Der Goldene Weg - Nicole Simon Photography

Arbeit, Liebe und Bildung zum Glück: Was uns zu besseren Menschen macht

Nach dem Geheimnis des Glücks befragt, soll der Psychoanalytiker Sigmund Freud geantwortet haben: „Arbeit und Liebe.“ Sind beide sinnstiftend und erfüllend, formen sie uns und machen uns zu besseren Menschen. Wer in beiden Bereichen sein Glück finden will und nicht von den Wechselfällen des Lebens aus der Bahn geworfen werden möchte, muss sich zuerst einmal selbst finden und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen. Damit verbunden ist ein gelungenes Leben, das in der Philosophie „glücklich“ heißt. Allerdings kann, wer beim Wohlfühlglück stehenbleibt, nach Ansicht des Philosophen Wilhelm Schmid keine Kinder erziehen oder Alte pflegen, Weltliteratur schreiben oder ein Medikament erfinden. Das können nur jene Menschen, denen es auch um das Leben in der Gemeinschaft und um Sinn geht, kurz: um Nachhaltigkeit.

„Sinn machen“ heißt, auch das Warum und das Wozu zu kennen: Wer das weiß, ist sich auch bewusst, wie er es erreichen kann. Die vollkommene Glückseligkeit (eudaimonia) war nach Aristoteles nur in denkender Tätigkeit möglich, weil dies dem Wirken der Götter am nächsten komme. Die Philosophin Dr. Ina Schmidt hat bereits 2010 in ihrem Buch „Macht Denken glücklich?“ dazu eingeladen, sich darüber Gedanken zu machen - als Appell an die eigene Neugier, die Lust an einer persönlichen Lebensgestaltung und die Sicherheit, die eine eigene Überzeugung mit sich bringen kann. Wer authentisch ist, fordert das Denken als ersten elementaren Schritt jeden Handelns ein und verurteilt es nicht als „hinderlichen Gegenspieler der Praxis“.

Wenn sie auf den jungen Martin Heidegger verweist, der im Wintersemester 1919/1920 der Philosophie seiner Zeit vorwarf, dass sie stetig die Messer schleife, aber selbst nie zum Schneiden komme, so erinnert das an manche Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsdebatte von heute, die im theoretischen Redesumpf steckenbleibt und nicht in die praktische Umsetzung kommt. Es braucht Übersetzer, die zugleich Orientierung und Ordnung stiften sowohl im persönlichen wie im gesellschaftlichen Leben. Nur hier lässt sich so etwas wie ein glückliches Leben finden.

Worauf es heute ankommt, ist der bewusste Umgang mit der eigenen Zeit und an den damit verbundenen Wertschöpfungsanspruch sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass Menschen nach ihren eigenen Werten denken und handeln können. Glück ist wie Nachhaltigkeit dabei weniger ein Zustand, sondern vielmehr ein Prozess, der auf innerer Veränderung beruht und eine ständige Auseinandersetzung mit sich und anderen erfordert. Oliver Herbig, der Geschäftsführer der Weiterbildungsplattform karriere tutor®, ist überzeugt davon, dass jeder Mensch sein volles Potenzial ausschöpfen und beruflich erfolgreich und glücklich sein kann, wenn er nur will und die richtigen Wege nutzt. Genau diese Wege möchte Herbig mit meinem Team zur Verfügung stellen. Damit beruflicher Erfolg und Glück kein Widerspruch, sondern für möglichst viele Menschen Realität werden.

Die Weiterbildungsplattform karriere tutor hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen an jedem Arbeitsplatz der Welt beruflich erfolgreich und glücklich machen. Das ist zugleich das Markenversprechen. Der Claim bringt es wirkungsvoll auf den Punkt: „Entdecke den Erfolg in dir“. Die Marke wird von den Mitarbeitern gelebt und von den Kunden erlebt: Ein Team aus namhaften Dozenten und Tutoren, Karriereberatern und Experten für berufliche Weiterbildung berät und begleitet die Kunden ganzheitlich auf dem Weg zu ihrer beruflichen Erfüllung.

