Mann mit Reinraumschutzausrüstung vor einer Spritzgießmaschine

Dr.-Ing. Stefan Haase, Head of Manufacturing Science and Technology, Stevanato Group, Bad Oeynhausen (Bild: Stefan Haase)

Schon als Kind habe ich Freude an technischen Fragenstellungen gehabt. Die Entscheidung, an der RWTH Aachen Maschinenbau zu studieren, fiel mir daher sehr leicht. Anfangs war mein Traum, Flugzeuge oder Autos zu konstruieren, doch mit der Zeit wurde mir klarer, welche spezifischen Aufgaben Ingenieure in den verschiedenen Fachrichtungen übernehmen. Schließlich fiel meine Wahl auf die Vertiefungsrichtung Kunststoffverarbeitung. Dabei überzeugte mich vor allem die Vielseitigkeit, die einem Ingenieur in der Kunststoffverarbeitung geboten wird. Egal ob in der Automobilbranche, der Luftfahrtindustrie oder bei der Herstellung von Produkten des täglichen Bedarfs wie Zahnbürsten, Elektronik- und Sportartikeln sowie Medizinprodukten – Kunststoffingenieure sind gefragte Experten.

Die Möglichkeit eines Auslandspraktikums im Bereich der Medizintechnik weckte mein Interesse für dieses spezielle Anwendungsfeld. In einer darauffolgenden Studienarbeit widmete ich mich der Nutzung von Kunststoffen in Bioreaktoren zur Zellkulturvermehrung für autologe Implantate. Besonders in der Medizintechnik bietet die hohe Formgebungsfreiheit in Kombination mit einem breiten Spektrum an Kunststoffen die Möglichkeit, maßgeschneiderte Produkte für Patienten oder Ärzte zu entwickeln – und das zu günstigen Preisen. Die Kunststoffverarbeitung spielt somit eine entscheidende Rolle beim Sicherstellen der Versorgung von Patienten in unserer modernen Gesellschaft.

Nach Abschluss meines Promotionsstudiums am Institut für Kunststoffverarbeitung in Aachen habe ich bei Balda Medical, einem Teil der Stevanatogroup eine neue Aufgabe übernommen. Hier bin ich verantwortlich für die operativen Prozesse im Seriengeschäft. Mein tiefgreifendes Wissen im Bereich der Kunststoffverarbeitung ermöglicht mir, die Herausforderungen der Serienproduktion zu meistern. Mit meinem Team identifiziere ich Potenziale, optimiere Prozesse, gewährleiste Qualität und kann fundierte Entscheidungen treffen. Zu wissen, dass ich mit meiner Arbeit einen Dienst an den Patienten leiste, die auf unsere Produkte angewiesen sind, erfüllt mich mit Freude. Ich bin überzeugt, dass ich für mich den richtigen Weg eingeschlagen habe, und würde mich freuen, wenn die Kunststoffverarbeitung auch in Zukunft viele junge Menschen begeistern kann.

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