Klinische Studien ausgeweitet: Curevac prüft Impfstoff-Wirksamkeit gegen Corona-Varianten, Ausweitung auch auf über 60-Jährige

Das Biotech-Unternehmen Curevac möchte mit einer ausgeweiteten Studie die Wirksamkeit seiner Corona-Impfstoffs auch bei Mutationen prüfen.

Quelle: Sebastian Gollnow/dpa

Ob der Corona-Impfstoff von Curevac auch gegen die Mutationen wirkt, will das Biotech-Unternehmen nun in einer erweiterten Analyse prüfen. Dazu laufen bereits fortgeschrittene Studien mit rund 35.000 Teilnehmern. Bis Ende Juni rechnet das Tübinger Unternehmen mit einer Zulassung.

22.03.2021, 16:23 Uhr

Tübingen. Wegen der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten erweitert das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac seine zulassungsrelevante klinische Studie. Damit solle die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten CVnCoV bei spezifischen Varianten bestimmt werden können, erklärte Curevac in einer Mitteilung am Montag. Die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten wird derzeit in der bereits fortgeschrittenen Studie in Europa und Lateinamerika mit rund 35.000 Teilnehmern untersucht. Curevac bekräftigte, die Marktzulassung im zweiten Quartal 2021 beantragen zu wollen. Mit einer Zulassung rechnet das Unternehmen bis Ende Juni.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die Pandemie und wir

Der neue Alltag mit Corona: In unserem Newsletter ordnen wir die Nachrichten der Woche, erklären die Wissenschaft und geben Tipps für das Leben in der Krise – jeden Donnerstag.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Curevac strebt Schutz vor dem Coronavirus und seinen Mutationen an

Durch die Erweiterung der Studienanalyse soll es ermöglicht werden, auch die relevanten Wirksamkeitsdaten der wichtigen Gruppe von rund 270 Teilnehmern über 60 Jahren zu erfassen, die eine Impfung mit zwölf Mikrogramm erhalten haben. „Unser Ziel ist es, die Bevölkerung und besonders die gefährdeten älteren Altersgruppen vor dem Virus und seinen Mutationen mit unserem Impfstoffkandidaten zu schützen“, hieß es in der Mitteilung. Mit der erweiterten Analyse könnten Daten von älteren Erwachsenen noch besser genutzt werden.

Weiterlesen nach der Anzeige

Überblick in Grafiken: Wann welcher Impfstoff geliefert werden soll

Noch in diesem Frühjahr will das Münchner Unternehmen Wacker mit der Produktion des Curevac-Impfstoffes beginnen.

Mindestens 100 Millionen Impfdosen pro Jahr: Wacker Chemie will ab Frühjahr Corona-Impfstoff von Curevac produzieren

Noch liegt keine Zulassung für den Corona-Impfstoff von Curevac vor - das soll sich aber schon bald ändern. Der mRNA-Impfstoff soll dann aus dem Drucker kommen.

Curevacs Corona-Impfstoff soll schon bald zugelassen werden - und aus dem Drucker kommen

Curevac hatte im Herbst 2020 damit begonnen, ein europäisches Netzwerk zur Impfstoff-Herstellung mit mehreren Dienstleistungspartnern aufzubauen. Bislang hat Curevac Vereinbarungen mit Bayer, Fareva, Wacker, Rentschler und anderen geschlossen. Der Curevac-Impfstoff basiert wie der Impfstoff von Biontech und seines US-Partners Pfizer auf dem Botenmolekül mRNA, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes anregt. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Die Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA hatte das schnelle Prüfverfahren für den Curevac-Impfstoff im Februar gestartet.

RND/dpa

Mehr aus Gesundheit

Gefahr aus dem 19. Jahrhundert

Giftiges Arsen in historischen Büchern: „Wenn man etwas Grünes sieht, Finger weg“

Arsenbelastete Bücher in deutschen Bibliotheken sorgen für Aufregung. Besonders ein grüner Farbstoff soll gefährlich sein. Insgesamt sei es aber auch „kein Riesenproblem“, sagt der Deutsche Bibliotheksverband.

Nicht kratzen

Mittel gegen Mückenstiche: Was hilft, wenn es wie verrückt juckt

Wenn die Mücke gestochen hat, geht auch schon das Kratzen los. Das verschafft zwar kurzfristig Linderung, aber laut Experten sollte man es trotzdem lieber sein lassen. Was laut Stand der Forschung hilfreicher ist und welche Mittel wirklich helfen.

Experten klären auf

Faszien trainieren: Wie geht das – und bringt es wirklich was?

Lange Zeit fanden Faszien in der Medizin keine Beachtung. Mittlerweile ist ein Hype um das Gewebe entstanden, denn es kann nachweislich an Rücken- und Nackenschmerzen beteiligt sein. Spezielles Faszientraining soll die Beschwerden lindern – doch wie effektiv ist es?

Von wegen aufgeben!

Vom Zauber des Loslassens: Mit diesen drei Tipps fällt es leichter

Dranbleiben, weitermachen, sich durchbeißen: Für viele ist das die Maxime der persönlichen Entwicklung. Doch Loslassen ist manchmal eine Chance - warum und wie es geht, erklärt ein Psychologe.

Krankschreibungen auf hohem Niveau

Hatschi! Ist Deutschland kränker als vor der Pandemie?

Die Zahl der Krankschreibungen ist auch im ersten Quartal des Jahres ungebrochen hoch. Vor allem jüngere Arbeitnehmer finden sich in den Statistiken. Doch die Daten bilden nicht die Realität ab.