50 Prozent weniger Bankarbeitsplätze durch Digitalisierung?

Andreas Buschmeier ist promovierter Volkswirt und Professor an der BA Fulda. Im Rahmen der Beitragsserie über Arbeit 4.0 in der Finanzdienstleistung beschreibt er die möglichen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Bankarbeitsplätze in Deutschland.

Diese verändert nicht nur Organisationen und Geschäftsmodelle, sondern auch die Art und Anzahl der Arbeitsplätze. Sie betrifft nicht nur Produktionsunternehmen, auch der Finanzwirtschaft stehen große Umwälzungen bevor. Viele der traditionellen Arbeitsplätze bei Banken werden entfallen, einige werden sich stark verändern und gänzlich neue werden entstehen. Buschmeier beschäftigt sich eingehend mit der Frage, welche Bankarbeitsplätze von Maschinen ersetzt werden und wie Arbeit sich in den kommenden zwanzig Jahren verändern könnte.

Banken müssen Kosten sparen

In den letzten dreißig Jahren wurden der Bankbetrieb bereits stark automatisiert und digitalisiert. Viele qualifizierte Arbeitskräfte wurden so eingespart. Die Servicemitarbeiter wurden durch Kontoauszugsdrucker ersetzt, Überweisungen werden online, teilweise mit einem Foto der Rechnung, getätigt und Kassierer wurden von Geldautomaten abgelöst. Dennoch stehen alle Kreditinstitute unter enormem Kostendruck, der auf den intensiven Wettbewerb und die andauernde Niedrigzinsphase zurückzuführen ist. Dementsprechend sollten die Banken die Digitalisierung als Chance zur mittel- bis langfristigen Kostensenkung begreifen, auch wenn hohe Anfangsinvestitionen und ein grundsätzliches Überdenken ihres Geschäftsmodells notwendig sind.

Digitale Transformation kostet Arbeitsplätze

Als Folge der fortschreitenden Digitalisierung werden nicht nur vermeintlich einfache Bankarbeitsplätze Such höher qualifizierte Arbeitsplätze werden zunehmend von Computern übernommen. Dazu zählen Mitarbeiter in der Verwaltung, Volkswirte und persönliche Finanzberater. Mit einer mittleren Wahrscheinlichkeit der Übernahme ihres Jobs durch Robo-Advisor können Finanzberater noch hoffen, dass Kunden die persönliche Beratung bei Geldgeschäften weiterhin höher schätzen, als die objektivere, computergesteuerte Beratung.

50 Prozent der Bankarbeitsplätze in Gefahr

Buschmeier schätzt, dass in den kommenden 20 Jahren in Deutschland sogar mehr als 50 Prozent der Bankarbeitsplätze entfallen werden. Niedrigzins und Kostendruck werden zu weiteren Filialschließungen und Fusionen führen.

Ausführlich im Bank Blog: Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und Führung

In der Reihe erschienen bislang:

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Dr. Hansjörg Leichsenring schreibt über Finanzdienstleistung, Banken und Sparkassen

Seit über 30 Jahren befasse ich mich beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und berichte als Herausgeber und Autor des Bank-Blogs regelmäßig über aktuelle und grundsätzliche Entwicklungen und Trends rund um Banken und Finanzdienstleister.

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