Deutsche Bank Promi-Manager verlässt Deutsche Bank

Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. Quelle: dpa

Philipp Gossow galt einmal als Management-Talent der Deutschen Bank. Doch jetzt haben sich der Konzern und die langjährige Führungskraft getrennt. 

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Der langjährige Deutsche-Bank-Manager Philipp Gossow arbeitet nicht mehr für Deutschlands größtes Geldhaus. Er soll das Institut bereits vor einigen Wochen verlassen haben, wie die WirtschaftsWoche erfuhr. Gossow, der über Jahre in der Privatkundensparte wirkte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Bank wollte sich zu der Personalie nicht äußern.

Gossows Abgang steht für den Umbau der Privatkundensparte, der im Haus für einige Misstöne sorgt. Manche Bankmanager fürchten, dass der zuständige Vorstand Claudio de Sanctis zu viele Getreue in der Sparte installiere, die den deutschen Markt nur schlecht kennen.

Der Grund für diese Sorge: Der Italo-Schweizer de Sanctis leitete vor seiner Ernennung zum Vorstand im vergangenen Sommer zwar bereits die Vermögensverwaltung, zu deren Kunden Superreiche zählen. Zudem kümmerte er sich um das Geschäft mit Privatkunden in Italien und Spanien. Im deutschen Privatkundengeschäft konnte de Sanctis aber keine nennenswerten Erfahrungen vorweisen, obwohl dieser Teil-Bereich der wichtigste der Privatkundensparte ist. Zudem spricht de Sanctis, so wie manche seiner Getreuen, kein Deutsch. Dennoch beförderte de Sanctis seit seinem Amtsantritt mehrere Manager in der Privatkundensparte, die er aus seiner Zeit in der Vermögensverwaltung und im internationalen Privatkundengeschäft kennt.

Der ausgeschiedene Gossow zählte zu den prominentesten Führungskräften des Konzerns: Zwischenzeitlich handelten ihn Insider als möglichen Chef des Geschäfts mit Privatkunden in Deutschland. Gossow wäre dann nicht nur für die heimischen Privatkunden der Deutschen Bank, sondern auch für die Tochter Postbank zuständig gewesen. Der Konzern schlug diese Aufgabe allerdings Gossows Konkurrenten Lars Stoy zu. Der Unterlegene musste sich mit dem Posten als Vertriebschef fürs deutsche Privatkundengeschäft begnügen. In dieser Rolle war Gossow auch für den Verkauf von Finanzprodukten in den hiesigen Filialen des Konzerns verantwortlich. 

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Endgültig degradierte Vorstand de Sanctis Gossow dann im vergangenen Jahr: Er musste sämtliche seiner Zuständigkeiten abgeben. Zudem verkündete das Institut damals, sein Filialnetz zusammenstreichen zu wollen. Allerdings verlautbarte aus der Bank, der Konzern suche nach einer neuen Aufgabe für Gossow in seinen Reihen. 

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