Bewusst digital – und bewusst offline

Apple Watch, Asana, Netflix – ja, wir sind digital. Es gibt kaum jemanden, der im Alltag nicht mehrere digitale Tools nutzt. Umso wichtiger wird es, dass Sie sich bewusst werden, wann Sie digital sein wollen – und wann nicht.

Auszeiten sind nicht nur sinnvoll, sondern notwendig.

Muss ich haben!

Neue digitale Tools von Software über Apps bis Hardware probiere ich gern aus. Und vielmehr als das. Ich weiß immer, was gerade entwickelt wird, was als Nächstes auf den Markt kommt und wann. Denn ich interessiere mich für Innovationen und vor allem für solche, die mich im Alltag unterstützen, wie z. B. meine Projektmanagementsoftware oder meine Wetter-App. Neben dem Interesse daran ist das nicht nur eine Art Weiterbildung für mich, sondern auch ein Teil dessen, was für mich zu Digital Leadership gehört. Denn hier kann ich für mein Unternehmen und meine Mitarbeiter schauen, was wir gut einsetzen können oder selbst entwickeln.

Digitale Tools können ungemein hilfreich sein, wenn sie einfach in der Handhabung sind, Aktualisierungen aufnehmen, auf meine Bedürfnisse anpassbar sind und sich technisch und im Angebot selbst weiterentwickeln.

Für den Arbeitsalltag und für zahlreiche Gelegenheiten in meiner privaten Zeit finde ich viele digitale Tools großartig, denn sie geben mir mehr Zeit und unterstützen mich bei vielem. Allerdings gibt es auch Zeiten, Momente und Bereiche, in denen ich es sinnvoll finde, digitale Tools auch mal abzuschalten …

Natur ohne Uhr

So schilderte mir ein Freund, dass er im Urlaub in Südfrankreich mal ganz bewusst die Navigation abgeschaltet habe, um mit Karte über die Landstraßen zu fahren bzw. einfach den Schildern nach. Die Fahrt habe zwar weitaus länger gedauert, da er die Strecke nicht gut kannte, aber sie sei so viel schöner gewesen als bisher, denn er habe bewusst die Namen der Orte gelesen, durch die er fuhr, habe sich bei verschiedenen Bauwerken versucht zu erinnern, ob er schon mal an ihnen vorbeigefahren war, und habe durch die Beschäftigung mit der Umgebung viel intensiver wahrgenommen, wie schön doch die Landschaft ist.

Mir geht das so, wenn ich in der Natur bin – da will ich nicht mit einer Uhr messen, wie viele Kilometer ich in welcher Zeit zurückgelegt und wie viele Kalorien ich verbrannt habe, um dann den Vergleichswert vom letzten Jahr dagegen zu stellen und auch noch in eine Liste eintragen zu lassen, um die Statistik später auszuwerten. Im Gegenteil schalte ich da oft mein Handy ganz aus. Genieße den Wald, Berge, das Wasser und die Tiere um mich herum.

Auch beim Anrufen tut es uns ab und zu gut, nicht mein digitales Adressbuch nach der Nummer zu fragen oder diese einfach per Sprachbefehl wählen zu lassen, sondern mich zu erinnern, wie die Nummer lautet, und diese aus dem Gedächtnis heraus einzutippen. Das ist ein gutes Training.

Bewusst digital

Ganz bewusst baue ich auch jedem Tag digitale Pausen ein. Der Tag kann noch so hektisch sein, Termin an Termin, mit vielen Entscheidungen, zahlreichen Mails und Anrufen. Zwischendurch ziehe ich mich heraus, gehe kurz spazieren, mache Sport, Yoga oder anderes, was mich körperlich in die Bewegung und mental auf andere Gedanken bringt. Das macht dann wieder fit für alles Digitale.

Prof. Dr. Anabel Ternès schreibt über Leadership & Zukunftskompetenz, Digitalisierung & Arbeit 4.0, Nachhaltigkeit, Gesundheitsmanagement

Zukunftsfähige Unternehmen brauchen Nachhaltigkeit, gesunde Digitalisierung und Zukunftskompetenzen. Eine zukunftsfähige Welt braucht ein gesamtsystemisches Zusammenwirken aller Kräfte. Als eine der führenden Köpfe für Digitalisierung stehe ich für Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Handeln.

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