafterin, engagingtalents GmbH

for Immobilien, Job & Karriere, Personalwesen, Wirtschaft & Management

Stefanie Saß ist Ansprechpartnerin für die Rekrutierung und die Förderung von Young Professionals aus und für die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland. Sie veranstaltet u.a. deutschlandweite Recruitment Events und hat einen Karriere-Podcast für die Immobilienbranche.
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