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5 Signale, dass dein sicherer Job dich klein hält

Viele kennen das Gefühl. Eigentlich ist alles „okay“, guter Job, sicheres Gehalt, nette Kolleg:innen. Und trotzdem denkt man: Da geht mehr …

Genau so hat es bei mir auch angefangen. Hier sind die 5 Signale, an denen ich erkannt habe, dass es Zeit war, mich von einem guten und sicheren Job zu verabschieden – und wie ich den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft habe.

1) Montage sind nerviger, als sie sein dürften

Ich war nicht „unglücklich“, aber montags spürte ich regelmäßig diesen inneren Widerstand. Kein akuter Stress – eher das Gefühl, gegen mich selbst zu arbeiten und mich zur Arbeit zu quälen. Wenn der Kalender voll ist, aber nichts davon sich nach Vorfreude anfühlt, ist das ein ernstes Zeichen.

  • ❓Frage an dich: Freust du dich ehrlich auf mindestens ein Highlight pro Woche? Oder managst du nur noch nervige Pflichten?

2) Du performst – aber du brennst nicht

Ich habe regelmäßig geliefert, meine Ziele erreicht, Verantwortung übernommen. Trotzdem fehlte das innere Feuer, die Begeisterung für das, was ich da mache. Performance ohne Bedeutung ist effizient – aber nicht erfüllend.

  • ❓Frage an dich: Wo leistest du stark, aber ohne innere Leidenschaft und Commitment? Wie oft sagst du „Kann ich“, obwohl du innerlich spürst, dass du es nur machst, weil es verlangt wurde? Würdest du auch ohne die Entscheidung „von oben“ an diesen Dingen arbeiten?

3) Wertekonflikte im Kleinen, jeden Tag

Es waren nicht die großen Skandale oder Probleme. Es waren die kleinen, quälenden Kompromisse: Kommunikationsstil, Meetingkultur, Entscheidungen „nach oben statt richtig“. Diese Reibungen summierten sich irgendwann zu einem dicken Knoten im Bauch.

  • ❓Frage an dich: Welche ein bis zwei Situationen reiben dich jede Woche auf – obwohl sie „normal“ sind? Wobei bemerkst du einen Knoten (oder sogar echte Schmerzen) im Bauch, weil du dich gegen deine eigenen Werte entscheiden musst?

4) Du wartest auf Erlaubnis, statt Verantwortung zu nehmen

Mir wurde viel anvertraut – und trotzdem merkte ich: Die wirklich wichtigen Entscheidungen lagen nicht bei mir. Ich wartete auf Gos, statt selbst zu gestalten. Manchmal sogar so lange, dass die richtigen Entscheidungen ausgesessen und sogar falsch wurden.

  • ❓Frage an dich: Wo hält dich „Sicherung oder System & Burokratie“ vom echten "Machen" ab? Was würdest du morgen anders machen, wenn du niemand um Erlaubnis bitten müsstest?

5) Dein persönliches Wachstum stagniert

Die Lernkurve flachte ab. Ich war gut in dem Konzernsystem – aber nicht mehr gefordert, neue Systeme zu bauen oder wirklich eigene Ideen nach vorn zu bringen. Wachstum fühlt sich anders an: kribbelig, unsicher, lebendig.

  • ❓Frage an dich: Wann hast du zuletzt etwas getan, das dich positiv nervös gemacht hat? Wobei hattest du zuletzt wirkliche Freude oder sogar Euphorie verspürt?

Was mir geholfen hat, den den „Ausbruch“ zu schaffen

Der Wendepunkt kam, als ich aufgehört habe, meinen damaligen Karrieretraum zu romantisieren. Mit 23 hatte ich einfach auch noch nicht das Wissen und die Erfahrung, die ich in zwölf Jahren Konzern gesammelt hatte. Ich habe mich also an den Küchentisch gesetzt – mit Zahlen, Kalender und einem ehrlichen Blick in den Spiegel. Was will ich wirklich? Wie viel positive Energie bleibt nach DIESEM Job? Erst als die Realität klar vor mir lag, wurde aus „irgendwann“ ein Plan.

Ich habe nicht gekündigt, um dann zu hoffen. Ich habe an meiner Klarheit gearbeitet. Mit Fragen und Checklisten aus Büchern und Artikeln habe ich mir Stück für Stück ein Gesamtbild erarbeitet: SO möchte ich arbeiten und leben.

Nachdem ich meine Vision 2.0 erstellt hatte, war mir klar, dass ich diesen Wunsch ewig als Wunsch behalten werde, wenn ich in meinem damaligen Job bleiben würde. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich zwar viel Arbeit vor mir, die sehr anstrengend war. Das Schöne war aber: Es hat sich alles so unglaublich richtig angefühlt, dass mir selbst 14-Stunden Tage nicht wie nervige Arbeit vorkamen. Es war Freiheit.

Frust und Resignation – damit bist du nicht allein

Wenn du dich in diesen Signalen wiederfindest, ist mit dir nichts „falsch“. Viele erleben genau diese Reibungen, ohne Worte dafür zu haben. Das ging mir auch so. Es hat gut ein, zwei Jahre gedauert, bis ich mir dieser Gefühle richtig bewusst wurde und sie annehmen konnte. Danach erst habe ich verstanden, dass es okay und richtig ist, einen guten Job loszulassen, um an seinem Traum zu arbeiten. Ohne sich dabei aber naiven Hirngespinsten hinzugeben.


Hirngespinst ade, herzlich willkommen in der sauberen Struktur

Damit dein Traum nicht eine versponnene Idee bleibt, habe ich Smart Start entwickelt: ein kompaktes Framework, eine Anleitung & Einladung, deinen beruflichen Traum, eine Vision zu erstellen. Außerdem kannst du prüfen, ob Selbstständigkeit zu dir passt – ohne rosa Brille, aber mit klarem Plan.

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Henryk Lüderitz schreibt über Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.

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