DAX auf Allzeithoch: Trauen sich deutsche Sparer endlich mehr?

Der deutsche Leitindex könnte heute zum ersten Mal die Marke von 13.000 Punkten knacken. Die Zeichen für Anleger stehen gut, doch das Interesse an Aktien ist nach wie vor verhalten.

Alexander Daniels
  • Viele Deutsche meiden Aktien wie der Teufel das Weihwasser
  • Dabei sind Aktien auf lange Sicht die rentabelste Anlageform
  • Die Dividende ist die entscheidende Komponente für den Erfolg

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Jedes Jahr wird eine Rangliste veröffentlicht, wie die Deutschen ihr Geld anlegen. Und immer findet man die gleichen Kandidaten auf den vorderen Plätzen: Sparbuch, Tagesgeld und Bausparen. Auch in Zeiten von Negativzinsen finden sich renditestarke Anlageformen wie Fonds oder gar die direkte Aktienanlage auf den letzten Plätzen wieder. Die Deutschen lieben bei der Geldanlage eben Sicherheit – insgesamt parken die Deutschen zu Nullzinsen über 1,9 Billionen Euro auf Sparbüchern, Giro- und Tagesgeldkonten.

Der Rest der Welt legt sein Geld aber ganz anders an: So gut wie überall auf dem Globus stehen Wertpapiere ganz oben in der Gunst der Anleger. Dies ist übrigens eine der Hauptursachen dafür, dass die Deutschen bei der Höhe des Vermögens pro Einwohner trotz der riesigen Wirtschaftsleistung zu den eher ärmeren Nationen auf der Welt gehören; selbst Spanier und Italiener haben pro Kopf im Durchschnitt mehr Vermögen als ein Deutscher.

Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich

Man hört immer wieder die gleichen Argumente, warum die Deutschen keine Aktien mögen: zu riskant, keine Ahnung und/oder keine Zeit, sich darum zu kümmern. In letzter Zeit kommt sicherlich auch eine gehörige Portion Skepsis gegenüber den Banken ins Spiel.

Trotz aller Vorbehalte sollte man sich doch einmal näher mit der Aktie befassen, denn es lohnt sich. Aktien sind auf lange Sicht die rentabelste Anlageform, die man wählen kann. Mit Aktien konnte man in den vergangenen hundert Jahren im Durchschnitt Kursgewinne von sieben Prozent pro Jahr erzielen – das ist weit mehr als auf jedem Sparbuch oder Festgeldkonto. Und ja, Aktien schwanken.

Teilweise gibt es Jahre, in denen die zwischenzeitlichen Kursverluste auch mal wehtun, wenn man auf seinen Depotauszug blickt. Deswegen sind Aktien auch nur für jemanden geeignet, der sein Geld langfristig (also für mindestens fünf Jahre) anlegen kann. Aber auch die schlechten Jahre an den Börsen müssen nicht bedeuten, dass man als Aktionär kein Geld verdient. Ein wesentlicher Bestandteil jedes Aktieninvestments sollte ein Blick auf die Dividende des Unternehmens sein. Denn die jährliche Gewinnausschüttung sorgt nicht nur für einen regelmäßigen Geldfluss aufs Konto des Anlegers, der unabhängig von der Kursentwicklung an den Börsen ist. Auf längere Sicht ist die Dividende sogar ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges bei der Aktienanlage.

Etwas Zeit als Investment ist notwendig

Diese Wertzuwächse gibt es aber nicht umsonst. Möchte man sein Geld in Aktien investieren, sollte man schon ein wenig Zeit und Mühe aufwenden, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Aber auch wenn man diesen Aufwand scheut, heißt das nicht, dass man nicht von dieser Anlageform profitieren kann.

Eine Möglichkeit, als Anleger eine individuell auf sich zugeschnittene Investmentstrategie ohne Produktverkäufe oder Interessenkonflikte umzusetzen, sind die unabhängigen Vermögensverwalter. In Zeiten von Nullzinsen und hohen Immobilienpreisen ist dies möglicherweise eine gute Alternative, um sein Geld für sich arbeiten zu lassen.

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Alexander Daniels
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Alexander Daniels

Vorstand, Knapp Voith Vermögensverwaltungs AG

Alexander Daniels studierte in Hamburg Betriebswirtschaft und war seit 1990 im Family Office der Industriellenfamilie Knapp Voith beschäftigt. Seit Gründung der Knapp Voith Vermögensverwaltungs AG 1998, die aus dem Family Office hervorgegangen ist, ist er deren Vorstand. Daniels verwaltet mehr als 100 Millionen Euro für wohlhabende private und unternehmerische Kunden, außerdem ist er im Anlageausschuss eines Europa-Fonds tätig.

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