Sabine Andrea Nixtatis ist seit Juni 2019 bei karriere tutor® und als Head of Brand mit ihrem Team verantwortlich für Markenaufbau und -führung, strategisches Marketing, Corporate Design, Marktforschung, CSR und Sponsoring und fokussiert sich darauf, die Marke mit einem einheitlichen Markenauftritt noch klarer zu positionieren und bekannter zu machen. Es wird vermittelt, dass jeder etwas für sein persönliches Glücks- und Wohlempfinden tun kann, wenn aktiv neue Herausforderungen gemeistert werden. Durch Lernen und der damit verbundenen Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen – so der Ansatz - hat jeder die Chance, eigene „Glücksbausteine“ in jeder Lebensphase zu finden. Glückliche Menschen lernen leichter, Sinneseindrücke und Erlebnisse stimulieren und eröffnen neue Perspektiven. Neue Erfahrungen aktivieren den Nucleus accumbens in unserem Gehirn. Diese Hirnregion wird aktiviert, wenn eine Information oder Lernsituation besser ist als erwartet. Über einen komplexen Wirkungskreislauf wird das Belohnungssystem aktiviert. Lernen und Gedächtnisfähigkeit werden gefördert, und Glückgefühle entstehen.

Glück ist ein beseeltes Empfinden und die innere Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Es entsteht im Kopf – allerdings nicht nur biologisch, sondern auch durch die innere Haltung zum Leben. Erfolg „folgt“ den richtigen Entscheidungen und wird spürbar, wenn er mit anderen geteilt werden kann. Nach Angaben des Weltglücksberichts gibt es eine positive Rückkopplungsschleife zwischen sozialem Verhalten und Lebenszufriedenheit. Glückliche Menschen sind im Allgemeinen gesünder, lernfähiger, kooperativer, motivierter, kreativer und vertrauensvoller.

Bei karriere tutor leitet Lars Kroll das Marketing. In seinen Publikationen verweist er immer wieder darauf, dass persönliche Glücksgefühle auch durch soziale Erlebnisse wie Kooperieren, Tauschen und Teilen ausgelöst werden. Die ersten überlieferten Glückskonzepte entwickelten sich um 500 v. Chr. in China aus den Lehren des Konfuzius. In dessen Philosophie konnte ein Mensch nur als glücklich gelten, wenn er sich um andere kümmerte, sich gesellschaftlich engagierte, sich Wissen aneignete und tugendhaft lebte: „… bedenkt, daß es ohne Tugend kein Glück gibt“, schreibt später auch der französische Aufklärungsphilosoph Voltaire.

Soziale Verantwortung ist ein Aktionsfeld, in dem sich immer mehr Menschen engagieren. Es macht deutlich, dass über den Gesetzen des Marktes noch viel wichtigere Gesetze stehen: die Gebote von Menschlichkeit und Moral. Gewinn, Umsatz und Leistung waren noch vor wenigen Jahren das Maß aller Dinge. Glück, Wohlgefühl und Zufriedenheit hingegen galten als kaum messbar und wurden dem privaten Lebensbereich zugeordnet. Diese Sichtweise hat sich inzwischen geändert. Das Wohlergehen der Menschen wird von Unternehmen und Politik zunehmend als wirtschaftlich bedeutsame Größe anerkannt.

Traditionell wird die Wirtschaftskraft eines Landes mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen. Prognosen dazu kommen von allen führenden Ökonomen und Forschungsinstituten. Beim klassischen Wirtschaftswachstum stellt sich jedoch die Frage, ob es wirklich noch das richtige Kriterium ist, um Wohlstand und Lebensqualität abzubilden. Auf die Frage nach der Messbarkeit des Glücks war die gängige Antwort von Wirtschaft und Politik in der Vergangenheit häufig: höheres Einkommen, größere Kaufkraft, steigende Lebensqualität. Stimmt diese Formel noch? Dagegen hält auch der Wirtschaftsethiker Johannes Wallacher: Ein erfülltes Leben lässt sich nicht mit mehr Konsum erkaufen. In seinem Buch „Mehrwert Glück“ widmet er sich der politischen und gesellschaftlichen Diskussion um eine neue Vermessung des Wohlstandes und erläutert, wie sich die Ergebnisse der Glücksforschung zu einem anderen Verständnis von Wirtschaft und Wohlstand nutzen lassen und entwickelt sein Konzept eines menschengerechten Wirtschaftsmodells.

