Zum Inhalt springen

Schauspielerin schockiert Hat OpenAI Scarlett Johanssons Stimme geklaut?

Eine KI-Stimme von ChatGPT hat aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu Scarlett Johansson für Ärger bei OpenAI gesorgt. Laut dem Entwickler soll jedoch eine andere Schauspielerin hinter „Sky“ stecken. Johansson zeigte sich derweil schockiert.
„Schockiert, verärgert und ungläubig“: Laut eigenen Angaben hatte Scarlett Johansson eine Zusammenarbeit mit OpenAI zur Entwicklung einer Sprechstimme abgelehnt

„Schockiert, verärgert und ungläubig“: Laut eigenen Angaben hatte Scarlett Johansson eine Zusammenarbeit mit OpenAI zur Entwicklung einer Sprechstimme abgelehnt

Foto: Paul Morigi / Getty Images

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI arbeitet nach eigenen Angaben daran, eine der Schauspielerin Scarlett Johansson (39) ähnelnde Stimme vorübergehend abzuschalten. „Wir glauben, dass KI-Stimmen nicht absichtlich die unverwechselbare Stimme eines Prominenten nachahmen sollten“, erklärte OpenAI in einem Blogbeitrag.

Die fragliche Stimme mit dem Namen „Sky“ basiere auf der natürlichen Sprechstimme einer anderen Schauspielerin und solle nicht wie die 39-Jährige klingen. Johansson selbst zeigte sich derweil „schockiert“ und verlangte vom Unternehmen Aufklärung über die Erstellung der Stimme.

Auf dem Onlinedienst X, ehemals Twitter, schrieb OpenAI: „Wir haben Fragen darüber gehört, wie wir die Stimmen in ChatGPT ausgewählt haben, insbesondere Sky.“ Das Unternehmen erklärte, mit professionellen Sprechern an synthetischen Stimmen gearbeitet zu haben, die es „Breeze“, „Cove“, „Ember“, „Juniper“ und „Sky“ nennt.

Johansson lehnte Zusammenarbeit mit OpenAI ab

Johansson erklärte, „schockiert, verärgert und ungläubig“ zu sein, dass der OpenAI-Vorsitzende Sam Altman (39) eine Stimme entwickelt habe, die „meiner so unheimlich ähnlich klang, dass meine engsten Freunde“ und Medien „den Unterschied nicht erkennen konnten“. Sie erklärte, Altman habe ihr im September angeboten, mit OpenAI zusammenzuarbeiten, was sie jedoch abgelehnt habe. Johansson teilte zudem mit, OpenAI zu detaillierten Angaben aufgefordert zu haben, wie „Sky“ erstellt wurde.

Das Angebot hat eine Vorgeschichte: Johansson hatte vor gut einem Jahrzehnt im Film „Her“ die Sprechrolle einer KI-Software übernommen, in die sich der von Joaquin Phoenix (49) gespielte Protagonist verliebt. Nach einer Demonstration am Montag vergangener Woche, bei der die aufsehenerregende Fähigkeit von ChatGPT, eine Unterhaltung zu führen, im Mittelpunkt stand, suchte Altman selbst den Vergleich: Er schrieb auf der Online-Plattform X, die Software sei wie KI aus Kinofilmen – und versah seine Botschaft mit dem Wort „her“.

OpenAI hatte in der vergangenen Woche eine neue Version von ChatGPT vorgestellt, in welcher der Sprachassistent noch stärker als bisher dem menschlichen Verhalten angepasst ist. Das überarbeitete Tool ist leistungsstärker als vorherige Versionen und verarbeitet wie die Vorgängermodelle Befehle und Vorgaben, die per Stimme, Text oder mit Bildern erteilt werden. Dabei kommt die Kommunikation mit dem Nutzer einem Gespräch zwischen zwei Menschen sehr nahe.

lb/AFP/dpa