Vorsicht, toxisches Bewerbungsgespräch! Diese Red Flags signalisieren: Lauf, so schnell Du kannst
Von dominanten Führungskräften und undurchsichtigen Prozessen: So erkennst Du schon beim ersten Kennenlernen, ob Du diesen Job wirklich willst.
Vorstellungsgespräche sind aufregend, schließlich könnten sie der Beginn einer wunderbaren Reise zu Deinem absoluten Traumjob sein. Oder halt – ganz im Gegenteil – das Tor zu Deiner ganz persönlichen Arbeits-Hölle.
Zum Glück gibt es einige Anzeichen im Bewerbungsgespräch, die Dir schon ziemlich deutlich zeigen, was Dich in Zukunft erwarten könnte – wenn Du in der Lage bist, die häufig gut versteckten Vorboten richtig zu enthüllen. Aber keine Sorge, dabei helfen wir Dir hier:
🚩 Aufgepasst: Red Flags beim Vorstellungsgespräch
Der Satz: Wir sind hier wie eine große Familie
Nein, einfach nein! Klar, ein gutes Verhältnis zum Team ist super, im besten Fall springen sogar ein paar richtige Freundschaften bei raus. Aber hinter der “Familien-Formel” steckt meist kein “Wir haben uns ganz doll lieb”, sondern viel mehr “Wir teilen alles miteinander, Grenzen gibt es wenige und wenn der Chef nach Hilfe ruft, dann sollen die Mitarbeitenden alles stehen und liegen lassen und bis spät in die Nacht Einsatz zeigen.”
Fazit: Egal ob Kernfamilie oder Chosen Family: Sie darf gern im Privatleben bleiben. Beruflich haben wir lieber ein nettes Kollegium mit gutem Gemeinschaftsgefühl.
👪 Ständige Erreichbarkeit einfordern
Im Vorstellungsgespräch wird deutlich wird, dass Du am besten 24/7, nach Feierabend und auch im Urlaub erreichbar bist? Run, don’t walk!
Es macht einen Unterschied, ob Du proaktiv anbietest, dass man Dich, wenn es wirklich mal brennt, auch nach 18 Uhr anschreiben darf oder ob es eine völlige Selbstverständlichkeit ist, dass Dein Handy ständig aufblinkt, während Du am Pool einen Cocktail genießen willst.
🦸♀️ Im Gespräch kommt nur der Chef/die Chefin zu Wort
Du bist vielleicht schon in der zweiten Bewerbungsrunde, ihr sitzt mit mehreren Menschen aus HR und dem Team zusammen, aber es spricht ununterbrochen nur der Chef oder die Chefin? Schwierig, denn das kann ein eindeutiges Anzeichen für unausgewogene Machtdynamiken sein.
🙊 Lästern über das Team oder andere Bewerber·innen
Ihr versteht euch richtig gut im ersten Vorstellungsgespräch, ein erstes Grundvertrauen macht sich breit. Kumpelhaft legt Dir die potenzielle neue Führungskraft die Hand auf die Schulter – und beginnt ungehemmt, über ihre Mitarbeitenden oder die vorherigen Bewerber·innen herzuziehen. Klares Alarmzeichen und nicht nur ein Grund, die Bewerbung zurückzuziehen, sondern auch Feedback bei der Personalabteilung zu hinterlassen.
👔 Alle Hoffnung auf DICH
Schon in den ersten Minuten des Kennenlernens wirst Du auf ein Podest gehoben. So smart, so erfahren, so innovativ – auf Dich hat dieses Unternehmen lange Zeit gewartet! Was erstmal ganz schön schmeichelhaft klingt, kann schnell zum Alptraum werden. Denn hinter den Lobeshymnen stecken wahrscheinlich extrem hohe Erwartungen und Hoffnungen, die eine einzelne Person gar nicht erfüllen kann.
🤐 Auf Nachfragen nicht richtig antworten
Du erkundigst Dich nach der aktuellen Unternehmenskultur oder fragst nach der letzten großen Herausforderung im Team und es folgt nichts außer unkonkreten Floskeln oder ausweichenden Antworten? Schade, denn hier hat jemand ganz sicher was zu verschweigen.
👫 Keine Möglichkeit, das zukünftige Team kennenzulernen
Du solltest in der neuen Position eng mit den Kolleg·innen zusammenarbeiten oder sogar das Team leiten, bekommst im gesamten Bewerbungsprozess aber nicht die Möglichkeit, sie kennenzulernen. Kein Wunder, dass hier Fragen aufkommen: Was soll verborgen werden? Abgesehen davon, dass diese Heimlichtuerei einfach einen schlechten Beigeschmack hinterlässt, möchten wir schließlich auch wissen, mit wem wir in Zukunft einen Großteil des Tages verbringen und ob der grundsätzliche Vibe stimmt.
🏦 Das Gehalt bleibt geheim
Geduldig wartest Du beim ersten Vorstellungsgespräch auf die große G-Frage: “Welches Gehalt stellen Sie sich vor?” Aber: Sie kommt nicht. Du fragst proaktiv nach, doch die Antwort bleibt undurchsichtig. “Besprechen wir im nächsten Schritt des Prozesses …”. Aha. Dass es diesen nächsten Schritt gar nicht geben muss, wenn die Bezahlung nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, scheint manchen Unternehmen gar nicht in den Sinn zu kommen. Und wenn in der 3. Bewerbungsrunde die Fakten immer noch nicht auf dem Tisch sind, kann man sich ungefähr vorstellen, wie wenig transparent das Thema Geld hier behandelt wird. Nein, danke – und adios.
🚀 Lass Dir den Spaß an der Jobsuche nicht nehmen!
Du hast es verdient, einen Job zu finden, bei dem Du nicht schon im Bewerbungsgespräch die Flucht ergreifen willst. Deshalb haben wir einen kleinen Geheimtipp für Dich: Schau doch mal bei der XING Jobsuche vorbei! Hier findest Du Unternehmen, die Wert auf eine gesunde Arbeitsatmosphäre und faire Prozesse legen. Du kannst direkt mit Mitarbeitenden oder Recruiter•innen chatten und erhältst so einen authentischen Einblick, bevor es überhaupt zum ersten Kennenlernen kommt. Nicht schlecht, oder?
Welches absolute No-go hast Du bereits in einem Bewerbungsgespräch erlebt? Schreib es uns in die Kommentare!
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