Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers hat mit Shell einen Liefervertrag für das Großprojekt „Hydrogen Holland I“ im Hafen von Rotterdam unterzeichnet. Die Thyssenkrupp-Sparte Uhde soll für den Mineralöl-Konzern eine 200-MW-Elektrolyse-Anlage auf der Basis seines 20-MW-Großmoduls für die alkalische Wasser-Elektrolyse fertigen. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Die endgültige Investitions-Entscheidung von Shell für den Bau von „Hydrogen Holland I“ steht noch aus, soll aber bald erfolgen. Die Inbetriebnahme ist für 2024 vorgesehen.
„Wir freuen uns darauf, den Aufbau eines großen Wasserstoff-Hubs in Mitteleuropa zu unterstützen und damit einen Beitrag zum Übergang Europas zu grüner Energie zu leisten“, sagt Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen bei Thyssenkrupp Uhde.
Mit großformatigen Standard-Modulen werde man die Wasserstoff-Strategie von Shell weiter stärken.
Wiederverwendbare Baumaterialien, Solarzellen an Außenwänden
Die Wasserstoff-Projektanlage „Hydrogen Holland I“ soll eine Fläche von zwei Hektar umfassen. Der grüne Wasserstoff, der hier produziert wird, soll in der Industrie und im Verkehrs-Sektor genutzt werden.
Den Strom dafür beziehen Thyssenkrupp und Schell aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Noord) – mit Herkunftsnachweisen. Transportiert wird der Wasserstoff über eine etwa 40 Kilometer lange Pipeline. Diese führt von der Anlage zum Energie- und Chemiepark Rotterdam zu Shell.
Deutscher Maschinenbau: Steigende Kosten könnten Wachstum gefährden
Laut einer Pressemitteilung von Thyssenkrupp ist Klimaneutralität eine der obersten Prioritäten für die Anlage: Wo es möglich ist, sollen wiederverwendbare Baumaterialien eingesetzt werden. An den Außenwänden des Werks werden Solarzellen angebracht.
Nach ihrer vollständigen Inbetriebnahme soll die Anlage für ausgewählte Besucher geöffnet werden.
Grüner Wasserstoff: Wichtiger Baustein bei der Energiewende
Shell und Thyssengrupp sind überzeugt: Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende hin zu einer nachhaltigen Dekarbonisierung.
Länder, die mehr als 80 Prozent des weltweiten BIP repräsentieren, könnten bis 2025 mit einer eigenen Wasserstoff-Strategie in die Wasserstoff-Wirtschaft einsteigen, vermuten die Kooperations-Partner.
Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers bietet Technologien für hocheffiziente Elektrolyseanlagen an. Das Unternehmen, ein Joint Venture mit der italienischen Firma Industrie De Nora, verfügt über Know-how in Planung, Beschaffung und Bau von elektrochemischen Anlagen.
Mehr als 600 Projekte mit einer Gesamtkapazität von über zehn Gigawatt konnte das Joint Venture bislang installieren. (wag)