Keine Rückmeldung nach Deinem Bewerbungsgespräch? Vielleicht hast Du die 7-38-55 Regel nicht beachtet ...

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Um einen bleibenden Eindruck im Bewerbungsgespräch zu hinterlassen, kommt es nicht nur auf die richtigen Worte an. Deine Mimik und Körpersprache können sogar wichtiger sein, als das Gesagte.

Inhaltlich hast Du Dich vorbildlich auf das Vorstellungsgespäch vorbereitet. Du weißt über das Unternehmen Bescheid und hast Dir Fragen für Das Kennenlernen überlegt. Aber da ist noch Luft nach oben: Deine nonverbale Kommunikation. Keine Sorge, die kannst Du üben!

Stumme Signale 

Vielleicht hast Du schon mal von der 7-38-55 Regel gehört. Dieses Kommunikationsprinzip geht auf den US-amerikanischen Psychologen Dr. Albert Mehrabian zurück, der in den 1950er und 60er Jahren eine Reihe von Studien zur nonverbalen Kommunikation durchgeführt hat. Mit seiner Forschung zeigt er auf, wie entscheidend Stimmlage und Körperhaltung dafür sind, ob wir das Gesagte als positiv oder negativ wahrnehmen. 

7%

Die Ergebnisse Mehrabians Studien zeigen, dass die Inhalte unserer Aussagen (also die tatsächlichen gesprochenen Worte) ziemlich wenig Einfluss darauf haben, wie wir wahrgenommen werden. Und zwar nur rund 7 %.

38%

Einen viel größeren Einfluss auf die Sympathie anderer hat unsere Stimmlage mit 38 Prozent. 

55%

Und den größten Unterschied in der Wahrnehmung machen unsere Mimik und Körpersprache mit 55 Prozent aus. Deshalb wird sie auch die 7-38-55 Regel genannt.

Limitationen der Regel

Bis heute gibt es Fehlinterpretationen der 7-38-55-Regel, die sich regelrecht zum "Mehrabian Mythos" entwickelt haben. Die Regel ist nämlich keinesfalls universell anwendbar.

Dr. Mehrabian hat gezielt den Widerspruch zwischen Inhalt, Stimme und Gesichtsausdruck bzw. Körperhaltung getestet.

1967 hat der Wissenschaftler in einer Laborsituation Wörter mit unterschiedlichen Emotionen einsprechen lassen. "Danke", ein eigentlich positives Wort, wurde beispielsweise einmal böse und einmal freundlich vorgetragen. Das Ergebnis zeigt, dass wenn die Stimmlage und Gestik im Kontrast mit dem eigentlich Gesagten stehen, also der nhalt und die nonverbalen Signalie nicht zueinander passen, dann wird der Körpersprache und Stimmlage mehr Bedeutung zugeschrieben.

Stichwort "Inkongruenz"

  • ⚡️ = was so viel wie "nicht zusammenpassen" bedeutet.  Du kannst beispielsweise über Deine Erfolge sprechen, aber wenn Du dabei nuschelst und Augenkontakt vermeidest, wirst Du im Zweifel trotzdem als inkompetent wahrgenommen.

  • ⚡️Merke Dir: Erst im Falle einer inkongruenten Botschaft achten wir nur noch zu 7 % auf den Inhalt und zu 93 % auf nonverbale Signale. Wenn Wörter und Körpersprache nicht übereinstimmen, neigt man unbewusst dazu, der Körpersprache mehr Glauben zu schenken.

Verleih Deiner Aussage Nachdruck 

Das bedeutet für Dich, dass Du Dich selbstverständlich weiterhin inhaltlich auf Bewerbungsgesprächen vorbereiten musst. Zustätzlich solltest Du aber auch auf ein stimmiges Bild zwischen Deiner Aussage und Deiner nonverbalen Kommunkation achten. So verhinderst Du, dass Du als unglaubwürdig wahrgenommen wirst.

💡 Schließlich suchen Arbeitgeber·innen nicht nur eine Person, die fachlich gut ist, sondern auch jemanden, bei dem man auf den Wahrheitsgehalt der Aussagen vertrauen kann.

Teste es aus!

Such Dir beispielweise einen Freund oder eine Freundin, stell mit ihnen ein Bewerbungsgespräch nach und hol Dir im Anschluss Feedback. Oder sprich ein paar Deiner Antworten ein, filme Dich dabei und schau Dir das Ganze im Anschluss noch einmal mit einem kritischen Blick genauer an.

Was fällt Dir auf?

Wie ist Deine Körperhaltung, Lautstärke, Klarheit der Stimme und Blickkontakt? Du wirst überrascht sein und mit Sicherheit ein paar Dinge entdecken, die in Kontrast zu deiner Aussage stehen. Wiederhole das Experiment bis Du mit Deiner eigenen Wirkung zufrieden bist.

🫵🏼 Achtest Du auf Deine Körpersprache? Und bei welchem Verhalten wirst Du skeptisch?

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