Corona Fehlende Kommunikation lässt Effizienz und Qualität sinken

Redakteur: Katharina Juschkat

Nur in jedem fünften Unternehmen klappt die Zusammenarbeit noch wie vor der Pandemie. Die meisten Unternehmen berichtet von Nachteilen – darunter leidet die Effizienz, Qualität und Kosten.

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Ein lockerer Austausch in der Kaffeeküche fehlt zu Pandemiezeiten – das macht sich bemerkbar.
Ein lockerer Austausch in der Kaffeeküche fehlt zu Pandemiezeiten – das macht sich bemerkbar.
(Bild: ©PureSolution - stock.adobe.com)

Homeoffice, geschlossene Kantinen und Videokonferenzen sind seit über einem Jahr Arbeitsalltag. Dass darunter die Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander und mit der Führungsebene leiden kann, das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Staufen. Demnach schaffen es nur 22 Prozent der Unternehmen, eine Zusammenarbeit auf Vorkrisenniveau zu gewährleisten.

Die Pandemie ist zu einer Belastungsprobe für die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, aber auch zwischen den Mitarbeitern geworden.

Wilhelm Goschy, CEO der Staufen AG

Die fehlende Zusammenarbeit wirkt sich direkt auf wichtige Kennzahlen aus: So verringert etwa eine schlechte Zusammenarbeit in 72 Prozent der Unternehmen spürbar die Effizienz. Auch Kosten und Qualität leiden.

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Fehlende Zusammenarbeit hat direkten Effekt auf Kennzahlen

Die Studienergebnisse verdeutlichen: Diese weichen Faktoren hinterlassen direkte Spuren in den harten Kennzahlen. In drei von vier Unternehmen leidet die Effizienz unter den Auswirkungen einer schlechten Zusammenarbeit. In jedem zweiten Unternehmen schlägt sich eine mangelhafte Kollaboration direkt auf die Kosten durch. Das Fazit der Mehrheit der Studienteilnehmer: Kollaboration muss künftig Chefsache sein.

Kaffeeküche und Kantine fehlen als informeller Austauschpunkt

Vor allem der fehlende informelle Austausch belastet massiv. War der Mangel an zwanglosem Austausch vor Corona für 16 Prozent der Unternehmen ein Problem, so behindert dieser während der Pandemie bei mehr als der Hälfte die gute Zusammenarbeit. „Kantine und Kaffeeküche fallen aufgrund der Hygienemaßnahmen als wichtige Kommunikationszentralen derzeit aus“, so Wilhelm Goschy, CEO der Staufen AG. „Diese Lücke zu schließen oder zumindest mittels digitaler Führungs- und Management-Tools abzufedern, gelingt den Unternehmen und ihren Führungskräften bisher nur teilweise.“

Künftiger Erfolg wird davon abhängen, den richtigen Mix aus der virtuellen und realen Welt in der Zusammenarbeit zu finden.

René Dankwerth, Managing Director, Recaro Aircraft Seating USA

Fehlende Kommunikation schon vor der Krise problematisch

Dass die offizielle Kommunikation den fehlenden informellen Austausch vielerorts nicht ersetzen kann, hat laut der Staufen-Studie einen einfachen Grund: Schon vor der Krise wurde zu wenig und vor allem nicht mit jedem – Stichwort Silo-Denken – gesprochen. „Diese Versäumnisse fallen den Betrieben nun auf die Füße“, erklärt Andreas Romberg, Geschäftsführer Staufen Value Streamer. Jedes dritte Unternehmen schlussfolgert: Es fehlt an klaren Regeln für eine gute Zusammenarbeit.

HINTERGRUND DER STUDIE

Für die Studie „Kollaboration – Erfolgsfaktor Zusammenarbeit“ befragte die Unternehmensberatung Staufen zusammen mit Staufen Value Streamer im Frühjahr 2021 insgesamt 326 Unternehmen in Deutschland.

Ein Drittel der Unternehmen sind Global Player mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro. Gut zwei Drittel der Studienteilnehmer stammen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Automotive-Sektor sowie der Elektroindustrie.

Zur Studie

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