Verbrenner-Aus besiegelt: Wann VW, BMW und Co. aus der Technologie aussteigen
Der Verbrennungsmotor hat ausgedient! Mit großen Schritten nähern sich die Hersteller dem offiziellen Ende der Technologie. Die XING News-Redaktion gibt einen Überblick, wann Audi, BMW, Mercedes und Co. komplett auf E-Autos umsatteln werden – und welche Hersteller sich noch nicht festlegen wollen.
Weltweit rollen über 1,35 Milliarden Fahrzeuge über den Asphalt, die meisten Autos davon haben einen Verbrennungsmotor. Doch die Tage dieser Technologie sind inzwischen gezählt - zumindest, wenn man die aktuelle Entwicklung betrachtet. Umweltschutz, gesetzliche Vorgaben und Nachhaltigkeit sorgen für ein Ende des Verbrennungsmotors. Die Übersicht der Ausstiegsszenarien der großen Autobauer:
Volkswagen will sich nicht festlegen
Ein festes, allgemeines Datum zum Ausstieg aus Verbrennungsmotoren gibt es bei VW nicht. VW-Chef Diess fährt eine Mischstrategie, die ihm Anerkennung wie Kritik einbringt: ehrgeiziger Ausbau der E-Mobilität – aber kein Datum für den Ausstieg aus Benziner und Diesel. Das Unternehmen schätzt, dass es um das Jahr 2040 so weit sein könnte.
BMW beschleunigt Umstieg auf E-Modelle
Ganz festlegen will man sich BMW auf ein offizielles Verbrenner-Ende nicht, aber ab 2030 soll jeder zweite weltweit verkaufte BMW vollelektrisch sein. Auch in der Produktion verspricht der Münchner Autobauer Nachhaltigkeit: Konzernchef Zipse will die "grünsten Fahrzeuge" bauen. Allerdings wird bei der Untermarke "Mini" kurzer Prozess gemacht. 2025 wird BMW zum letzten Mal ein neues Modell mit Verbrenner-Variante auf den Markt bringen - danach folgen nur noch vollelektrische Modelle.
Volvo zieht die Verbrenner-Bremse
Beim schwedischen Autoriesen hat man sich festgelegt: ab 2030 sollen nur noch Elektroautos vom Band laufen. Volvo-Chef Hakan Samuelsson begründete diesen Schritt mit den strengeren Umweltgesetzen und der zunehmenden Akzeptanz der Kunden für Elektroautos. Die Schwestermarke Polestar ist beim Thema Elektrifizierung schon weiter. Mit dem Polestar 1 bietet die Marke einen Plug-in-Hybrid an und mit dem Polestar 2 ein reines Elektroauto an.
Toyota ziert sich noch
Auf ein fixes Ende will man sich beim japanischen Auto-Riesen nicht festlegen, allerdings hat Toyota das klare Ziel, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten und keine reinen Diesel oder Benziner mehr anzubieten. Laut internen Planungen soll die Zahl der weltweit verkauften Stromer bis 2025 auf 500.000 steigen.
Ford will in Europa rein elektrisch werden
Mit großen Schritten holt Ford den Vorsprung der europäischen Auto-Konkurrenz ein. Die E-Offensive des amerikanischen Auto-Giganten sieht vor, dass ab 2024 jedes Fahrzeug der Marke mindestens halbelektrisch angeboten werden – also entweder batterieelektrisch oder durch einen Plug-in-Hybrid angetrieben werden. Für das Jahr 2030 soll der Verbrennungsmotor bei Ford dann endgültig Geschichte sein – zumindest in Europa.
General Motors – ab 2035 CO2-neutral?
Verbrenner aus mit Ansage: Ab 2035 will GM nur noch lokal emissionsfreie Pkw verkaufen, bis 2040 soll der gesamte Konzern CO2-neutral werden. GM werde sich "Regierungen und Firmen rund um den Globus anschließen und an einer sicheren, grüneren und besseren Welt arbeiten", sagte Firmenchefin Mary Barra.
Jaguar wird reine E-Marke
Bereits ab 2025 soll die Marke mit der Raubkatze ausschließlich batteriebetriebene elektrische Antriebe anbieten – also eine reine Elektroautomarke werden. Bei der Marke Land Rover soll die Umstellung auf E-Modelle länger dauern. Ziel sei, bis Ende des Jahrzehnts nur noch vollelektrische Autos anzubieten.
Keine Verbrenner mehr von Audi
Audi-Chef Markus Duesmann hat Benzin- und Dieselmotoren ab sofort zum Auslaufmodell erklärt. "Die EU-Pläne für eine noch strengere Abgasnorm Euro 7 sind technisch eine riesige Herausforderung bei gleichzeitig geringem Nutzen für die Umwelt. Das schränkt den Verbrennungsmotor extrem ein", sagte der "Herr der Ringe". Daher werden bei der VW-Tochter ab sofort keine Verbrennungsmotoren mehr entwickelt, der volle Fokus liegt auf Elektromotoren.
Hyundai-Kia bleibt zögerlich
Einen konkreten Plan zum Verbrennerausstieg haben die Koreaner bislang noch nicht vorlegen wollen, allerdings soll im Konzern die Produktion von Elektrofahrzeugen massiv hochgefahren werden. Ein internes Ziel ist hierbei, dass bis 2025 eine Million batterieelektrische Autos verkauft werden sollen.
Renault legt sich (noch) nicht fest
Wann kommt der Ausstieg? Auch bei den Franzosen gibt es ein echtes Ausstiegsziel bestenfalls inoffiziell. Firmenchef Luca de Meo sagte der "Financial Times", er erwarte, dass der Konzern sein letztes Verbrennerfahrzeug in Europa zwischen 2030 und 2035 verkaufe.
Mercedes Benz: Kommt der Abschied eher als gedacht?
Im Jahr 2039 will Daimler eine komplett CO2-neutrale Pkw-Neuwagenflotte erreichen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Immer wieder gibt es Berichte, um einen frühzeitigeren Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie. In Interviews sprach Konzernchef Ola Källenius bereits von neuen Zwischenzielen. Demnach könnte die künftige Mercedes-Benz AG schon Anfang oder Mitte der Dreißigerjahre nur noch Elektroautos im Sortiment haben.
Porsche wird nicht rein elektrisch
Der Sportwagenbauer will bis 2030 80 Prozent seiner Modelle rein elektrisch oder als Hybrid anbieten. Den Kunden sollen aber auch noch längere Zeit Verbrenner angeboten werden. Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik Albrecht Reimold: „Nach allem, was ich heute einschätzen kann, wird es auch 2050 noch Verbrenner bei Porsche geben“ Bei Porsche beruhe die Produktstrategie auf einem Dreiklang aus effizienten Verbrennungsmotoren, emissionsarmen Hybridmodellen und rein elektrischen Fahrzeugen.
Stellantis: Auto-Gigant steht vor Mammut-Aufgabe
Zu Stellantis gehören viele international bekannte und erfolgreiche Automarken, darunter neben Fiat und Chrysler etwa Jeep, Dodge, Alfa Romeo, Lancia, Maserati sowie Citroën, Opel und Peugeot. Die Konzernflotte von derzeit 29 Modellen mit reinem E-Antrieb oder Plug-in-Hybride soll bis Ende des Jahres 2021 auf 39 wachsen. Ab 2025 soll es in jeder neuen Modellreihe mindestens ein elektrifiziertes Modell geben.