Lutz Hirsch

Lutz Hirsch

für Interne Digitalisierung

Noch Zukunftsmusik? Künstliche Intelligenz im Intranet

„Hey Intranet, gib mir die neue Reisekostenrichtlinie!“ – Werden wir zukünftig einfach direkt mit dem Intranet sprechen, wenn es uns Informationen liefern soll? Die Wahrscheinlichkeit ist groß…

Wie das Intranet der Zukunft aussehen wird? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht genau. Die technologische Entwicklung schreitet so schnell voran, da ist es schwer, konkrete Prognosen für die nächsten fünf oder sechs Jahre zu treffen. Was jedoch immer wieder zu beobachten ist: Trends, die sich über zwei oder drei Jahre hinweg im Internet verfestigen, schlagen sich circa 24 Monate später auch deutlich im Intranet nieder. Einer dieser Trends: Künstliche Intelligenz (KI).

KI ist dabei nicht nur ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem Maschinenlernen beschäftigt. Mittlerweile ist wohl jede und jeder von uns auch im Alltag schon der KI – z. B. in Form eines Chatbots, der auf einer Website Kundenanfragen beantwortet – begegnet. Doch wie lässt sich diese neue Technologie zukünftig auch im Intranet einsetzen und vor allem mit welchen Auswirkungen?

Das intelligente Intranet erkennt die Nutzungsgewohnheiten seiner Anwender

Ein mögliches Szenario: Im intelligenten, auf KI-Elementen basierenden, Intranet der Zukunft gibt es keine exakt definierten Personalisierungsregeln mehr, die manuell gepflegt werden müssen. Auch Personalisierungseinstellungen, die der Nutzer selbst vornehmen muss, um die für ihn relevanten Inhalte zu erhalten, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen erkennt das intelligente Intranet selbst die Nutzungsgewohnheiten seiner Anwender und spielt entsprechend automatisiert Inhalte, Dokumente oder auch Konktakte aus, die genau zu den jeweiligen Anwendungsprofilen passen.

Das bedeutet aber auch: Es registriert ebenfalls, wenn Mitarbeiter sich mit Themen beschäftigen, die nicht zu ihrem Jobprofil passen und präsentiert ihnen dann bewusst andere Inhalte. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter, der im Bereich Forschung und Entwicklung arbeitet, sich aber ständig um Rechnungswesen bzw. Controlling kümmert, wird vom Intranet „angetriggert“, das ihm dann Inhalte aus dem Kernbereich seines Jobprofils liefert.

Die Sprachsteuerung wird zum zentralen Element

Was wir darüber hinaus wahrscheinlich immer öfter hören und sehen werden: Mitarbeiter in Unternehmen, die z. B. direkt in ihr Smartphone sprechen: „Hey Intranet, gib mir die neue Reisekostenrichtlinie!“. Diese wird ihnen direkt im Anschluss über das mobile Intranet angezeigt – ohne, dass der Mitarbeiter erst noch wild auf seiner Tastatur tippen und recherchieren müsste. Damit wird die Sprachsteuerung, die Übermittlung von Befehlen an technische Geräte via Stimme, zum zentralen Element des Intranets.

Und noch einen Schritt weiter gedacht: Wenn wir uns die aus dem privaten Alltag bekannten digitalen Sprachassistenten wie Alexa, Siri, Google Now oder Cortana anschauen, dann ist auch folgendes Szenario in Unternehmen denkbar: Im PC, Laptop oder Smartphone eines Mitarbeiters ist ein Mikrofon und ein Lautsprecher verbaut. Anhand der Gespräche, die der Angestellte im Büro führt, wird mittels Sprachanalyse herausgefiltert, mit welchen Themen er sich befasst. Entsprechend werden ihm dann die passenden Inhalte im Intranet bereitgestellt.

Was sich im privaten Alltag etabliert, wird auch den beruflichen prägen

Klingt jetzt alles ein bisschen beängstigend und nach Datenüberwachung? Vielleicht. Fest steht aber: All dies ist im privaten Umfeld – speziell im amerikanischen, asiatischen und russischen Raum – längst gang und gäbe, wird sich weiter massiv etablieren und damit letztendlich auch im Intranet Einzug halten.

Und was meinen Sie? Wie stellen Sie sich das intelligente Intranet der Zukunft vor? Ich freue mich auf den Austausch und die Diskussionen mit Ihnen hier unter Kommentare.

Wer schreibt hier?

Lutz Hirsch
Lutz Hirsch

Geschäftsführender Gesellschafter, HIRSCHTEC

für Interne Digitalisierung

Seit 2005 begleite ich mit HIRSCHTEC Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer internen Kommunikation und Zusammenarbeit. Themen, die mich dabei tagtäglich beschäftigen: Mitarbeiter in Unternehmen für den digitalen Arbeitsplatz begeistern, Change Management, Kulturwandel, IK- und Plattformtrends.
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