Arbeitswelt im Jahr 2030
Drei Faktoren könnten das globale Wirtschaftsgeschehen in den 2020er-Jahren und darüber hinaus massiv verändern. Demografischer Wandel, Zunehmende Automatisierung und wachsende soziale Ungleichheit sind die Ursachen für tiefgreifende Veränderungen rund um das Thema Arbeit.
Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Bain zeigt, dass daraus Chancen, aber auch vielfältige Risiken erwachsen. Die Analysen und Erkenntnisse sollen Führungskräfte dabei unterstützen, die sich abzeichnenden Veränderungen im Kontext zu sehen und deren Auswirkungen auf ihre Unternehmen, ihre Branchen und die Weltwirtschaft zu erfassen.
Einflussfaktoren auf den Arbeitsmarkt im Jahr 2030
Im Laufe der nächsten zehn Jahre werden Demografie, Automatisierung und soziale Ungleichheit ein globales wirtschaftliches Klima schaffen, in dem die Extreme immer stärker werden.
So sei mit einem anhaltenden Investitionsboom zu rechnen. Allein in den USA dürfte eine wahre Investitionsflut im Bereich Automatisierung einsetzen, das weitere Investitionsvolumen auf bis zu acht Billionen US-Dollar anheben.
Bis Ende der 2020er-Jahre könnte die Automatisierung weltweit einen Abbau von 20 bis 25 Prozent der derzeitigen Arbeitsplätze bewirken. Dabei wären Mitarbeiter mit mittlerem und unterem Einkommen besonders betroffen.
Spätestens Anfang der 2030er-Jahre dürfte der Investitionsboom jedoch nachlassen, sodass in der Folge das Weltwirtschaftswachstum insgesamt zurückgehen wird.
Schließlich könnten Regierungen - angesichts von wirtschaftlichen Schieflagen und wachstumshemmender sozialer Ungleichheit - verstärkt Einfluss auf das Marktgeschehen im eigenen Land nehmen.
Fünf Schwerpunktthemen „Arbeit 2030“
In der Studie werden fünf Schwerpunktthemen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt im Jahr 2030 dargestellt.
1. Demografischer Wandel
Die Generation der Babyboomer geht in Ruhestand. Durch die Bevölkerungsalterung und den fehlende Nachwuchs verringert sich die Zahl der Arbeitskräfte, was das Wachstum gefährdet.
2. Chancen und Gefahren durch Automatisierung
Die Automatisierung löst vielfältige Probleme von Unternehmen durch Produktivitätssteigerung und stärkeres Wachstum. Zugleich aber tritt eine neue Problematik zutage: Millionen von Arbeitsplätzen könnten wegfallen. Mitarbeiter mit mittleren und unteren Gehältern dürften am stärksten betroffen sein.
3. Soziale Ungleichheit als Gefahr
Die steigende soziale Ungleichheit könnte zur Gefahr des globalen Wirtschaftswachstums werden. Demografische Veränderungen werden zusammen mit der nächsten Phase der Automatisierung die Einkommensunterschiede vergrößern.
4. Turbulenzen in den 2020er-Jahren
Investitionen in neue Automatisierungstechnologien sollten zunächst für robustes Wachstum der Weltwirtschaft sorgen. Danach dürfte eine schlechte Nachfrage einen massiven Wachstumsrückgang nach sich ziehen.
5. Staatliche Eingriffe als Folge?
Wenn Regierungen angesichts von wirtschaftlichen Schieflagen aktiv ins Marktgeschehen eingreifen würden, sind steuerliche, arbeitsmarktpolitische und aufsichtsrechtliche Interventionen denkbar.
Ausführlich und mit einer Infografik im Bank Blog: Dramatische Veränderungen der Arbeitswelt bis 2030
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