Hilflosigkeit gibt es in vielen Situationen: Stress im Job, Beziehungsprobleme, Finanzthemen. Heftig wird’s, wenn durch eine Krankheit alles zusammenkommt. Spätestens dann hilft es, sich für charakterstarke Macht zu entscheiden und die Fremdsprache Emotion zu verstehen. Denn meistens unterdrückt man Emotionen, weil man nicht gelernt hat, welche Macht in ihnen steckt – und wie man diese Macht für Gutes einsetzt.
Bei mir war es eine Hirntumor-OP, die mich an den Rand meiner Belastbarkeit brachte. Ich fühlte mich wert- und hilflos. Als mir dann noch Ärzte provokant die Hoffnung, wieder ein „normales“ Leben führen und arbeiten zu können, nehmen wollten, war einer der emotionalsten Tiefpunkte meines Lebens erreicht.
Provokation als Trigger
Im Nachhinein gesehen war diese Situation der allerbeste Motivationsschub und der Ursprung meines beruflichen Neubeginns.
Denn als mich dann nachts wieder meine Ängste überrollten, erkannte ich, dass diese unbewussten, verdrängten Emotionen Macht über mich haben. Ich entschied mich für die Macht und gegen Verdrängung und Hilflosigkeit.
Damit schaffte ich es nicht nur, aus meiner Emotionsblockade herauszukommen. Es entstand eine Methode, Emotionen zu steuern und diese als Emotionsenergie für Ziele einzusetzen. Mein wichtigstes Ziel damals war, wieder gesund zu werden.
Trotz des umfassenden Wissens, das den meisten heutzutage zugänglich ist: Die Rolle der Emotionen bei Zielen ist – gerade in der Arbeitswelt – den meisten immer noch fremd. Woran das liegt? Wir glauben, was uns beigebracht wurde, und hinterfragen zu wenig. Früher lernten wir, die Welt sei eine Scheibe. Bis vor Kurzem lernten wir, die eine Gehirnhälfte sei für den Verstand und die andere für Emotionen zuständig.
Auch lernten wir, dass man Emotionen nicht zeigt und nicht darüber redet, denn „das gehört sich nicht“. Einige glauben immer noch, dass Emotionen „den Blick vernebeln“ oder man mit Emotionen „nur durch die rosarote Brille schaut“. Andere glauben, dass Emotionen „nicht kontrollierbar und dadurch gefährlich sein können“. Wiederum andere meinen, dass Emotionen „uncool und nur was für Softies“ sind. Doch nicht alles, was wir gelernt haben, ist zeitgemäß. Zu hinterfragen bedeutet, Informationen zu aktualisieren und sich vor allem neue Chancen zu eröffnen.
Die Macht der Emotionen
Ich habe gelernt: Indem ich unerwünschte Emotionen verdränge, verdränge ich auch Liebe, Glück und Freiheit. Zu meinen Emotionen zu stehen bedeutet, zu mir selbst zu stehen und die Macht meiner Emotionen zu nutzen. Das hat mir enormen Respekt und Anerkennung gebracht. Erst mal für mich selbst und auch von anderen.
Gerade in der Führung und damit Selbstführung sind Emotionen wertvoll und unverzichtbar, um andere Menschen von Ideen zu begeistern, eine Bindung zu schaffen und sie somit zu sich ins Boot zu holen. Gerade jetzt, in unserer digitalen Welt.
Guter Umgang mit Emotionen hat mir Gesundheit, „Normalität“ und mein Unternehmen Chancemotion gebracht. Ich habe gelernt, mein Leben anzunehmen, mich als wertvollen Menschen lieben zu können – gerade in Zeiten, in denen ich nicht arbeiten konnte. Am Ende zählt nicht die Zeit, sondern die Macht, das pulsierende Leben zu spüren.
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