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Alles zur Zukunft der Arbeit

Veränderungen der Arbeitswelt: Wie viel ist zu viel?

©Foto: Tom Werner / Getty Images

Digitalisierung, Wertewandel, New Work - eine aktuelle Studie zeigt: Die meisten Deutschen sind gegenüber der neuen Arbeitswelt durchaus offen. Allerdings verlangen sie dafür auch etwas.

Die meisten deutschen Arbeitnehmer stehen den Veränderungen der Arbeitswelt positiv gegenüber, erwarten aber von ihren Unternehmen eine gute Vorbereitung und Durchführung von Strukturwandelprozessen. Zudem sollten die Auswirkungen von neuen Maßnahmen nicht den Privatbereich betreffen: Änderungen bei Arbeitszeiten, Arbeitsort und Urlaubsregelungen lehnt eine Mehrheit ab.

Dies sind die Ergebnisse der aktuellen „Talents & Trends“-Befragung der Karriereberatung von Rundstedt. Unter 1.000 repräsentativen Teilnehmern* wurde dabei ermittelt, wie viel Veränderungsbereitschaft Arbeitgeber einfordern können und wo Mitarbeiter an ihre Grenzen stoßen. Dabei zeigt sich ein durchaus vielschichtiges Meinungsbild innerhalb der Arbeitnehmerschaft, die aufgrund von Digitalisierung und Globalisierung mit einem immer schneller verändernden Umfeld konfrontiert wird, alte Aufgaben und Routinen teils radikalen Wechseln unterworfen sind.

Die Veränderungsbereitschaft ist hoch, aber…

Denn innerhalb ihres Fachbereichs flexibel zu sein, das ist für die Mehrheit der Deutschen kein Problem: Sie stehen modernen Tools und neuen Herangehensweisen generell positiv gegenüber: 59 Prozent der Befragten geben an, neue Aufgaben nicht als anstrengend und negativ zu bewerten, sondern als erfrischendes Element, das die tägliche Routine aufbricht.

Schwieriger wird die Sache mit den Veränderungen dann, wenn sie Auswirkungen außerhalb des Büros mit sich bringen. 58 Prozent der befragten Arbeitnehmer antworteten, dass sie Veränderungen nur positiv gegenüberstehen, wenn die neue Situation keine Auswirkungen auf Arbeitszeiten, Arbeitsort und Urlaub hat.

Übrigens: Die geringste Veränderungsbereitschaft weisen Angestellte in weniger anspruchsvollen Berufen auf, nur 29 Prozent der Facharbeiter stehen Veränderungen positiv gegenüber. Aber auch bei den flexiblen Mitarbeitern begrüßen nur 41 Prozent Veränderungen am Arbeitsplatz uneingeschränkt. 25 Prozent definieren sich stark über ihre Arbeit. Sie würden eine berufliche Veränderung höchstwahrscheinlich nicht akzeptieren, so die Rundstedt-Studie. Und während 24 Prozent der Befragten bereits mit dem Wandel ihres Arbeitsplatz „kämpfen“, geht 18 Prozent der deutschen Arbeitsnehmer die Transformation bereits zu schnell.

Arbeitgeber stehen vor Herausforderungen

Wichtig bei allen Veränderungsprozessen: die Rolle des Arbeitgebers. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten sehen ihr Unternehmen in der Pflicht, sie angemessen auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten. Vor allem junge Angestellte im Alter von 18 bis 29 Jahren (70 Prozent) erwarten dann Hilfestellung von ihrem Vorgesetzten. „Auch wenn viele Mitarbeiter heute noch keine extremen Veränderungsprozesse durchlaufen – sie werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Deshalb müssen Unternehmen jetzt geeignete Konzepte entwickeln – für die Mobilisierung flexibler und weniger flexibler Mitarbeiter“, sagt Sophia von Rundstedt, Vorsitzende der Geschäftsführung bei von Rundstedt.

Die Ergebnisse im Detail

• 63,6 Prozent: Wenn sich Dinge an meinem Arbeitsplatz ändern, erwarte ich von meinem Arbeitgeber, dass er mich auf die neue Position angemessen vorbereitet.

• 58,5 Prozent: Innerhalb meines Fachbereichs bin ich flexibel. Neue Aufgaben brechen die tägliche Routine auf.

• 58,4 Prozent: Ich stehe Veränderungen positiv gegenüber, möchte aber nicht, dass der Wandel Auswirkungen auf meine Arbeitszeiten, Arbeitsort, Urlaub etc. – und damit auf mein Privatleben – hat.

• 40,9 Prozent: Ich finde stetige Veränderung an meinem Arbeitsplatz (z. B. veränderte Aufgaben, Zuständigkeiten, Team-Konstellationen) spannend, erfrischend und bereichernd.

• 37,3 Prozent: Mein Arbeitsplatz ist von ständiger Veränderung geprägt. Aufgaben und Abläufe wandeln sich wesentlich schneller und regelmäßiger als früher.

• 26,3 Prozent: Häufig ist mir nicht klar, warum mein Arbeitgeber Abläufe, Aufgaben und Arbeitsbereiche verändert.

• 25,3 Prozent: Meine Arbeit ist ein großer Teil von mir. Eine grundlegende Veränderung meines Arbeitsplatzes (z. B. Jobtitel, Berufsfeld) würde ich kaum mitmachen.

• 24,4 Prozent: Es fällt mir schwer, mit Veränderungen am Arbeitsplatz umzugehen. Routine ist etwas Gutes und gibt mir Sicherheit.

• 20,7 Prozent: Ich sehne mich nach meiner alten/vorherigen Arbeitssituation, dort wusste ich jeden Tag, was mich erwartet.

• 18,4 Prozent: Der Wandel am Arbeitsplatz (z. B. veränderte Aufgaben, Zuständigkeiten, Team-Konstellation) geht mir zu schnell, ich fühle mich überfordert.

*Über die Umfrage

Talents & Trends ist eine regelmäßig stattfindende Erhebung zu den Trend-Themen im Arbeitsmarkt. von Rundstedt befragt hierzu gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 1.000 Männer und Frauen. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im März 2019 statt.

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