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Bessere Gesundheit im Arbeitsalltag: Sind Wearables die Lösung?

Physische sowie auch psychische Erkrankungen sind im Arbeitsalltag zu einem regelrechten Massenphänomen geworden – was auch die Arbeitgeber·innen vor große Probleme stellt. Eine Lösung für eine bessere Gesundheit zu finden, wäre daher eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Sind Wearables diese Lösung?

Das Thema Gesundheitsförderung hat im Arbeitsalltag in den vergangenen Jahren keineswegs an Bedeutung verloren. Ganz im Gegenteil: Das Stresslevel nimmt bei vielen Arbeitnehmer·innen immer weiter zu, angetrieben durch unterbesetzte Abteilungen, die fortschreitende Digitalisierung und ständige Krisen. Zeit- und Leistungsdruck spielen dabei ebenso eine Rolle wie Sorgen oder Ängste. Und auch der körperliche Aspekt darf nicht vergessen werden, schließlich arbeiten viele Menschen heutzutage fast ausschließlich im Sitzen und leiden unter Bewegungsmangel mit all seinen Folgeproblemen. Doch Prävention ist bekanntlich besser als Reaktion und deshalb sollten sich sowohl die Unternehmen als auch ihre Angestellten frühzeitig überlegen, wie sie im Arbeitsalltag langfristig eine bessere Gesundheit erreichen und erhalten können.

Welche Rolle können und sollten Wearables hierbei spielen?

Mittlerweile haben viele Unternehmen die Dringlichkeit dieser Thematik erkannt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Dabei stand meist das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) im Vordergrund, häufig ergänzt durch Bewegungs-, Sport- und Ernährungsangebote sowie flexible Arbeitsmodelle. All diese Maßnahmen sind richtig und wichtig – sie reichen aber in vielen Fällen noch nicht aus und Optimierung ist bekanntlich immer möglich. Wearables könnten deshalb schon bald eine wichtige Rolle in Unternehmen spielen. Hierbei handelt es sich um smarte, tragbare Geräte im kleinen Format, die Körperwerte in Echtzeit erfassen und auswerten können. Die bereits flächendeckend beliebten Smartwatches sind hierfür das wohl bekannteste Beispiel, aber auch Fitness-Tracker, Wearable Patches, smarte Ringe und viele weitere Tools sind mittlerweile auf dem Markt verfügbar; Tendenz weiter steigend.

Wearables im BGM – wo liegen die Vorteile?

Viele Menschen tragen heutzutage bereits privat Wearables, meist in Form von Smartwatches, um beispielsweise ihre Gesundheit zu überwachen oder ihre Trainingsfortschritte zu tracken. Dennoch drängt sich die Frage auf: Inwiefern können Wearables im BGM nützlich sein und würden sie für die Mitarbeiter·innen nicht eine Form der Überwachung bedeuten? Sie befürchten beispielsweise, dass sensible Gesundheitsdaten in die Hände des Unternehmens fallen und dort zu Karrierenachteilen führen könnten. Es lohnt sich deshalb ein genauerer Blick auf die Vorteile, aber auch die Risiken sowie die Frage, wie realistisch das Konzept Wearables im BGM überhaupt ist:

Die Vorteile von Wearables liegen auf der Hand, und zwar sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Sie können nämlich auf vielfältige Weise dazu beitragen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, eine bessere Schlafqualität zu erreichen, Stress schneller zu erkennen sowie abzubauen oder frühzeitige Warnungen zu erhalten, wenn die Gesundheit gerade gefährdet wird. In der Praxis kann das beispielsweise so aussehen, dass die Mitarbeiter·innen im Arbeitsalltag regelmäßige Erinnerungen erhalten, sich (mehr) zu bewegen. Sie können außerdem ein besseres Gefühl für ihren Stresspegel entwickeln und diesen aktiv reduzieren. Es gibt mittlerweile sogar Tools, die eine schlechte Haltung erkennen und durch Warnungen sowie Empfehlungen die Ergonomie am Arbeitsplatz verbessern. Im BGM könnten Wearables daher genutzt werden, um das Bewusstsein der Arbeitnehmer·innen rund um das Thema zu schärfen und sie zu einem gesünderen (Arbeits-) Alltag zu motivieren. Die Bereitstellung von Wearables für den beruflichen, aber auch privaten Gebrauch könnte daher in die Arbeitgeberleistungen aufgenommen werden. So wird zugleich verhindert, dass die Arbeitgeber·innen Zugriff auf die sensiblen Daten erhalten. Aber auch unternehmensinitiierte Programme wie Wettbewerbe mit Gamification-Elementen sind eine Möglichkeit, ebenso wie die Anbindung von Wearables an bestehende Gesundheitsangebote. So können die Wearables beispielsweise an unternehmenseigene Gesundheits-Apps angebunden werden, wobei jedoch der Datenschutz im Fokus stehen muss.

Wichtig ist hierbei also, dass die Nutzung solcher Wearables datenschutzkonform und auf freiwilliger Basis stattfindet. Ansonsten droht eine missbräuchliche Verwendung der Gesundheitsdaten mit rechtlichen sowie auch personellen Konsequenzen, beispielsweise einem Vertrauensverlust oder einer erhöhten Fluktuation.

Fazit und Ausblick

Wearables alleine reichen für ein erfolgreiches BGM heutzutage nicht aus, sie können aber eine hervorragende Maßnahme sein, um die Motivation und die Erfolge entsprechender BGM-Maßnahmen in der Belegschaft zu steigern. Wearables haben dabei die Macht, das Gesundheitsbewusstsein der Träger·innen zu steigern, ein Zusammengehörigkeitsgefühl im Unternehmen zu kreieren, positive Verhaltensänderungen zu fördern und mehr Spaß in den Arbeitsalltag zu bringen. Dies wiederum stärkt die Loyalität gegenüber dem Unternehmen und zugleich spart es Kosten durch sinkende Krankenstände – und damit ist die Liste an Vorteilen noch lange nicht zu Ende. All das gelingt allerdings nur, wenn Wearables richtig in das BGM integriert und datenschutzkonform verwendet werden. Es ist deshalb wichtig, ganzheitlich an das Thema heranzutreten, Mitarbeiter·innen potenzielle Bedenken zu nehmen und die Gesundheitsförderung zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen. Wearables können dabei unterstützend wirken und sind somit für alle Arbeitgeber·innen derzeit eine Überlegung wert – ebenso für alle Arbeitnehmer·innen, die Eigeninitiative ergreifen und ihre Gesundheit fördern möchten. Es bleibt daher spannend, welche kreativen Ideen sich in den kommenden Jahren noch entwickeln werden, um Wearables in das BGM zu integrieren.

Trägst Du bereits beruflich oder privat Wearables? Welche weiteren Gedanken hast Du zur Thematik? Wir sind gespannt auf Deine Meinung in den Kommentaren. Vielen Dank!

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