9 Tipps, wie Du Job-Crafting als Führungskraft fördern kannst
Den Mitarbeitenden den goldenen Teppich ausrollen – ich weiß, das ist nicht immer leicht als Chefin. Aber in immer mehr Bereichen, Regionen, Branchen bleibt Dir wahrscheinlich kaum etwas anderes übrig: In Zeiten des Fachkräftemangels gilt es, die Tätigkeiten und Zuständigkeiten bestmöglich auf individuelle Stärken, Erfahrungen, Leidenschaften zuzuschneiden.
Denn die Kräfte und Fachkräfte, die noch zu bekommen sind, setzt man doch sinnvollerweise (zumindest immer mal wieder) da ein, wo sie Leidenschaft und Leistungsbereitschaft mit- und einbringen, oder?
Und hier kommt Job-Crafting ins Spiel. Job-Crafting ist dreierlei, es ist …
eine Strömung in der (positiv-)psychologischen Forschung,
eine Sichtweise auf Arbeit,
ein Set an Tools und Methoden, um die Passung zwischen Person und Situation zu erhöhen.
Immer mehr Studien legen nahe, dass Job-Crafting …
die Kundenzufriedenheit erhöhen,
die Teamdynamik verbessern,
die Arbeitsmotivation erhöhen,
die Krankenstände senken und
die Mitarbeiterloyalität erhöhen kann – neben vielem anderen.*
When we change the way we see our jobs, we change the way we perform them.Gretchen Rubin
Aber wie konkret kannst du als Führungs- oder Personalkraft Job-Crafting in deiner Organisation bekannter machen beziehungsweise einführen?
So förderst Du das Konzept des Job-Craftings
Erhöhe das Bewusstsein für die Vorteile von Job-Crafting durch Vorträge, Workshops, Blogposts, Podcastfolgen usw. (Ich bekomme dazu im Schnitt alle zwei Woche eine Anfrage – von Employer-Brandern, BGMlerinnen, Employee-Experience-Beauftragten, Personalleitenden etc.)
Lege mit Stärkentests und Stärken-Workshops das Fundament für erfolgreiches Job-Crafting.
Qualitätsmanagement, betriebliche Gesundheitsförderung, Eingliederungsmanagement, Diversitätsbeauftragte, Head of Employee Experience und so weiter haben oft Ziele, die sich mit Job-Crafting erreichen oder verbinden lassen. Vielleicht findest du dort oder anderswo Verbündete in deinem Einsatz für Job Crafting.
Mache Job-Crafting zum Thema in Einstellungs-, Jahres-, Entwicklungs-, Boxenstopp-, Eingliederungs- und ähnlichen Gesprächen.
Sei als Führungskraft selbst Vorbild in Sachen Job-Crafting – indem Du Dir bewusst machst, wo, wann, wie, mit wem, wozu Du Deine Tätigkeiten verrichtest, dich entsprechend weiterbildest, deine Arbeit ein Stück weit an deine eigenen Prioritäten und Stärken ausrichtest – und das auch zum Thema machst.
Fördere Pilotprojekte zu Job-Crafting und mach Wind für deren Erfolge in und außerhalb der Organisation.
Ermögliche bewusst komplexe Arbeitsaufgaben, die verschiedene Lösungswege zulassen oder gar erfordern.
Empfehle und bewillige Coaching-Prozesse oder Mentorings als Begleitung von Job-Crafting – nicht nur für Führungskräfte.
Fördere Masterarbeiten, Dissertationen, Studien und andere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der (Anwendungs-)Forschung zu Job Crafting – konkrete Zahlen und Ergebnisse können das Verständnis für Job Crafting im eigenen Haus erhöhen.
Manche Anregungen passen bestimmt besser zu deinem Arbeitskontext und sind einfacher umzusetzen, während andere vielleicht weniger passen und schwieriger zu realisieren sind.
❓Welche Ideen hast Du, um Job Crafting als ChefIn zu stärken?
Schöne Woche!
P.S.: Du machst, Ihr macht, Sie machen das gut!
*Ein Überblick hierzu in meinem aktuellen Buch: Thiele, C. (2023). Job Crafting. Springer Fachmedien Wiesbaden.
Höre, teile, implementiere auch gern meinen neuen Audiokurs zu Job Crafting auf LinkedIn Learning.