Wir müssen bei KI mutiger sein!

Wir müssen dringend aufholen im Bereich KI und der Digitalisierung. Wir müssen uns positionieren gegenüber den USA und China. Wir brauchen einen europäischen KI-Weg.
Nur wie anfangen? Das fragte ich so ähnlich am Montagabend auf der Futura-Konferenz des SPIEGEL (Motto: „Aufwachen, Europa!“) die ersten Gäste, die ich traf: Höhle-der-Löwen-Investor Frank Thelen und Hamburgs Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda. Sie waren beide Redner am Vorabend der Konferenz vor rund 200 Gästen im SPIEGEL-Haus; ich durfte den Abend moderieren und wollte zuletzt wissen: Was müssen wir denn nun tun?
„Machen, machen, machen", zitierte Frank Thelen das Buch der Mymuesli-Gründer. Traut euch, denkt groß, legt los! Brosda: Mit kleinen Schritten schnell vorwärts gehen! Loslegen! Weiter optimieren!
Auch nur Startup-Poster-Sprüche, dachte ich zuerst. Andererseits aber, stimmt ja: Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als endlich mal anzufangen. Wir brauchen dringend mehr Unternehmertum im Bereich KI. Wir brauchen mehr Risikokapital. Wir brauchen für Forscher eine bessere Gehaltsstruktur, damit Universitäten hierzulande mit internationalen Konzernen konkurrieren können. Die KI-Strategie der Bundesregierung, die ich vergangene Woche hier lobte, darf nur ein Anfang sein. Wir müssen raus aus unserer Gemütlichkeit, rein in die Zukunftsgestaltung. Wir brauchen, was auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz bei einer spontanen Umfrage am wichtigsten fanden: Mut!
Darum: Seien Sie mutig, bleiben Sie schlau, legen Sie los.
Happy weekend, Ihr Nikolaus Röttger
Das ist diese Woche noch passiert im Bereich KI, ein Auszug aus meinem KI-Briefing.de:
53 Prozent: So viele Menschen wissen hierzulande, was der Begriff Künstliche Intelligenz bedeutet. Das schreibt die FAZ in einem Artikel und beruft sich auf eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact. Immerhin: “Selbst lernende Roboter sehen zwei Drittel der Befragten als eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit von Künstlicher Intelligenz.” Weitere Ergebnisse der Umfrage gibt es hier.
Politik: Das US-Handelsministerium hat Vorschläge zur Ausfuhrkontrolle von KI-Technologien aus dem Land veröffentlicht. Das berichtet das Onlineportal Quartz. In dem Papier werden KI-Bereiche genannt, für die bei einem Export eine Lizenz benötigt werden soll. Neben Computer Vision, Natural Language Processing werden auch Militärprodukte wie adaptive Tarnung und Faceprint für die Überwachung aufgeführt. Hier gibt es das Dokument als PDF.
Übernahme: Blackberry hat in dieser Woche die Cybersecurity-Firma Cylance für 1,4 Milliarden US-Dollar gekauft. Das berichtet unter anderem t3n unter Berufung auf eine Reuters-Meldung. Cylance habe sich auf künstliche Intelligenz, Maschinenlernen und der Abwehr von Cyberangriffen spezialisiert. Blackberry-CEO John Chen sehe in der Cylance-Übernahme eine sofortige Bereicherung für das gesamte Produktportfolio, schreibt t3n.
Diese Folgen sind zuletzt erschienen:
Ausgabe 8: Yeah, Deutschland hat eine KI-Strategie
Ausgabe 7: Nutzt Eure Daten!
Ausgabe 6: Achtung, Überwachung!
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