Was verbinden Sie mit Influencern? Eine Person, die den ganzen Tag nur Selfies macht und in die Kamera lächelt? Das denken die meisten. Dabei gehören zu meinem Job noch so viele weitere Fähigkeiten, Talente – und vor allem Disziplin. Für mich ist Influencer ein tolles Beispiel für neue Berufe, die wir vor 15 Jahren noch gar nicht kennen konnten und von denen sich noch mehr herausbilden werden.
Bei mir fing alles mehr oder weniger durch Zufall an. Mode war schon immer meine große Leidenschaft, und ich beschäftigte mich bereits als Kind viel mit dem Thema. Vor ungefähr drei Jahren fing ich dann langsam an, Bilder von meinen Outfits zu posten, und entdeckte für mich gleichzeitig das Schreiben von Texten. Daraus entstand ein immer größer werdendes Hobby: Inzwischen folgen mir auf Instagram mehr als 20.000 Menschen, parallel schreibe ich auf meinem Blog über Mode und Lifestyle. Dabei ist mir besonders wichtig, so viel positive Energie und Motivation wie möglich zu verbreiten. Ich möchte meinen Lesern ein gutes Gefühl vermitteln und sie inspirieren, während sie meine Beiträge sehen. Und ja, Geld verdiene ich damit auch.
Ich erstelle für meine Postings einen detaillierten Redaktionsplan
So glamourös das Ergebnis wirkt, so hart ist die Arbeit, um es zu erreichen. Jeder Tag sieht hierbei anders aus, und das liebe ich besonders an meinem Job. Einen Großteil der Zeit verbringe ich ganz unspektakulär am Laptop oder Handy: E-Mails schreiben, Kooperationspartner finden, nach neuen Trends recherchieren, Blogbeiträge schreiben, Posts vorbereiten, Content kreieren oder mich mit meiner Community austauschen. Das Shooten von Bildern ist dabei aber mein liebster Part. Instagram-Storys nehme ich in den meisten Fällen spontan auf, meine Bildpostings bereite ich aber mit etwa einer Woche Vorlauf vor. Ich weiß also genau, wann welcher Content online geht, und versuche, am Sonntag so viel wie möglich für die kommende Woche zu planen.
Mir macht der Job Spaß, und daher macht es mir auch nichts aus, wenn ich noch bis spät am Abend am Laptop sitze. Manchmal schaue ich auf die Uhr und bin ganz überrascht, wie schnell die Zeit wieder vergangen ist. Glücklicherweise habe ich die Freiheit, genau das zu machen, was ich auch wirklich machen möchte und hinter dem ich zu 100 Prozent stehe. Keiner schreibt mir vor, wie ich welchen Content umzusetzen habe. Das schätze ich sehr. Um langfristig in der Branche Fuß zu fassen, sollte man den Spaß an der Sache auch niemals verlieren. Die Leser merken schnell, ob man authentisch ist und über Dinge spricht, die einen ehrlich interessieren, oder ob man nur Werbung für ein Produkt macht, weil im Anschluss eine hohe Gage winkt. Man sollte sich selbst nie zu ernst nehmen, und mit etwas Humor sieht das ganze Leben gleich viel leichter aus.
Brand und Blogger müssen Werte teilen, wenn die Kampagne Erfolg haben soll
Was ich merke: Der Beruf Influencer wird immer ernster genommen. Da auch Unternehmen um eine Social-Media-Präsenz nicht mehr herumkommen, steigt die Professionalität in der Branche permanent. Influencermarketing steht mittlerweile in Konkurrenz zu klassischer Werbung. Daher glaube ich auch nicht, dass Influencer nur eine vorübergehende Erscheinung sind. Die Modebranche ist zwar sehr schnelllebig und verändert sich kontinuierlich. Neue Trends kommen und gehen teilweise so rasant, wie man gar nicht gucken kann. Weil Influencer aber in einem sehr engen Kontakt mit ihren Lesern und somit auch der Zielgruppe der jeweiligen Brand stehen, sehe ich Blogs auch in Zukunft als gutes Mittel, um Meinungen zu transportieren. Leser vertrauen auf die Stimme ihrer Influencer. Das zeigt sich immer wieder daran, wie erfolgreich Werbekampagnen mit Influencern sind. Aber auch in der Zukunft spielt Authentizität eine große Rolle. Damit Kampagnen erfolgreich umgesetzt werden, sollten Brand und Blogger zusammenpassen und die gleichen Werte teilen.
Wo ich in 15 Jahren stehen werde? Das wird sich zeigen. Aber sicher noch mitten im bunten Modezirkus.
Vor 15 Jahren gab es weder soziale Medien noch Smartphones, agiles Arbeiten war hierzulande unbekannt. Unvorstellbar, was in den kommenden 15 Jahre alles Neues entstehen und wie sich unsere Arbeitswelt entwickeln wird! In welchen Berufen werden wir künftig überhaupt arbeiten – und wie? Wie verändert die künstliche Intelligenz den Recruiting-Prozess? Wird die Arbeitswelt von morgen gerechter sein – oder tiefer gespalten?
Zusammen mit dem Zukunftsforscher und Gründer des Trendbüros, Professor Peter Wippermann, hat XING 15 Trends untersucht, die Arbeitnehmer und Unternehmen betreffen und die Gesellschaft verändern werden. Unsere Prognosen basieren auf der wissenschaftlichen Expertise des Trendbüros, einer repräsentativen Umfrage unter den XING Mitgliedern und E-Recruiting-Kunden sowie aus unserer Erfahrung als Vorreiter beim Thema New Work.
Die 15 Trends lassen wir ab dem 5. November täglich auf XING diskutieren – hier auf XING Klartext, von unseren XING Insidern und im XING Talk. Alle Beiträge finden Sie gesammelt auf einer News-Seite.
- In der Woche ab dem 5. November dreht sich alles darum, was sich für den einzelnen Arbeitnehmer ändert.
- Ab dem 12. November diskutieren wir eine Woche lang die Folgen des Wandels für Unternehmen.
- Eine Woche später, ab dem 19. November, thematisieren wir, wie sich unsere Gesellschaft verändern wird.
Bei Fragen, Feedback und Ideen erreichen Sie die Redaktion von XING News unter klartext@xing.com. Wir freuen uns auf spannende und hitzige Diskussionen!
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