In den letzten Septembertagen 2020 weitet die Gewerkschaft Verdi ihre Streikaktionen der vergangenen Tage deutlich aus. In einzelnen Aktionen sind auch unter anderem Kitas, Stadtreinigungsbetriebe und Krankenhäuser betroffen. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro im Monat. Zwei Verhandlungsrunden sind ohne Ergebnis geblieben, die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt.
Im Streit mit 130 ÖPNV-Unternehmen fordert die Gewerkschaft Verdi zudem einen bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag, um die Ungleichbehandlung der Angestellten in den Bundesländern zu beenden. Dafür sollen am Dienstag bundesweit Busse und Bahnen im Nahverkehr bestreikt werden.
Ein Kritikpunkt der Gewerkschaft: Trotz steigender Fahrgastzahlen seien in den vergangenen 20 Jahren rund 15.000 Stellen in den Nahverkehrsunternehmen abgebaut worden, die Grenze der Belastbarkeit sei erreicht.
Die Streiks finden statt nur wenige Monate, nachdem viele öffentliche Angestellte als systemrelevant gefeiert wurden und viel Zuspruch erhalten hatten. Auf der anderen Seite belastet die Pandemie weiterhin die Bürger·innen und auch die Kassen der Kommunen.
Wir wollen wissen: Sind die Warnstreiks berechtigt? Oder sollten in einer Pandemie andere Prioritäten gelten?
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