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Heute vielfach gefragt: emotionale Intelligenz ©gettyimages

Aufgepasst! Mit diesen 4 simplen Strategien erhöhst Du Deine emotionale Intelligenz

Emotionale Intelligenz ist der wohl wichtigste Soft Skill für alle Führungskräfte und ambitionierten Erwerbstätigen. Dieser Beitrag verrät Dir, wie Du Deine emotionale Intelligenz in vier simplen Schritten verbessern kannst.

Soft Skills haben als Schlüsselkompetenzen immer mehr an Bedeutung gewonnen– und mit ihnen auch die emotionale Intelligenz. Gerade, (aber nicht nur) Mitarbeiter·innen in Führungspositionen sollten über solche sozialen Kompetenzen verfügen, um das Team zu motivieren, Konflikte zu verhindern beziehungsweise frühzeitig zu lösen oder die Betriebsatmosphäre zu verbessern. Glücklicherweise handelt es sich dabei nicht um eine angeborene Charaktereigenschaft. Emotionale Intelligenz wird in der Regel in der Kindheit ausgebildet – oder eben auch nicht. Die gute Nachricht an dieser Stelle lautet: Egal, ob Dein „EQ“ bereits aus Kindheitstagen sehr hoch ist und Du diesen weiter verbessern möchtest oder ob Du mit weniger emotionaler Intelligenz erzogen wurdest und diese deshalb gänzlich neu erwerben möchtest – dieser Soft Skill lässt sich mit vier simplen, aber effektiven Strategien trainieren. Wie? 

Strategie 1: Nimm Dir Zeit für Empathie

Menschen sind soziale Wesen und Mitgefühl ist eigentlich in jedem von uns instinktiv verankert. Der Psychologe und Bestseller-Autor Daniel Goleman beobachtete aber, dass Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit Mitgefühl zeigen oder ihre Hilfe anbieten, wenn sie Zeit haben. Andersherum bedeutet das: Wer sich in Eile wähnt, kennt weder Mitleid noch Hilfsbereitschaft. Angesichts des ständigen Zeitdrucks vieler Menschen im Arbeitsalltag – und vor allem vieler Führungskräfte – dürfte das eine Erklärung dafür sein, weshalb die Berufswelt von immer mehr Personen als zunehmend unmenschlich empfunden wird. Du musst also Deinen Fokus wieder auf die Mitmenschen richten, wahrnehmen, wenn jemand Hilfe benötigt, und ihm diese Hilfe dann auch zukommen lassen – Zeitdruck hin oder her! Deine emotionalen Intelligenz zu erhöhen, kann also so einfach sein: Gib Deinem Instinkt zur Hilfsbereitschaft und zum Mitleid wieder Raum und eliminiere Hektik oder andere Dinge, die Deinen Fokus verschieben, aus Deinem Berufsalltag. Denn Empathie, so Daniel Goleman, ist eine Standardschaltung in jedem gesunden menschlichen Gehirn.

Strategie 2: Betreibe regelmäßig „emotionale Hygiene“

Das bedeutet allerdings auch, dass Du Deinen Fokus weg von Dir selbst richten musst. Und das ist laut Psychologe Guy Winch nur dann möglich, wenn Du auf allen Ebenen gesund bist. Also: Deine psychische Gesundheit ist mindestens ebenso wichtig wie Deine physische. Wenn Du Dich in negativen Gefühlen wie Einsamkeit, Trauer, Misserfolg, Zurückweisung, Scham oder Wut wiederfindest, sind Deine Gedanken schlichtweg zu blockiert, um die Aufmerksamkeit auf Deinen Gegenüber zu richten und empathisch zu sein. Er rät deshalb dazu, Deiner psychischen Gesundheit dieselbe Priorität im Leben einzuräumen wie Deiner physischen. Als Konsequenz verbessern sich dadurch nämlich auch Deine soziale Beziehungen, Konversationen und eben auch Deine emotionale. Aber wie geht „emotionale Hygiene“?

  • Üb Dich in Achtsamkeit – also darin, negative Emotionen überhaupt wahrzunehmen.

  • Untersuche Deine Glaubenssätze, löse negative auf und wandle diese in positive um.

