In modernen Landmaschinen ist heute in der Regel mehr Hightech als in einem modernen Auto. Diese Aussage überrascht sicher viele Verbraucher, die Landwirtschaft noch mit harter körperlicher Arbeit verbinden. Doch die Digitalisierung der Landwirtschaft („Landwirtschaft 4.0“) gewinnt weltweit rasch an Bedeutung, da sie ein großes Anwendungspotenzial vor allem für intelligente Roboter-, Sensor- und Satellitentechnik bietet.
Eine aktuelle Umfrage von Bitcom und dem Deutschen Bauernverband zeigt, dass Tablets, Smartphones und Apps gängige Helfer bei der alltäglichen Arbeit auf dem Feld und im Stall geworden sind. Dabei ersetzt die digitale Technik nicht den Menschen, sondern hilft dem Landwirt, sich noch besser um Umweltschutz und Tierwohl zu kümmern.
Die Aufgabenfelder der Drohne erweitern sich stetig
Auch Drohnen spielen hierbei mittlerweile eine wichtige Rolle. Versehen mit einer Kamera und Infrarottechnik, fliegen sie über die Felder, um aus luftiger Höhe vor der Ernte verborgene Wildtiere zu identifizieren, die ansonsten aufgeschreckt in die Erntemaschine springen würden. So können Rehe und Rehkitze, die sich im hohen Gras verstecken, im Frühjahr vor dem Mähen des Grünlandes erkannt und vor dem Mähtod gerettet werden.
Aber es gibt noch mehr Einsatzgebiete: Mithilfe der Drohnenaufnahmen können Landwirte die Gesundheit ihrer Felder aus der Luft kontrollieren. Kranke Pflanzenbestände werden durch die Infrarotbilder frühzeitig erkannt. Wozu Drohnen noch in der Lage sein werden, werden die technischen Entwicklungen, aber vor allem auch die gesetzliche Regulierung der Drohneneinsätze entscheiden. Derzeit verwenden nur etwa vier Prozent der Landwirte Drohnen für die tägliche Arbeit. Wie weitreichend der Fortschritt durch Drohnen in der Landwirtschaft sein kann, wird sich in Zukunft also vor allem durch die Politik zeigen.
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