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Meinung Flüchtlinge

In der Schule wird die Integration gelingen

Wirtschaftsreporterin
Clowns bringen traurige Flüchtlingskinder zum Lachen Clowns bringen traurige Flüchtlingskinder zum Lachen
Clowns bringen traurige Flüchtlingskinder zum Lachen
Quelle: dpa
Die OECD ist zuversichtlich: Wenn nicht Deutschland, welches Land sonst könnte Flüchtlinge integrieren? Aber auch dem verknöcherten Bildungssektor wird der neue Druck durch die Ankommenden gut tun.

„Wir schaffen das.“ Für diesen Satz, der Debatten im Land entfachte, bekommt Angela Merkel jetzt Unterstützung von internationalen Ökonomen. „Wer, wenn nicht wir?“ – so kann man nach Lektüre des jüngsten OECD-Bildungsberichts fragen. Die Forscher attestieren Deutschland beste Voraussetzungen, die Integration von Flüchtlingen zu stemmen.

Gegenüber anderen Industrieländern können wir mit zwei entscheidenden Stärken punkten: den Kindergärten und der dualen Berufsausbildung. Hierzulande besuchen mehr Kleinkinder eine Kita, und es gibt pro Kopf mehr gut ausgebildete Erzieher als anderswo. Die duale Ausbildung wiederum, mit ihrem direkten Bezug zur Praxis in den Betrieben, ist eine gute Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.

Von beidem können auch junge Flüchtlinge profitieren – wenn wir es richtig anpacken. Es gilt, Kinder so auf unsere Kindergärten und Schulen zu verteilen, dass Integration gelingen kann. Nur wer sich unter Muttersprachler mischt, kann die Sprache lernen. Und zusätzliche Lehrer und Sozialpädagogen brauchen wir sowieso.

Flüchtlinge als Chance

Auch die jungen Männer und Frauen im ausbildungsfähigen Alter brauchen zunächst unsere Hilfe. Sie müssen Deutsch lernen und zum Teil einige Bildung nachholen, ehe sie als Lehrling starten und sich in Betrieben nützlich machen können. Seit Jahren klagen Eltern im ganzen Land über Stundenausfälle. Alternde Lehrer sind häufiger krank, werden nach ihrer Pensionierung oft nicht ersetzt. Nun wollen Bund und Länder Programme auflegen, um Lehrer aus der Pensionierung zurückzuholen und Seiteneinsteiger für die Pädagogik zu begeistern.

Diese Kinder haben sich allein auf den Weg gemacht

Sie fliehen vor Krieg, Zwangsprostitution und einem Leben als Kindersoldat: Auffällig viele unbegleitete Jugendliche machen sich auf den Weg und fliehen in die EU. Besonders viele landen in Malmö.

Quelle: Die Welt

Durch Hunderttausende von Zuwanderern entsteht Druck im System. Der wird Ansporn sein, endlich unsere Hausaufgaben zu machen. Das kann allen nützen: den Menschen, die voller Hoffnung einen Neuanfang in unserem Land wagen, und den Menschen, die schon hier leben. Gut gemanagt sind Flüchtlinge eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Und unsere alternde Volkswirtschaft beflügeln die vielen jungen Menschen sowieso – wenn wir sie denn lassen und fit für den Arbeitsmarkt machen. Die Investition lohnt sich.

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