  • Bauen Sie Ihr Selbstwertgefühl auf, um Ihre Resilienz bei Zurückweisung, Misserfolgen und anderen Niederlagen zu erhöhen.

  • Stoppe „emotionale Blutungen“, indem Du Dir in schwierigen emotionalen Phasen selbst Empathie entgegenbringst – dann wirst Selbiges auch für Deine Mitmenschen tun, sobald es Dir wieder besser geht.

Mit etwas Übung und je nach Schweregrad kann „emotionale Hygiene“ auf eigene Faust funktionieren, doch es schadet gewiss auch nie, hin und wieder einen Psychologen zu Rate zu ziehen – wie Sie das mit dem Hausarzt bei körperlichen Beschwerden oder auch nur zur Routineuntersuchung pflegen.

 Strategie 3: Gehen Sie in den Dialog mit Ihren Mitmenschen

Die Schriftstellerin Elif Shafak fordert Politiker·innen und alle Personen auf der Welt dazu auf, ihren Fokus hin und wieder wegzubewegen von Kennzahlen, Daten und Fakten – hin zu Emotionen und menschlichen Bedürfnissen. Für Führungskräfte bedeutet das, dass auch jene Aspekte, Bedürfnisse, Ziele, Wünsche, Ängste, Talente & Co der Mitarbeiter·innen wahrgenommen werden müssen, die sich nicht in Zahlen messen oder darstellen lassen. Wenn Du die Produktivität Deiner Teammitglieder um fünf Prozent erhöhen möchtest, dann geh schlichtweg in den Dialog!

Frag, was sie motiviert, welche aktuellen Probleme Ihre Produktivität negativ beeinflussen oder welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt, um diese fünf Prozent mehr in Zukunft zu erreichen? Unternehmen sind keine Kindergärten und erwerbstätige Menschen müssen (meist) nicht mehr erzogen oder bevormundet werden. Eine höhere emotionale Intelligenz kann also so simpel sein: Nimm Deinen Gegenüber ernst, begegnen Ihm oder Ihr auf Augenhöhe und zeigen echtes Interesse an seiner·ihrer Persönlichkeit. Es gilt also eine gemeinsame emotionale Ebene zu finden, welche emotionale Intelligenz zwischen Kennzahlen, Daten, Fakten & Co überhaupt erst möglich macht. Deshalb der Appel: sprecht miteinander!

 Strategie 4: Üben Sie sich in „emotionaler Korrektheit“

Es kommt aber nicht nur auf das „Ob“ an, sondern vor allem auf das „Wie“: Politische Korrektheit ist in vielen Unternehmen das oberste Credo. Wieso dann nicht auch die „emotionale Korrektheit“? Sally Kohn erfährt als homosexuelle Autorin und Kommentatorin bei Fox News jeden Tag unzählige Anfeindungen. „Emotionale Korrektheit“ bedeutet für sie mehr als nur die Wortwahl eines Menschen. Es handelt sich stattdessen um die Tonlage, die Hintergrundbotschaft und die Intention das Sprechenden. Sie stellt sich immer wieder die Frage: „Welche Gefühle möchte mein Gegenüber mit seiner Aussage in mir wecken“?

Und genau diese Frage solltest Du Dich fortan in jeder Deiner Konversationen stellen, um Deine emotionale Intelligenz zu erhöhen. Du musst nicht mit jedem Menschen gleicher Meinung sein und Du darfst auch durchaus Konflikte austragen, doch all das sollte „emotional korrekt“ passieren – sprich ohne eine gezielte Verletzung oder Herabwürdigung des Gegenübers. Versuch stets, in einen Austausch zu kommen, den anderen Menschen wirklich zu verstehen und sich erst dann eine Meinung zu bilden. Und lerne Differenzen manchmal auch einfach als solche stehen zu lassen. Empathie und Mitgefühl sind für Sally Kohn der Grundstein für „emotionale Korrektheit“ – und damit auch für jede zwischenmenschliche Basis und die emotionale Intelligenz.

Wie trainierst Du Deine emotionale Intelligenz? Schreib es uns in die Kommentare!

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