Tatsache ist aber, so weist die Glücksforschung nach, dass wir zur Kooperation bereit sind und auch Werte wie Vertrauen und Gemeinsinn schätzen - zudem folgen wir immer auch unseren Emotionen. Höheres Einkommen und ein stetig wachsendes Bruttoinlandsprodukt allein machen uns auf Dauer kaum glücklich. Ziel muss es deshalb sein, dass nicht der Mensch dem Geld dient, sondern die Wirtschaft dem Menschen. Erst wenn dieses Verhältnis wieder stimmt, haben wir die Chance, glücklich zu sein. Deshalb fordert Wallacher ein grundlegend neues Verständnis von unternehmerischem Erfolg und Wohlstand. Wirtschaften darf kein Selbstzweck sein, es muss den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.

Auf der Unternehmensebene können weiche Faktoren wie die Mitarbeiterzufriedenheit über standardisierte Fragebögen und Interviews in Zahlen erfasst und somit vergleichbar gemacht werden. Auf der gesellschaftlichen Ebene ist die Sache deutlich komplexer: Um ein differenzierteres Bild vom Wohlstand eines Landes zu erhalten, muss zunächst festgelegt werden, welche Bereiche erfasst werden sollen. Dafür hat der Deutsche Bundestag eine neue Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" gebildet. Bereits heute werden viele Daten erhoben, die die Entwicklung des Landes weit über das BIP hinaus beschreiben, etwa im Kontext der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Sie fließen in den Fortschrittsbericht zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland ein, der von der Bundesregierung veröffentlich wird.

Gerade beim Glück gibt es in anderen Ländern eine Reihe von Konzepten, die neben dem klassischen Wirtschaftswachstum andere Facetten berücksichtigen. Der Human Development Index der Vereinten Nationen kombiniert Wirtschaftsleistung mit der Lebenserwartung und dem Bildungsniveau. Der Happy Planet Index des New Economic Foundation's Centre for Well-Being in London bewertet, wie zufrieden Bewohner eines Landes sind, wie lange sie leben und wie stark sie gemessen an ihrem ökologischen Fußabdruck die Umwelt belasten. Zufriedenheit geht nicht zwingend mit wirtschaftlichem Erfolg einher.

Den ältesten Glücksindex besitzt Bhutan. Der ehemalige König des Himalajalandes, Jigme Singye Wangchuck, prägte 1970 den Begriff "Bruttglücksprodukt". Um es zu erreichen, werden eine gute Regierungsführung, ein nachhaltiges und gerechtes Wirtschaftswachstum, der Erhalt der bhutanischen Kultur und der Umweltschutz vorausgesetzt. Seit 2008 ist das Bruttonationalglück in der bhutanischen Verfassung sogar als Staatsziel verankert. „Das Bruttosozialglück ist keine Utopie, sondern eine Chance für die ganze Welt“, sagt Ha Vinh Tho, Autor des Buches „Grundrecht auf Glück“. Auch wenn Glück als Staatsziel angesichts des Wachstumsstrebens abwegig erscheint – diese Entwicklungsphilosophie, die auf einer zeitgemäßen Form des nachhaltigen Wirtschaftens basiert, stößt mittlerweile immer mehr auf internationales Interesse, denn es kommt nicht nur darauf an, die Dinge richtig zu machen, sondern vor allem die richtigen Dinge zu tun und mit der Nachhaltigkeitsressource Zeit sinnvoll umzugehen.

Weiterführende Informationen:

Raus aus dem Hamsterrad: Warum Erfolg doch glücklich macht

Glück empfinden und Lernen, das geht!

CSR-Manager gesucht! Ein Berufsbild zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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